Börsen-Zeitung: Housewarming Party, Kommentar zu Wohnimmobilien von Walther Becker
Geschrieben am 16-02-2015 |
Frankfurt (ots) - Die Nummer 2 zieht nach: Die Deutsche Wohnen,
der zweitgrößte börsennotierte Vermieter der Republik, greift nach
dem deutlich kleineren Rivalen Conwert. Im Dezember hatte
Branchenprimus Deutsche Annington zum großen Schlag ausgeholt. Sie
reißt sich mit der Gagfah die Nummer 3 unter den Nagel. Entsteht dort
im größten Immobiliendeal Deutschlands ein Konzern mit 350000
Wohnungen im Wert von 21 Mrd. Euro, so geht es mit der Übernahme von
Conwert um 175000 Bleiben und 11,8 Mrd. Euro kombinierten
Portfoliowert. Auch eine Ebene darunter geht es ab: Die expansive
Adler Real Estate will den Wettbewerber Westgrund schlucken.
Monopoly mit niedrigen Zinsen: Ein zersplitterter Wohnungsmarkt
auf der einen Seite, Eigen- und Fremdkapitalmärkte, die heiß auf
Finanzierungen von Deals sind, auf der anderen. Und eine sehr
überschaubare Zahl von Investoren, die mit institutionellem Geld den
Streubesitz der gelisteten Wohnungsgesellschaften darstellen. Für
diese Rendite suchenden Anleger sind Unternehmensübernahmen in der
Branche vielfach Transaktionen "linke Tasche, rechte Tasche", denn
die Versicherungen, Pensionskassen oder Stiftungen sind bei den
großen Gesellschaften meist überall investiert. Angenehmer
Nebeneffekt: mit wachsender Größe der Immobilienunternehmen nimmt die
Liquidität in den Aktien zu, so dass schiere Größe Mittel zum Zweck
ist. Alle börsennotierten Wohnungsunternehmen notieren deutlich über
ihrem jeweiligen "inneren Wert", handeln also mit einer Prämie auf
den Net Asset Value. Was nun, LEG, Buwog, TAG? Denn der
Konzentrationsdruck nimmt zu, jeder könnte mit jedem. Vielleicht
entsteht ein Immobilienriese von europäischem Format - mit
Dax-Chancen?
Die Wettbewerbshüter sehen dem Treiben auf dem zersplitterten
Markt mit kommunalen Spielern jedenfalls zu. Nur als Zaungäste
verfolgen deutsche Investoren das Geschehen - selbst schuld. Denn zu
den Housewarming Partys sind angloamerikanische Gäste geladen. Das
war schon bei der Übernahmewelle so, als Finanzinvestoren in der
ersten Hälfte des vorigen Jahrzehnts Konzernen oder der öffentlichen
Hand die Bestände abkauften. Die gingen dann mit ordentlichem Reibach
für die Fonds an die Börse, über Folgeplatzierungen wurde kräftig
Kasse gemacht. Private Equity ist inzwischen wieder draußen.
Eingekauft haben sich zwei Dutzend Fonds angloamerikanischer
Provenienz. Folge: Im jetzigen Monopoly-Spiel sind deutsche
Versicherungen und Pensionskassen nicht mit von der Partie.
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Redaktion
Telefon: 069--2732-0
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