LVZ: Deutsche Welle bietet Mitarbeitern sehr attraktiven "Goldenden Handschlag" ab 55 an
Geschrieben am 16-01-2015 |
Leipzig (ots) - Mit einer Aktion "Goldener Handschlag" versucht
die von Intendant Peter Limbourg geführte Deutsche Welle (DW)
Personal loszuwerden. Ein Sprecher des Senders bestätigte der
"Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe), dass den Mitarbeitern,
die 55 Jahre oder älter sind und dabei mindestens zehn Jahre fest für
die Deutsche Welle arbeiten, ein Vorruhestandsprogramm winkt.
Lukrativ, auch gemessen an den Arbeitsbedingungen vergleichbarer
Arbeitnehmer des Bundes, wird das Programm "faule Haut" ab 55 durch
die versprochene Überweisung von 70 Prozent der letzten Bruttobezüge.
Limbourg braucht Spielraum, um seinen intern umstrittenen Plan zu
verwirklichen, die DW in die Top 3 der reichweitenstärksten
Auslandssender zu führen. Gerichtet ist das Sonder-Programm an alle
entsprechenden DW-Mitarbeiter, die in einem
"Rationalisierungsbereich" arbeiten, bestätigte ein DW-Sprecher. Nach
welchen Kriterien die DW einen Arbeitsplatz für überflüssig erklärt,
vermochte der Sprecher nicht zu sagen, wohl aber, dass Teile der
Hauptabteilung zentrale Bereiche, Programmpräsentation und
Sendeleitung sowie die Nachrichtenredaktion betroffen seien. Zur Zahl
der Stellen gab er keine Auskunft. Eigentlich gilt für
DW-Beschäftigte, dass sie grundsätzlich nicht besser gestellt werden
dürfen als vergleichbare Arbeitnehmer des Bundes. Der Sprecher räumt
auch ein, dass die Geschäftsleitung das Vorhaben, 55-Jährige mit
Steuergeld fürs Nichtstun zu bezahlen, "nicht favorisiert", sich
jedoch gezwungen sehe, dieses Register zu ziehen. Seit Jahren wird
der DW-Etat trotz Tarifsteigerungen nicht erhöht. Der Bundeszuschuss
für 2015 beträgt 272 Millionen Euro zuzüglich zweckgebundener Mittel,
etwa für den Ausbau der TV-Studios, der Ukraine- und
Russlandberichterstattung. Die Deutsche Welle muss den betroffenen
Mitarbeitern nicht nur 30 Prozent weniger Bezüge zahlen, sondern
spart auch die Sozialbeiträge und Arbeitsplatzkosten.
Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/233 244 0
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