Weser-Kurier: Kommentar von Silke Hellwig zum Bremer Bündnis
Geschrieben am 26-01-2015 |
Bremen (ots) - Es wäre schon frech, der Kundgebung ehrenwerte
Absichten abzusprechen. Es mag etwas länger gedauert haben als
andernorts, sich in Massen zu versammeln, es mag eine Initiative des
Bürgermeisters und nicht einer Gruppe von Bürgern sein. Na und? Die
Kundgebung war dazu da, Position zu beziehen und eine Art von
Selbstverständnis zu bekräftigen. Dennoch tat Jens Böhrnsen gut
daran, auf eine Rede zu verzichten. Ob gewollt oder ungewollt -
wenige Monate vor der Wahl grassiert unter den politischen Akteuren
bereits eine Art nervöses Fieber, mit dem jedes politische Räuspern
als Eigenwerbung aufgefasst wird. Und es wäre naiv anzunehmen, dass
man einen solch herausragenden Auftritt als Bürgermeister sauber von
anderen Auftritten als SPD-Spitzenkandidat hätte trennen können.
Bekanntlich soll die Oder-Flut Gerhard Schröder zum Wahlsieg
verholfen haben, ohne dass er dort Wahlkampfreden hielt. Nur: Dafür
kann Böhrnsen nichts. Berechtigt sind hingegen die Sorgen, ob mit dem
Bremer Bündnis tatsächlich mehr gelingt als eine
öffentlichkeitswirksame Veranstaltung und Absichtserklärung. Selbst
wenn die Kundgebung für sich selbst stehen darf als
Selbstvergewisserung, vielleicht gar als eine Art Ventil, um
Ohnmachtsgefühle zu überwinden - für den selbst formulierten Anspruch
reicht das nicht. Die Bekräftigung eines bereits von der großen
Mehrheit der Bremer getragenen Konsenses - aus aktuellem Anlass -
kann zwar nicht schaden, hat jedoch wenig Einfluss auf die
eigentliche und ungleich schwerere Aufgabe: Die Bürger für das
Bündnis zu gewinnen, die gestern nicht dabei waren, nicht persönlich
und auch nicht gedanklich. Dass das gelingen kann, dafür gibt es in
Bremen eine Reihe guter Beispiele - doch "Bremen tut was" kann keine
Zustandsbeschreibung, sondern muss ein Versprechen sein: nicht was,
schon gar nicht irgendwas, sondern mehr zu tun.
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