Schwäbische Zeitung: Ein Griechenland zum Fürchten
Geschrieben am 29-01-2015 |
Ravensburg (ots) - Dieses Wahlbündnis in Griechenland kann uns
alle noch mächtig das Fürchten lehren. Aus dreierlei Gründen: Die
hemdsärmelige Art, mit der sich der linke Ministerpräsident Alex
Tsipras mit einer rechtspopulistischen Partei zusammentat, könnte
Vorbild für ähnliche Kooperationen andernorts sein. In ihrer
Ablehnung des Euro und des europäischen Gedankens sowie in ihrem
miefigen Nationalismus treffen auch in Deutschland Linke und Rechte
immer mal wieder zusammen. Mal schauen, wann die Linke ganz
pragmatisch Zweckbündnisse mit der AfD bilden wird.
Bedenklich ist aber auch die Anmaßung der neuen Herrscher von
Athen, weil sie sich nicht scheren um frühere Abmachungen und
Verbindlichkeiten aus milliardenschweren Rettungspaketen, die die EU
immer wieder für den griechischen Partner geschnürt hat.
Es kann Brüssel und uns ganz und gar nicht egal sein, wenn die
Griechen ihre Schulden nicht bedienen werden. Es wird zudem zur
gesamteuropäischen Belastungsprobe, wenn die Sabotagepolitik, die
Tsipras betreiben will, dazu führt, dass Europa in existenziellen
Belangen wie der Ukraine-Krise nicht mehr mit einer Stimme sprechen
kann, ja sich gar nicht mehr um eine Stimme bemüht. Wenn ein
griechischer Linksradikaler eine europäische Sanktionsstrategie
gegenüber Russland kippen kann, dann frohlockt nicht nur Russlands
Präsident Putin, dann frohlocken auch die Anti-Europäer vom Front
National in Frankreich oder von der AfD. Und die Bemühungen um
Frieden in Europa haben verloren.
Wenn diese griechische Regierung irgendwann an die Grenzen des
Machbaren stößt, lauert die dritte Gefahr. Kann Tsipras seine
Wahlversprechen nicht einlösen, merken die Griechen, dass es auch mit
ihm nicht vorangeht, braucht Griechenlands Regierung einen neuen
Sündenbock. Der ungelöste Zypern-Konflikt mit der Türkei und die
historische Feindschaft mit dem wirtschaftlich erfolgreichen Nachbarn
böten Gelegenheit zur Ablenkung. Im Moment ist Griechenland wirklich
zum Fürchten.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
559968
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zu EU/Griechenland Halle (ots) - Europa wirkt wie paralysiert. Am Tag fünf nach der
Griechenland-Wahl hatte man sich regelrecht gerüstet für die
absehbare Schlacht mit dem neuen Mann in Athen. Doch in dem
Stimmenwirrwarr der griechischen Regierung ist noch nicht
auszumachen, wer eigentlich für welche Linie steht. Auch wenn Alexis
Tsipras neu im Amt ist - was hätte es Wichtigeres gegeben, als erste
überlegte Signale an die zu senden, mit denen er über die Zukunft
seines Landes verhandeln will? Die Aufgeregtheit in den übrigen 27
EU-Hauptstädten schadet mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Zeit zu pokern / Kommentar von Sascha Richter zu Griechenland Weimar (ots) - Die Beziehungen zwischen der neuen griechischen
Regierung und der Geldgeber-Troika aus EU, IWF und EZB sind, milde
ausgedrückt, unterkühlt. Neueste Eskalation war die Ansage aus Athen,
man werde mit den Geldgeber-Kontrolleuren der Troika nicht mehr
zusammenarbeiten. Eine verwegene Situation, an der die Troika nicht
ganz unschuldig ist.
Anstatt die Hilfen an immer neue Sparmaßnahmen zu koppen, hätte
man besser die griechische Wirtschaft stärken sollen, um Griechenland
mittelfristig in die Lage zu versetzen, aus mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Seriös-konservativ - Die AfD muss sich in Bremen finden / Leitartikel von Axel Zacharias zum Bremer AfD-Parteitag Weimar (ots) - Einst als Europa-kritische Bewegung entstanden, ist
die Alternative für Deutschland auf dem Wege, als Partei am rechten,
trüben Rand zu fischen. Die CDU war vielen nicht mehr konservativ
genug. Auf dem Weg der Union unter Kanzlerin Merkel zu Mitte wurden
viele stramm konservative Parteigänger nicht mitgenommen. Die haben
sich jetzt neben den Eurokritikern in der AfD versammelt.
Sicher, die Alternative für Deutschland ist eine Protestpartei und
muss sich erst finden. Aber im täglichen Politikbetrieb muss eine
klare mehr...
- NOZ: Gespräche mit Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, und Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer des BDEW Osnabrück (ots) - Arznei im Wasser: Städte- und Gemeinden lehnen
zusätzliche Klärstufe ab
Kommunenvertreter Landsberg will Bürger nicht mit höhere Gebühren
belasten
Osnabrück.- Im Vorfeld einer Konferenz über Arzneimittelgefahren
im Trinkwasser hat sich der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB)
gegen die Einführung einer zusätzlichen Reinigungsstufe in
Kläranlagen gewandt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Samstag) sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Gerd
Landsberg: "Zurzeit sieht der Deutsche mehr...
- NOZ: Interview mit Bernd Lucke, AfD-Bundessprecher Osnabrück (ots) - Lucke sieht Pegida in einem Jahr vermutlich
verschwunden
Parteichef: SPD-Chef Gabriel folgte unserem Beispiel
Osnabrück.- AfD-Bundessprecher Bernd Lucke geht davon aus, dass
die islamkritische Bewegung Pegida innerhalb des nächsten Jahres
massiv an Bedeutung verliert. In einem Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag) verteidigte Lucke dennoch die
Gespräche der sächsischen AfD-Vorsitzenden Frauke Petry mit den
Organisatoren: "Ich bin fest davon überzeugt, dass es richtig war,
mit Pegida mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|