Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Claudia Bockholt zum internationalen Streit um eine Doktor-Schiwago-Inszenierung in Regensburg
Geschrieben am 23-01-2015 |
Regensburg (ots) - Als Deutscher, dem von Geburt an ein
unsichtbares Hitlerbärtchen anhaftet, reibt man sich die Augen. Was
treibt Anton Lubchenko, derart gegen die Inszenierung seiner Oper vom
Leder zu ziehen? Gesetzt den Fall, auf der Bühne wird tatsächlich
Wodka getrunken - muss man da gleich eine antirussische Kampagne
wittern? Wann empörten sich die Deutschen, wenn Hollywood sie als
biertrinkende Nazis zeigte, wann die Italiener, wenn sie als
Spaghetti spachtelnde Mafiosi vorgeführt wurden? Franzosen
blockierten nicht tout de suite die Autoroute, wenn sie im Kinofilm
als gitanerauchende Dauerquassler auftauchten. Ja, Klischees sind
ärgerlich. Doch jede Nation muss damit leben, dass die Welt sich ein
Bild macht. Die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen, hilft dabei
enorm. Lubchenko sagt, Kultur könne Brücken bauen, seine Oper
zwischen Russland und Europa vermitteln. Doch während auf dem ganzen
Globus entsetzte Menschen Charlie sind und sich für die Freiheit der
Kunst stark machen, scheinen immer mehr Russen in ein
Paralleluniversum verschwinden zu wollen, in dem alles nur Stärke und
Stolz und im Theater noch alles eitel Samt und Plüsch und
Dornröschen-Zauber ist. Für europäische Bühnen führt in dieses Reich
der Fantasie gottseidank kein Weg mehr.
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Mittelbayerische Zeitung
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