Weser-Kurier: Zu den Flughafen-Warnstreiks schreibt Markus Lorenz:
Geschrieben am 23-01-2015 |
Bremen (ots) - Man gewöhnt sich an alles. Eben auch an Streiks am
Flughafen. So ließe sich die Routine erklären, mit der alle
Beteiligten den gestrigen Ausstand des Abfertigungspersonals am
Hamburger Airport über sich ergehen ließen. Allerdings: Das
Ausbleiben blank liegender Nerven und hysterischer Schimpfereien
ändert nichts an dem Umstand, dass es wieder einmal überwiegend die
völlig Falschen traf: Urlauber und Geschäftsreisende. Vielleicht aber
blieb manch einer auch deshalb so ruhig in der Warteschlange, weil er
das Anliegen der Streikenden nachvollziehen kann. Und das zu Recht.
Denn anders als bei den üppig besoldeten Flugkapitänen sind die
privaten Sicherheitsleute nicht auf Rosen gebettet. Ein Euro mehr pro
Stunde macht für sie einen großen Unterschied. Denn von 14 Euro
Stundenlohn kann in der Großstadt Hamburg ein Alleinstehender kaum
angemessen leben. Die monatlich rund 1500 Euro netto auf dem
Gehaltskonto sind im Übrigen auch zu wenig für eine
verantwortungsvolle Tätigkeit wie die Sicherheitschecks am Airport es
sind. Und noch eines führen die Zahlen im aktuellen Hamburger
Tarifstreit vor Augen: Der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro ist
weit davon entfernt, Armut verhindern zu können.
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Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
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