(Registrieren)

Westfalenpost: Videoüberwachung allein reicht nicht / Kommentar von Lorenz Redicker Zum Bahnkonzept

Geschrieben am 22-12-2014

Hagen (ots) - So ehrlich ist die Bahn: Ein Allheilmittel ist die
Videoüberwachung nicht, räumt das Unternehmen ein. Kameras halten
Betrunkene nicht von einer Gewalttat ab, Selbstmordattentäter schon
gar nicht. Sie können allenfalls den Ermittlern bei der Aufklärung
helfen. Wie vor zwei Jahren nach dem Bombenfund am Bonner
Hauptbahnhof. Damals half indes nicht eine Kamera von Bahn oder
Bundespolizei, es war das Gerät eines Burger-Bräters. Neben der
leichteren Ermittlung eines Täters gibt es zwei Argumente, die von
den Befürwortern der Überwachung aufgeführt werden: Sie soll mögliche
Gewalttäter abschrecken und die gefühlte Sicherheit der Reisenden
erhöhen. Für das erste Argument, so plausibel es klingen mag, gibt es
bislang keinerlei Beweise. Auch nicht aus London, wo praktisch jeder
öffentliche Ort per Kamera überwacht wird. Die Kriminalität dort geht
leicht zurück - genauso wie im noch wenig überwachten Deutschland.
Und das liegt sehr wahrscheinlich an der Demografie: Alte sind
einfach weniger kriminell. Gegen Argument Nummer 2, die gefühlte
Sicherheit, lassen sich weniger Argumente aufführen. Gefühle lassen
sich schließlich nicht allein von Fakten leiten. Allerdings besteht
die Gefahr, dass die Videoüberwachung als Ausrede missbraucht wird -
als Ausrede dafür, beim Personal zu sparen. Genau dazu darf es nicht
kommen. Mehr Kameras allein führen nicht zu mehr Sicherheit, mehr
Kameras und mehr Personal schon. Das muss nicht heißen, dass die
Bundespolizei demnächst regelmäßig auf den Bahnhöfen in
Siedlinghausen oder Heggen Streife läuft. Oft reicht ja schon die
Wiederbelebung eines alten Bahngebäudes (sofern noch vorhanden). Zur
Not hilft auch der Schaffner im Zug.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

557910

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Tunesien Bielefeld (ots) - Was ist vom arabischen Frühling geblieben? In Kairo ist der Pharao Mubarak durch den Pharao Abdel Fattah al-Sisi abgelöst worden. Die Methoden der Machthaber vor und nach der Revolution haben sich kaum geändert. Auch in Libyen ist die Bilanz mager. Diktator Muammar al-Gaddafi ist weg, dafür regiert das Chaos im ganzen Land. Bleibt nur noch Tunesien: Vier Jahre nach Beginn der Jasminrevolution könnte dieses Land Vorbild für andere arabische Staaten auf dem Weg zur Demokratie sein. Mit dem Ergebnis der ersten freien mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur katholischen Deutschen Bischofskonferenz Bielefeld (ots) - Die Frage der Zulassung zur Kommunion für katholische wiederverheiratete Geschiedene ist so sperrig wie die Formulierung selbst. Sie ist für die Mehrheit in Deutschland ohne Belang. Und selbst im schrumpfenden Kreis derjenigen, die noch zur Kommunion gehen, ist der Konflikt erst dann gegeben, wenn der Pfarrer den Leib Christi in Form einer Hostie verweigert - was nur noch sehr selten vorkommt. Dennoch ist die Öffnung in dieser Frage ein lange erhofftes Signal. In ihrem Papier lassen die Bischöfe sogar auf mehr Mitsprache mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu verfolgten Christen Bielefeld (ots) - Immerhin sind es schöne Worte. Die Deutsche Bischofskonferenz ruft zur Solidarität mit Christen weltweit auf. Am zweiten Weihnachtstag sollen die Katholiken für verfolgte Glaubensgeschwister beten. In den Gottesdiensten erinnern die Fürbitten daran, dass Christen in mehr als 100 Ländern diskriminiert werden und ihr Leben bedroht ist. Immerhin hat die Christlich Demokratische Union (CDU) auf ihrem Bundesparteitag in Köln nicht ganz vergessen, wo sie ihre Wurzeln hat. Vorsitzende Angela Merkel sagte: »Da, wo Christen mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Obdachlose in Nordrhein-Westfalen Etwas Wärme zu Weihnachten FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Es ist schon kurios, was inzwischen als erfreuliche Nachricht verkauft wird. Die Zahl der Obdachlosen sei zuletzt stabil geblieben, jubelte eine Agentur mit Verweis auf das nordrhein-westfälische Sozialministerium. Im Vergleich seien die Präventionsprogramme in NRW vorbildlich, hieß es. Köln schaltete eine Hotline, unter der man anrufen und Menschen melden kann, die auf der kalten Platte schlafen. Gerade zu Weihnachten ist die Stadt mit der Resonanz "sehr zufrieden". Angesichts bundesweit steigender Obdachlosenzahlen mehr...

  • LVZ: Müller: Es wird "noch viel, viel mehr Solidarität" in der Flüchtlingsfrage erwartet / Experten weisen auf 200 Millionen Klimaflüchtlinge hin Leipzig (ots) - Deutschland muss noch mehr Solidarität gegenüber Flüchtlingen und mutigere diplomatische Zeichen setzen. In einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung (Mittwoch-Ausgabe) sagt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) zur Begründung: "Es werden in Zukunft noch mehr Menschen fliehen. Experten sprechen allein von 200 Millionen Klimaflüchtlingen." Deshalb müssten "alle viel, viel mehr Solidarität üben". 2015 müssten deshalb mit einem globalen Zukunftsvertrag "entscheidende Weichen" gestellt werden. Unter Verweis mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht