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Mode: Jugend denkt grün, kauft aber konventionell / Repräsentative Greenpeace-Umfrage beleuchtet Modekonsum von Jugendlichen

Geschrieben am 29-03-2015

Hamburg (ots) - Jugendliche achten beim Kleiderkauf vor allem auf
Design, Preis und Marken. Die Herstellungsbedingungen spielen dagegen
kaum eine Rolle. Gleichzeitig sind die Ausbeutung der Textilarbeiter
und der hohe Chemikalieneinsatz in der Textilindustrie fast allen
Jugendlichen bewusst. Die Teenager wünschen sich zudem mehr
praktische Informationen zu nachhaltiger Mode. Das ergibt eine
repräsentative Umfrage des Instituts nuggets unter 500 Jugendlichen
vom 13. bis 19. Januar 2015 im Auftrag von Greenpeace. "Jugendliche
wissen um die Ausbeutung von Mensch und Natur in der
Textilproduktion, allerdings blenden sie das im Laden aus. Und
kreative Lösungen wie Kleidung teilen, tauschen oder aufmöbeln sind
einfach noch nicht sichtbar und populär genug", sagt Kirsten Brodde,
Textil-Expertin von Greenpeace.

Über achtzig Prozent der Jugendlichen kauft ihre Kleidung bei Fast
Fashion-Ketten wie H&M oder C&A. Etwas mehr als die Hälfte kauft auch
online auf den Seiten der Modeketten oder von Amazon. Die
Herstellungsbedingungen oder Textilsiegel sind nur für gut zehn
Prozent der Jugendlichen ein Kauffaktor. Ein ähnliches Verhältnis
zeigt sich auch in der Bekanntheit der Marken: Während über 90
Prozent der Teenager Marken wie Nike oder Adidas kennen, wissen nur
drei bis sechs Prozent der Jugendlichen von bekannten grünen Labels
wie ArmedAngels oder Recolution.

Der nachhaltige Kleiderkonsum der Jugendlichen wird vor allem
durch Vorurteile gebremst. So meint etwa ein Drittel der Befragten,
sich grüne Mode nicht leisten zu können. Außerdem sei sie weder cool
genug, noch gebe es genug Auswahl. Auch sind Läden und Siegel für
ökologisch hergestellte Kleidung nicht bekannt genug. Fast siebzig
Prozent der Jugendlichen mag Secondhand-Kleidung nicht, weil sie
"nicht sauber" sei. "Das sind alte Zöpfe, die abgeschnitten gehören.
Das Angebot an gut gemachter Ökomode wächst rasant. Und wer ein Teil
weniger kauft, kann sich die hochwertigere Alternative auch leisten",
sagt Brodde. Leider halten sich diese Vorurteile hartnäckig, da sich
die Jugendlichen zunehmend auf kommerziellen Shoppingseiten wie
Zalando (43 Prozent) oder auf den Websites der Modeketten (35
Prozent) über Trends informieren.

Jeder Fünfte wirft Altkleider einfach weg

Die Probleme, die durch die Massen an Altkleidern und deren
Verwertung entstehen, scheinen weitgehend unbekannt. Über 70 Prozent
der Befragten bringen die ausrangierte Mode zur Altkleidersammlung,
jeder Fünfte wirft sie einfach weg. Immerhin die Hälfte spendet sie
direkt sozialen Einrichtungen oder gibt sie privat weiter. Nur etwa
ein Drittel verkauft ausrangierte Kleidung über das Internet.

Greenpeace kämpft seit Jahren für eine saubere Textilindustrie.
Nachdem sich bereits 30 Firmen von H&M über Adidas bis Lidl auf eine
giftfreie Kleidungsproduktion verpflichtet haben, tritt Greenpeace
dieses Jahr verstärkt für einen anderen Kleidungskonsum ein:
Gebraucht statt neu kaufen, reparieren statt wegwerfen, zertifizierte
Mode statt billiger Massenware.

Achtung Redaktionen: Rückfragen an Kirsten Brodde, 0170-4299718.
Zusammenfassung der Modekonsum-Umfrage:
http://gpurl.de/modeumfrage_kurz und Langfassung:
http://gpurl.de/modeumfrage_langfassung

Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse@greenpeace.de; Greenpeace auf Twitter:
http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de


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