PwC-Analyse: Rekordjahr für Technologie-Börsengänge
Geschrieben am 09-02-2015 |
Frankfurt am Main (ots) - Der Investoren-Run auf
Technologieunternehmen und die stabilen Kapitalmärkte haben 2014
gleich zu mehreren IPO-Rekorden geführt: So wurden im vergangenen
Jahr mit 51,2 Milliarden US-Dollar nicht nur die höchsten
IPO-Emissionslöse erzielt und mit 118 die meisten Börsengänge im
Technologiebereich seit zehn Jahren gezählt, sondern auch der größte
Börsengang (Initial Public Offering, IPO) aller Zeiten: Im September
2014 ging Chinas Internetriese Alibaba für 21,8 Milliarden US-Dollar
an die Börse. Insgesamt stiegen die weltweiten Emissionserlöse im
Technologiebereich 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 347 Prozent, die
Zahl der Deals kletterte um 84 Prozent. Dies ist das Ergebnis der
"Global Technology IPO Review" der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC.
"Die Hauptursachen für das Rekordjahr bei IPOs im
Technologiebereich waren die starken Kapitalmärkte, die
vergleichsweise niedrige Volatilität, die Wiedereröffnung der
chinesischen Börsen und die wieder stabilere konjunkturelle Lage in
Europa. Davon profitierten vor allem Technologieunternehmen und dies
auch in Europa und Deutschland", sagt Christoph Gruss, Partner und
Experte für Börsengänge bei PwC.
Das Comeback europäischer Technologie-IPOs
In Europa stiegen die Emissionserlöse im Jahr 2014 von 1,5
Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf 6,7 Milliarden US-Dollar massiv
an. Der größte Anteil entfiel dabei auf den britischen Markt mit
Emissionserlösen von 3,2 Milliarden US-Dollar. Auch die Zahl der
Deals verdoppelte sich fast von acht auf 15. Dies war anschließend an
2013 eine deutliche Trendumkehr zu den vergangenen Jahren, in denen
in Europa sowohl Emissionserlöse als auch Listings Jahr für Jahr
gefallen waren. Allein im vierten Quartal 2014 kamen zwei der
weltweit größten Deals aus Europa (Rocket Internet AG aus Deutschland
und Cnova aus den Niederlanden). Insgesamt zog es in Europa
Technologieunternehmen aus acht Ländern an die Börse; im Jahr zuvor
waren es nur fünf.
Nicht nur Alibaba: Comeback chinesischer Tech-IPOs
Nicht zuletzt dank des Börsengangs des Internetkonzerns Alibaba
war 2014 auch das Comeback-Jahr der chinesischen Tech-Börsengänge.
Sie dominierten ganz klar das weltweite Emissionsgeschehen und
überholten bei der Anzahl der Listings sogar die USA (China: 45, USA:
37). Bei den Emissionserlösen spielten die chinesischen Unternehmen
fast 30 Milliarden US-Dollar ein, nach nur 1 Milliarde US-Dollar im
Vorjahr.
Gleichwohl hielten die US-Börsen ihre Spitzenposition bei
Technologiebörsengängen mit 56 Listings. In den USA dominierte die
NYSE mit 15 Prozent mehr Technologiebörsengängen als die Nasdaq, was
auch daran lag, dass Alibaba wegen der weicheren Listingregeln dort
seine Erstnotiz aufgenommen hat und nicht in China. Insgesamt
spielten US-Unternehmen 7,9 Milliarden US-Dollar ein (2013: 7,5
Milliarden US-Dollar).
Breit gestreutes Angebot
Aber nicht nur China, Europa und die USA bestimmten den
Primärmarkt. Unternehmen außerhalb der USA, China und Europa
sammelten 2014 insgesamt 7,5 Milliarden US-Dollar mit neuen Aktien
ein. Im vierten Quartal zum Beispiel waren darunter Tech-Firmen aus
Australien, Japan, Malaysia, Neuseeland, Südafrika und Südkorea. Drei
der größten zehn Börsengänge kamen von außerhalb der drei großen
Märkte, allein die Hälfe stammte aus Ländern außerhalb Chinas oder
den USA. Vor diesem Hintergrund stieg auch die Zahl der
grenzüberschreitenden Listings stark an. Für Listings außerhalb des
Heimatlandes waren die US-Börsen weiterhin der wichtigste
Handelsplatz.
Die meiste Bewegung bei Internet und Software
Innerhalb der Untersegmente lag 2014 - wie in den Vorjahren auch -
der Bereich Internet und Software vorne. Unternehmen aus diesem
Bereich trugen 79 Prozent der gesamten Emissionserlöse bei und
stellten 69 Prozent der Deals. Aber auch zahlreiche Unternehmen aus
dem Halbleitersektor gingen an die Börse, nachdem China das Verbot
von Halbleiterbörsengängen aufgehoben hat.
Ausblick weiterhin freundlich
Auch das laufende Jahr dürfte stark werden: Für 2015 rechnet PwC
mit IPO-Aktivitäten auf dem Niveau von 2014, zumal im vierten Quartal
gleich 34 IPO zu verzeichnen waren nach 18 im Vorquartal. Werner
Ballhaus, Partner und Leiter des Bereichs Technologie bei PwC, sagt:
"Die Rahmenbedingungen sind auch im laufenden Jahr gut. Die Nachfrage
nach lukrativen Unternehmen bleibt in einem durch niedrige Zinsen
gekennzeichneten Umfeld hoch, in dem Investoren händeringend nach
attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen. Gerade für
Private-Equity-Häuser bietet sich neben dem Börsengang ihrer
Beteiligungen auch der direkte Verkauf an einen strategischen
Investor als Alternative an. Denn viele Unternehmen sitzen auf hohen
Cash-Beständen, die sie dazu verwenden, um zu wachsen und
strategische Investitionen zu tätigen. Das gilt ganz besonders auch
für Technologieunternehmen".
Weitere Informationen: www.pwc.de/global_tech_ipo_q4-2014
Pressekontakt:
Thomas Wiederspahn
PwC-Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 1137
E-Mail: thomas.wiederspahn@de.pwc.com
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