Börsen-Zeitung: Washington weist den Weg, Kommentar zum Kapitalpuffer systemrelevanter Banken von Sebastian Schmid
Geschrieben am 10-12-2014 |
Frankfurt (ots) - Es ist noch nicht lange her, da hat der
Financial Stability Board (FSB) den als global systemrelevant
geltenden Banken ihre persönlichen Zusatzaufgaben mit auf den Weg
gegeben. Die Deutsche Bank etwa soll über die kommenden Jahre einen
zusätzlichen Kernkapitalpuffer von 2 Prozentpunkten aufbauen, da sie
zur Gruppe der Banken mit der zweithöchsten Systembedeutung zählen
soll. Nur HSBC und J.P. Morgan haben laut FSB als meistvernetzte
Institute mit 2,5 Prozentpunkten noch mehr Kapitalpuffer vorzuhalten.
Nur gut einen Monat später prescht nun der Federal Reserve Board
(FRB) mit strengeren Anforderungen vor und stellt den FSB damit in
den Senkel. Laut Fed-Gouverneur Daniel Tarullo wird bei den
internationalen Anforderungen nur die Untergrenze des als nötig
erachteten Kapitalpuffers abverlangt. Die US-Notenbank gehe daher
weiter. Bis zu 4,5 Prozentpunkte zusätzlich seien je nach Bedeutung
des Instituts von den US-Großbanken bis 2019 aufzubringen.
Theoretisch seien sogar Aufschläge von 5,5% und mehr denkbar.
Wer jedoch glaubt, der Stabilitätsrat würde den eigenen Banken
Steine in den Weg legen, hat zu kurz gedacht. Die US-Institute sind
im Schnitt weit besser kapitalisiert als die internationalen Rivalen.
Nur US-Branchenprimus J.P. Morgan weist nach derzeitigem Stand im
Rahmen der noch nicht bestätigten Fed-Vorgaben eine Kapitallücke von
offenbar 22 Mrd. Dollar aus. Was nach viel klingt, ist für das
Institut locker machbar. Allein in den ersten neun Monaten hat J.P.
Morgan netto 17 Mrd. Dollar verdient. Der zusätzliche Kapitalpuffer
sollte sich in den nächsten vier Jahren daher problemlos aufbauen
lassen.
Die Fed, so scheint es, hat die Latte gerade so hoch gelegt, dass
die heimischen Institute sie leicht nehmen können, während bei der
ausländischen Konkurrenz der Druck erhöht wird. Denn die Idee, dass
Barclays, BNP Paribas, Deutsche Bank oder HSBC mittelfristig mit
geringeren Kapitalpolstern agieren können, da sie sich dem US-Regime
nicht in gleicher Weise unterwerfen müssen, erscheint doch abwegig.
Üblicherweise folgen die internationalen Aufseher ohnehin leicht
zeitversetzt. Washington weist ihnen den Weg. Dass es so kommen
würde, kann indes kaum einen Branchenvertreter überraschen. Die
US-Institute haben in den vergangenen Jahren aggressiv ihre
Kapitalpuffer aufgestockt. Dass es sich dabei nicht um Ansammlungen
toten Kapitals handeln würde, müsste auch den Rivalen im Ausland klar
gewesen sein.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
557118
weitere Artikel:
- WAZ: Bangen um Löhne vor Weihnachten. Kommentar von Frank Meßing zu Burger King Essen (ots) - Kurz vor dem Weihnachtsfest stehen 3000 Mitarbeiter
von Burger King vor dem Nichts. Drei Wochen lang haben die
Fast-Food-Kette und der Franchise-Nehmer Yi-Ko sie in dem Glauben
gelassen, dass man sich einigen und die Restaurants wieder öffnen
werde. Nichts davon ist eingetreten. Nach dem Gang zum
Insolvenzgericht sind die Perspektiven für die Beschäftigten
unsicherer denn je. Dabei haben sie unter Yi-Ko schon genug gelitten.
Schlechte Bezahlung und Arbeitnehmerrechte, die mit Füßen getreten
wurden, endeten in unzähligen mehr...
- Die Gewinner des 6. CTI Young Drive Experts Award Berlin/Düsseldorf (ots) - In diesem Jahr wurde der 6. CTI Young
Drive Experts Award vergeben. So konnte sich anlässlich des 13.
Internationalen CTI Symposium für Fahrzeuggetriebe, HEV- und
EV-Antriebe am 10. Dezember Dr. Felix Töpler über den 2. Platz
freuen, während sich Dr. Sebastian Idler den 1. Platz sichern konnte.
Die Laudatio hielt Prof. Dr. Ferit Küçükay (TU Braunschweig). Küçükay
ist Mitglied der Jury und Vorsitzender des Berliner
Getriebe-Symposiums.
Prämiert wurde Töpler für seine Dissertation zum Thema
"Vorrausschauendes mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Bernhard Fleischmann zu Burger King: Regensburg (ots) - Es hat einen Beigeschmack, dass Burger King den
Franchiser Yi-Ko so knallhart hat fallen und durch die Einstellung
aller Lieferungen verhungern lassen. Aber hatte der Konzern wirklich
eine akzeptable Alternative? Zweifel an der Hygiene in den
Flottessstationen wirken verheerend. Wenn schon die nicht
gewährleistet ist, was bleibt dann? Zwar ist Fast Food nach wie vor
sehr beliebt. Aber nicht mehr so sehr in der Variante, für die Burger
King und McDonalds stehen. Stattdessen organisch, leicht, eher
asiatisch. Wenn mehr...
- Glücksspiel-Verbot im Internet droht zu scheitern Hamburg (ots) - Das im Glückspielstaatsvertrag festgeschriebene
Verbot von Onlineglücksspielen ist offenbar nicht durchsetzbar. Zu
diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Datenschutzbeauftragten von
Schleswig-Holstein, das NDR und Süddeutscher Zeitung vorliegt. Darin
bezeichnet der Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert die Blockierung
von Finanzströmen zwischen Glücksspielanbietern und ihren Kunden als
"praktisch unmöglich". Um die Geldflüsse zu unterbinden, müssten
Banken und Kreditinstitute Daten über die Standorte der Spieler mehr...
- Palo Alto Networks analysiert Malware Trends - Angriffsvektoren bei branchenspezifischen Anwendungen im Fokus - Vor allem im Bildungswesen sowie in der High-Tech- und
Healthcare-Industrie hält sich die Malware-Familie Kuluoz hartnäckig
München (ots/PRNewswire) - Palo Alto Networks, Spezialist für
Enterprise-Security, veröffentlicht eine neue Analyse von
Malware-Trends, die weltweit Tausende von Unternehmen in wichtigen
Branchen betreffen. Unter den Erkenntnissen, die heute im Rahmen des
neuen Unit 42 Threat Landscape Review veröffentlicht werden, zählte
unter anderem das fortdauernde Auftreten von Kuluoz bzw. Asprox
Malware. Auf dieser mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|