Kurier am Sonntag: Kommentar von Jörg Helge Wagner zu SPD und Pegida
Geschrieben am 24-01-2015 |
Bremen (ots) - Sigmar Gabriel hat am rechten Rand gefischt und ist
in den Bach gefallen - kein Wunder, das Ufer ist glitschig. "Merke
dir, die Fülle solcher verschissenen Ausländer wie du, gefährden das
Recht der Deutschen auf Bewahrung ihrer Identität" - das ist so die
Art Post, die Yasmin Fahimi vom Absender "Pegida Magdeburg" erhält.
Frau Fahimi ist Generalsekretärin der SPD, Gabriel ist
Parteivorsitzender. Aber als solcher will er gar nicht mit den
Pegida-Sympathisanten in Dresden gesprochen haben, sondern als
"Privatmann". Diese Ansage ist nicht nur dürftig, sondern dreist.
Entsprechend heftig sind die Reaktionen, auch aus der eigenen Partei.
Gabriel hat die SPD mit seiner einsamen Aktion nicht nach vorne
gebracht, sondern gespalten. Sein Instinkt hat ihn offenbar zumindest
kurzzeitig verlassen. Sonst wäre ihm aufgefallen, dass ausgerechnet
jene Genossen, die liebend gerne als Kronzeugen einer schleichenden
Islamisierung genannt werden, den Dialog mit den Pegidisten
vermeiden. Buchautor Thilo Sarrazin äußert nur lauwarm Verständnis
für besorgte Bürger, und Heinz Buschkowsky, Bezirksbürgermeister von
Berlin-Neukölln, wehrt sich offensiv gegen die Vereinnahmung durch
die Dresdner Wortführer. Immerhin, die scheinen auch Gabriel suspekt
zu sein: Den jüngst wegen seiner dämlichen Hitler-Späße und
menschenverachtenden Äußerungen zurückgetretenen Lutz Bachmann
bezeichnet er als "Idiot oder Nazi", mit dem er nicht reden wolle.
Aha, aber wohl doch mit jenen Leuten, die diesem rechtsradikalen
Ganoven seit Monaten hinterherlaufen. Dass dies auch der
CDU-Innenminister und der CDU-Ministerpräsident von Sachsen tun, kann
aus sozialdemokratischer Sicht ja nicht unbedingt als Rechtfertigung
dienen. Wenigstens haben die beiden sich nicht hinter der Floskel
"rein privat" versteckt. Sie alle haben von der großen Mehrheit der
wählenden Bürger den Auftrag erhalten, dieses Land so gut wie möglich
zu regieren. Dazu gehört natürlich auch eine Integrationspolitik, die
die Mehrheitsbevölkerung so wenig wie möglich belastet. Dazu gehört
aber nicht, "tabulos" mit einer Minderheit zu palavern, die am
liebsten gar keine Zuwanderung will. Das stimme doch gar nicht? Da
sollte Gabriel mal seine Generalsekretärin fragen.
Pressekontakt:
Kurier am Sonntag
Produzierender Chefredakteur
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