Lausitzer Rundschau: Der falsche Adressat
Zu den Krawallen bei der EZB-Eröffnung in Frankfurt am Main
Geschrieben am 18-03-2015 |
Cottbus (ots) - Zerbrochene Scheiben, brennende Autos,
steinewerfende Chaoten - die erschreckenden Bilder aus Frankfurt am
Main erinnerten am Mittwoch an bürgerkriegsähnliche Szenen, die die
Bundesbürger sonst nur aus dem Ausland kennen. Für die
Blockupy-Bewegung ist die Europäische Zentralbank zum Hassobjekt
geworden, weil sie doch für die Sparpolitik und das Elend in den
südeuropäischen Ländern verantwortlich zeichne, so die Begründung.
Was für ein Unsinn! Die Europäische Zentralbank flutet den alten
Kontinent wie keine andere Institution mit Geld, damit die Zinsen
niedrig bleiben und sich europäische Krisenländer auf diese Weise
über Wasser halten können. Sie sorgt dafür, dass es in Griechenland
bislang noch keinen finanziellen Crash gegeben hat und damit auch der
europäische Zusammenhalt gewahrt bleibt. Kurzum, die Europäische
Zentralbank ist definitiv der falsche Adressat von
Blockupy-Protesten. Das ist ungefähr so, als würden Demonstranten vor
dem Bundesarbeitsministerium ihrem Zorn gegen Lohndumping Luft
machen, obwohl die zuständige Ressortchefin Andrea Nahles gerade erst
den Mindestlohn eingeführt hat. Auch das würde nicht unbedingt von
einer größeren Sachkenntnis der Protestierer zeugen. Dabei kann man
sehr wohl über die Rettungspolitik der Europäischen Union gegenüber
Griechenland diskutieren. Nicht alle Maßnahmen, die die Troika
verfügte, waren unbedingt hilfreich. Mit den Randalen in Frankfurt
hat Blockupy diesem Anliegen jedoch schweren Schaden zugefügt.
Genauso wie die Tsipras-Regierung ihrem Anliegen mit halbstarken
Sprüchen und Gesten schadet. Diskutiert wird dann nur noch über
Stinkefinger und Krawalle.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
563190
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar /
Sieg der Angst
= Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Israels Premier Benjamin Netanjahu hat alles
richtig gemacht, jedenfalls aus seiner Sicht. Indem er völlig auf das
Thema Sicherheit setzte, hat er mit seiner Likud-Partei entgegen
aller Prognosen die Wahl gewonnen. Allerdings wird der Preis, den
Israel für diesen Wahlsieg zahlen muss, hoch sein. Vor allem, weil
Netanjahu die von der internationalen Gemeinschaft eingeforderte
Zwei-Staaten-Lösung geopfert hat. Das wird Israel weiter in die
Isolation treiben. Schon jetzt neigt sich die Geduld mit dem
jüdischen Staat, mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Tapetenwechsel
= Von Horst Thoren Düsseldorf (ots) - Die Mieter dürfen sich freuen. Ihre Rechte
wurden gestärkt. Zumindest auf den ersten Blick. Der
Bundesgerichtshof hat die Verpflichtung zu Schönheitsreparaturen
drastisch eingeschränkt. Die gern geübte Praxis, Renovierungskosten
anteilig in Rechnung zu stellen, wurde gekippt. Wer in eine
unrenovierte Wohnung einzieht, muss am Ende der Mietzeit nicht mehr
zu Pinsel und Farbeimer greifen. Die Vermieter bleiben also häufig
auf den Kosten sitzen. Das freilich könnte auch negative Folgen für
den Wohnungsmarkt haben. mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Moritz Döbler über die Polizeipannen beim Anti-Terror-Einsatz in Bremen Bremen (ots) - Der Polizeipräsident muss eine Pannenserie
einräumen. Das Islamische Kulturzentrum wurde nicht lückenlos
überwacht. Man weiß also nicht, wer da ein- und ausging. Fand man
deswegen nichts, fasste man deswegen niemand? Ein ungeheuerlicher
Verdacht keimt da auf, und es ist absolut richtig, dass ein externer
Experte den Fall untersucht. Und politisch zwingend geboten ist es,
dass sein Bericht wie angekündigt vor der Bürgerschaftswahl vorliegt.
Wenn das Kalkül hinter diesem Zeitplan aber sein sollte, sich
notfalls mit einem mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Hilfe für Sterbende
= Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Wenn es um die gesetzliche Verankerung von
Fragen über Leben und Tod geht, hat sich die politische Kultur in
unserem Land bisher als umsichtig erwiesen. Abstimmungen über
ethische Fragen werden von der sonst geltenden Fraktionsdisziplin
befreit und angenehm sachlich geführt. So ist es auch beim Thema
Sterbehilfe. Im Laufe der bisherigen Diskussion ist deutlich
geworden, dass die Hospiz- und Palliativversorgung unzureichend ist.
Dies will Gesundheitsminister Gröhe mit einem Gesetz ändern. Die
neuen Paragrafen können mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Pkw-Maut kurz vor der Verabschiedung
Peinlich
Alexandra Jacobson, Berlin Bielefeld (ots) - Manche Vorhaben werden nicht besser, wenn man
lange darüber redet. Das Peinliche an dem Lieblingsprojekt der CSU,
der Pkw-Maut für Ausländer, besteht gerade darin, dass die Zweifel
immer größer werden. Vielleicht wird die Maut wegen der hohen
Verwaltungsaufwendungen statt erwarteter 700 Millionen Euro jährlich
nur 140 Millionen Euro in die Verkehrskasse spülen - das ist der
jüngste Verdacht, mit dem die Gebühr leben muss. Geäußert wurde er
bei einer hochkarätigen Expertenanhörung. Die SPD will koalitionstreu
bleiben mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|