Mitteldeutsche Zeitung: Gysi-Anklage
Kritik an schleppendem Fortgang
Geschrieben am 03-02-2015 |
Halle (ots) - Der pensionierte Richter Lothar Thoß, der den
Linksfraktionsvorsitzenden Gregor Gysi im November 2012 wegen
uneidlicher Falschaussage angezeigt hatte, hat den schleppenden
Fortgang der Ermittlungen durch die Hamburger Staatsanwaltschaft
beklagt. "Ich bin nicht sehr glücklich darüber", sagte er der in
Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). "Es
gibt Richtlinien für das Straf- und Ermittlungsverfahren, in denen
steht, dass Dinge von größerer Bedeutung und öffentlicher
Aufmerksamkeit besonders zügig bearbeitet werden sollten. Davon sind
wir nach 26 Monaten etwas entfernt. Ich weiß nicht, was man davon
halten soll." Das Ermittlungsverfahren wurde am 31. Januar 2013
offiziell eingeleitet, läuft also jetzt seit über zwei Jahren. Die
Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nana Frombach, rechtfertigte die
lange Dauer gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung" mit den Worten:
"Wir haben bisher nicht alle Zeugen vernommen. Teilweise haben sie
den Wohnort gewechselt oder sind schon tot. Da es sich um ältere
Leute handelt, können wir sie nur am Wohnort vernehmen lassen. Das
gestaltet sich alles schwierig." Man könne Beweismittel jedenfalls
nicht ignorieren. Sie fuhr fort: "Unser Ehrgeiz ist, so lange zu
ermitteln, wie es nichts mehr zu ermitteln gibt. Angst, eine
Entscheidung zu fällen, haben wir nicht." Die Staatsanwaltschaft
hatte das Ende der Ermittlungen im Mai 2014 erstmals angekündigt, sie
dann aber wieder aufgenommen. Gysi hatte sich im Januar 2011 gegen
eine Dokumentation des Norddeutschen Rundfunks gewehrt, in der seine
mutmaßlichen Stasi-Kontakte thematisiert werden sollten. Im Zuge
dieser Auseinandersetzung gab er eine eidesstattliche Versicherung
ab. Ihr zufolge habe er "zu keinem Zeitpunkt über Mandanten oder
sonst jemanden wissentlich und willentlich an die Staatssicherheit
berichtet". Die Stasi-Unterlagenbehörde gab dann einen Vermerk frei,
aus dem hervorgeht, dass Gysi am 16. Februar 1989 gegenüber zwei
Stasi-Offizieren über ein Interview mit dem Magazin "Der Spiegel"
Auskunft gab. Er wusste demnach, dass er Stasi-Offiziere vor sich
hatte.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
560197
weitere Artikel:
- Kölner Stadt-Anzeiger: Kassen-Experte fordert Negativ-Liste von Igel-Leistungen Köln (ots) - Individuelle Gesundheitsleistungen (Igel) ohne
nachgewiesenen Nutzen sollen nach Auffassung der Krankenkassen in
eine Negativ-Liste aufgenommen werden, an der sich Patienten im
Arztgespräch orientieren können. Trotz einer entsprechenden Forderung
sogar des Deutschen Ärztetages sei eine solche Liste "nie erstellt
worden", rügte Christian Weymayr, Sprecher des Informationsportals
Igel-Monitor.de, im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Dienstags-Ausgabe). Der Igel-Monitor ist ein Angebot des
Medizinischen Dienstes mehr...
- Rheinische Post: Polizei-Gewerkschaft fordert härtere Strafen für Winterreifen-Muffel Düsseldorf (ots) - Nach dem Wintereinbruch in Nordrhein-Westfalen
mit langen Staus und tödlichen Unfällen hat die Gewerkschaft der
Polizei (GdP) härtere Strafen bei einem Verstoß gegen die
Winterreifenpflicht gefordert. "Das Bußgeld sollte mindestens auf 250
Euro erhöht werden", sagte GdP-Landeschef Arnold Plickert der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Zudem
sollte es dafür mehr Punkte als bisher in der Flensburger
Verkehrssünderdatei geben. Lkw ohne Winterreifen sollen laut Plickert
bei winterlichen mehr...
- Rheinische Post: NRW setzt auf Einwanderungsgesetz - Junge Union kritisiert Blockade der Mutterparteien Düsseldorf (ots) - Die nordrhein-westfälische Landesregierung
unterstützt Pläne für ein Einwanderungsgesetz in Deutschland. "Wir
müssen mehr tun, um Arbeitskräfte aus den verschiedensten
Weltregionen für unseren Standort zu gewinnen", sagte
NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Unternehmer
hätten die Sorge, bei der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs leer
auszugehen. Auch der SPD-Innenexperte Burkhard Lischka unterstrich,
dass wegen des drohenden Fachkräftemangels mehr...
- Rheinische Post: Arbeitsschutz: CDU-Politiker Linnemann verlangt Stopp der geplanten Verordnung Düsseldorf (ots) - Im Streit um eine Novellierung der
Arbeitsschutzregeln zwischen Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles
(SPD) und Arbeitgeberverbänden hat CDU-Wirtschaftspolitiker Carsten
Linnemann den Stopp der geplanten Verordnung gefordert. "Ich
persönlich wäre nicht traurig, wenn die neuen Vorschläge zur
Arbeitsstättenverordnung komplett von der Agenda genommen würden",
sagte der Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung
der CDU/CSU der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Dienstagausgabe). "Wenn mehr...
- Rheinische Post: Union warnt Griechenland vor Abbruch der Hilfszahlungen Düsseldorf (ots) - Der Chefhaushälter der Unionsfraktion im
Bundestag, Norbert Barthle (CDU), hat die griechische Regierung vor
dem abrupten Abbruch der EU-Hilfszahlungen ab März gewarnt. "Die
griechische Regierung will das laufende Programm nicht ordnungsgemäß
beenden. Damit hätten wir Ende Februar einen so genannten Dirty Exit,
einen schmutzigen Ausstieg aus dem Programm", sagte Barthle der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Das
bedeutet, dass ab März keine Anschlusslösung für Griechenland mehr
möglich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|