Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Schwund bei der CDU
Die Kehrseite der Medaille
Alexandra Jacobson, Berlin
Geschrieben am 16-02-2015 |
Bielefeld (ots) - Trotz des historischen Debakels in Hamburg muss
die Union nicht in Depressionen verfallen. Immerhin hat sie auf
Bundesebene mit Kanzlerin Angela Merkel eine Politikerin, die viele
Bürger außerhalb der eigenen Stammwählerschaft bindet. Was der CDU
jedoch zu denken geben muss, ist die Schwäche in den Bundesländern.
Nur noch fünf Ministerpräsidenten stellt die Union. Merkels
Annäherung an die SPD in den Jahren der Großen Koalition hat der
Union im Bund Wählerschichten der Mitte zugeführt. Doch in den
Ländern ist die Kehrseite der Medaille zu beobachten. Wofür steht die
CDU eigentlich noch? Das entpuppt sich als moderne Gretchenfrage. In
Hamburg haben Tausende ehemalige CDU-Wähler zum Beispiel ihr Kreuz
bei den Freidemokraten gemacht. Weil sie das Gefühl hatten, dass
momentan die Marktwirtschaft bei den Liberalen besser aufgehoben ist.
Und dass Merkel der Ansicht ist, dass der Islam zu Deutschland
gehört, mögen viele sympathisch finden - die eigenen Stammwähler hat
diese Aussage verunsichert. Manche sind zu Hause geblieben, andere
haben ihr Kreuz bei den Rechtspopulisten von der AfD gemacht. Große
Koalition heißt nicht nur, dass die Unterschiede zwischen den
Volksparteien verschwimmen. Die Ränder gewinnen leider an Stärke, was
sich in Hamburg im Ergebnis sowohl der AfD als auch der Linken
zeigte.
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Neue Westfälische
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Telefon: 0521 555 271
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