NOZ: Gespräche mit Karl Lauterbach, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes
Geschrieben am 13-03-2015 |
Osnabrück (ots) - Regierung plant neue Maßnahmen zur Vereinbarkeit
von Pflege und Beruf
Lauterbach: keine Nachteile im Beruf durch Pflege -
Caritas-Präsident: Regelungen sind zu komplex
Osnabrück.- Pflegende Angehörige sollen stärker entlastet werden.
In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag)
kündigte der gesundheitspolitische Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, an, "noch in dieser
Legislaturperiode wird es Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von
Pflege und Beruf geben". Unter anderem seien über die zum 1. Januar
in Kraft getretene Pflegezeit hinaus "besondere Formen der
Freistellung" für Angehörige vorgesehen. "Ziel ist es, dass durch die
Pflege eines Angehörigen keine Nachteile im Beruf entstehen",
erklärte Lauterbach. Weiterhin sollten die bestehenden Regelungen
flexibler und unbürokratischer gehandhabt werden.
Lauterbach reagierte damit auf die Vorlage der Pflegestatistik des
Statistischen Bundesamtes und darauf folgende Kritik an der
Bundesregierung. "Die Anregungen der Krankenkassen sind korrekt, wir
haben diesbezüglich wirklich große Probleme", erklärte der
SPD-Politiker.
Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, forderte
den Ausbau niedrigschwelliger Angebote für pflegende Angehörige. Der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte er: "Die Familie stellt
immer noch den größten Pflegedienst der Nation dar. Pflegende
Angehörige benötigen dringend Entlastung im Alltag." Viele
Angehörige, insbesondere solche, die ohne Unterstützung pflegten,
wüssten zu wenig über Möglichkeiten der Entlastung wie etwa die
Verhinderungs- oder die Tagespflege. "Hier wäre eine bessere Beratung
durch die Pflegekassen sehr wichtig", forderte Neher. Auch seien
bisherige Regelungen zu komplex und kaum zu überblicken, kritisierte
der Caritas-Präsident. "So hat die bisherige Reform des
Pflegestärkungsgesetzes das Dickicht der Regelungen nochmals erhöht
statt reduziert", sagte Neher. Hier bestehe dringender Reformbedarf.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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