Hagen (ots) - Dass anderthalb Jahre nach dem Ausbruch der
größten Legionellen-Epidemie der Bundesrepublik die Ursache für die
schlimmen Ereignisse in Warstein noch gefunden werden würde, daran
haben wohl auch Optimisten gezweifelt. Trotzdem ist es ein
schwieriger Schlussstrich, der mit den nun vorliegenden Erkenntnissen
der Experten zu ziehen ist.
Woher die Legionellen kamen,
warum ihre Zahl gerade in Warstein so sprunghaft anstiegen ist und
wieso mehr als 160 Menschen erkrankten, werden wir nicht in Erfahrung
bringen können. Das ist bitter, aber es war abzusehen. Schon als
Prof. Exner im August 2013 seine Suche nach der Quelle begann,
deutete sich an, dass es nicht einfach werden würde. Allein die
Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt keine Meldepflicht für jene
Rückkühlwerke bestand, die der Experte als Ursache vermutete, machte
die Spurensuche zu einer planlosen Odyssee. Es steht außer Frage,
dass ein behördliches Register dieser Anlagen die Arbeit damals
erleichtert hätte.
Aber selbst dann wäre die Frage, wie
eine solche Anlage zu warten ist, damit sie die Entstehung von
Legionellen nicht begünstigt, offen geblieben. Ohne eindeutige
Richtlinien kann es keine Verstöße dagegen
geben.
Anderthalb Jahre nach den Schreckenswochen von
Warstein wissen wir: Irgendetwas muss damals irgendwo schief gelaufen
sein - doch ob auf biologischer Ebene oder durch menschliches
Fehlverhalten, das wird sich nicht mehr klären lassen. Einen
endgültigen Schlussstrich zu ziehen, fällt dennoch schwer. Denn das
Leid der Erkrankten und der Angehörigen der Todesopfer ist nicht aus
der Welt, nur weil sich keine Quelle finden lässt.
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