rbb öffnet Fernseharchiv für Kinofilmreihe
Geschrieben am 01-01-2015 |
Berlin (ots) - Veranstaltung am Di., 13.01.15, 20:00 |
Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum
Für die Filmreihe "Aus dem Fernseharchiv" des Zeughauskinos Berlin
öffnet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) sein Fernseharchiv. Von
Januar bis März 2015 sind zunächst drei Spielfilme teils prominenter
Regisseure bzw. Drehbuchautoren zu sehen, die in den sechziger und
siebziger Jahren vom rbb-Vorgänger Sender Freies Berlin produziert
wurden. Den Anfang macht am Dienstag, 13. Januar, der Fernsehfilm
"Abschied" aus dem Jahr 1966 in der Regie von Peter Lilienthal. Die
Kamera führte der junge Michael Ballhaus, die Musik stammt von Albert
Mangelsdorff.
Zeughauskino und rbb wollen mit der Reihe "Aus dem Fernseharchiv"
auf einen weitgehend vergessenen Teil der deutschen Filmgeschichte
aufmerksam machen. Denn das Fernsehen war bereits in den sechziger
Jahren ein Übungs- und Experimentierfeld für Nachwuchsregisseure:
Bevor sie ihren ersten Kinofilm drehen konnten, schufen sie fürs
Fernsehen Arbeiten, die sich von Kinofilmen oft nur durch ihren
Auftraggeber und die Art der Ausstrahlung unterschieden. Auch die
folgenden Streifen entstanden mit heute prominenter Unterstützung,
darunter Elke Heidenreich (Drehbuch), Michael Verhoeven (Regie) und
Konstantin Wecker (Musik, alle für "Verführungen") sowie Johannes
Schaaf (Regie und Drehbuch) und Rosemarie Fendel (Darstellerin, beide
für "Der Mann aus dem Bootshaus").
Der Eintritt zu den Filmen der Reihe "Aus dem Fernseharchiv" ist
kostenlos. Ort: Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum, Unter
den Linden 2, 10117 Berlin-Mitte (Eingang zum Kino an der
Spreeseite).
Alle Filme im Überblick:
Dienstag, 13. Januar 2015, 20.00 Uhr
(auch am Freitag, 16. Januar 2015, 19.00 Uhr) Abschied BRD 1966,
Regie: Peter Lilienthal, Buch: Günter Herburger, Peter Lilienthal,
Kamera: Michael Ballhaus, Musik: Albert Mangelsdorff, Darsteller: Max
Haufler, Angelika Hurwicz, Andrea Grosske, Peter Nestler, Ingrid
Mannstaedt, Heinz Meier 1965 in West-Berlin gedreht, schildert
"Abschied" zunächst weitgehend wortlos die Aktivitäten einiger
Hinterbliebener einer kürzlich Verstorbenen. Die zweite Hälfte des
Films bildet die kammerspielartige Darstellung des von
Missverständnissen und Missgunst bestimmten Aufeinandertreffens
dieser Personen bei der kleinen privaten Trauerfeier. Die Geschichte
schrieb Günter Herburger, die Kamera führte der junge Michael
Ballhaus, die Musik stammte von Albert Mangelsdorff. In Nebenrollen
agierten der später bei Loriot unter anderem als Lottogewinner Erwin
Lindemann bekannt gewordene Heinz Meier sowie der junge Peter Nestler
in einem seiner letzten Auftritte als Schauspieler. Eine Gastrolle
als Gebrauchtwagenhändler übernahm Will Tremper.
Mittwoch, 25. Februar 2015, 20.00 Uhr
(auch am Freitag, 27. Februar 2015, 19.00 Uhr) Verführungen BRD
1979, Regie: Michael Verhoeven, Buch: Elke Heidenreich, Kamera:
Gerard Vandenberg, Musik: Konstantin Wecker, Darsteller: Peter
Striebeck, Rosel Zech, Wolfgang Bahro, Sabrina Rentsch, Dagmar
Biener, Friedrich von Thun Elke Heidenreich schrieb das Drehbuch für
diesen Anfang 1979 erstgesendeten Film. Erzählt wird die Geschichte
eines Teenagerpärchens, das von Arbeits- und genereller
Perspektivlosigkeit gebeutelt wird. Es trifft auf einen
Antiquitätenhändler, der nicht alt werden, sein Leben in den Griff
bekommen und Verantwortung übernehmen will. Mit Regisseur Michael
Verhoeven und Kameramann Gerard Vandenberg wirkten an dem in
West-Berlin gedrehten Streifen zwei wichtige Vertreter des "Jungen
deutschen Films" mit. Die Musik schrieb Konstantin Wecker - außer für
jene Szenen, die während eines Status-Quo-Konzerts in der
Deutschlandhalle entstanden.
Dienstag, 24. März 2015, 20.00 Uhr
(auch am Donnerstag, 26. März 2015, 20.00 Uhr) Der Mann aus dem
Bootshaus BRD 1967, Regie: Johannes Schaaf, Buch: Hubert von
Bechtolsheim, Marianne de Barde, Johannes Schaaf, Kamera: Wolfgang
Treu, Darsteller: Rosemarie Fendel, Ulrich Matschoss, Norbert Kappen,
Max Eckard, Hans Deppe, Heinz Meier Vor seinem ersten abendfüllenden
Kinofilm "Tätowierung" inszenierte Johannes Schaaf diverse Filme fürs
Fernsehen. Diese 1967 erstgesendete Adaption von John Mortimers "The
Narrowing Stream" entstand "am Originalschauplatz", nämlich in einem
englischen Dorf. Hier bekommt innerhalb eines - zunächst normal und
belanglos erscheinenden - Tages die vermeintliche Vorstadtidylle
eines Ehepaars aus der gehobenen Mittelschicht deutliche, womöglich
nicht mehr zu kittende Risse.
Pressekontakt:
Mark Stuntz
Tel 030 / 97 99 3 - 12 122
mark.stuntz@rbb-online.de
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