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NOZ: Gespräch mit Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes

Geschrieben am 01-04-2015

Osnabrück (ots) - Kommunen halten "Tanzverbot" am Karfreitag nicht
mehr für zeitgemäß

Landsberg: Gesetze lockern - "Staat sollte die Bürger nicht
bevormunden"

Osnabrück. Der Deutsche Städte-und Gemeindebund befürwortet mit
Blick auf das Tanzverbot am Karfreitag eine Lockerung der
Feiertagsgesetze. Nötig sei eine "größere Anpassung an die
gesellschaftliche Realität", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd
Landsberg der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Deutschland sei
nach wie vor ein vom Christentum geprägtes Land. Dem müsse der Staat
auch durch die Feiertagsgesetze Rechnung tragen, betonte er. Aber er
sollte "dabei die Menschen nicht bevormunden und ihnen vorschreiben,
wie sie zu feiern oder zu leben hätten". Es gehe darum, den Christen
die Möglichkeit zu geben, diesen Tag in Stille zu begehen, ohne
anderen ihre Lebensweise vorzuschreiben, erklärte der
Kommunalvertreter. Insoweit könne auch eine Tanzveranstaltung in
geschlossenen Räumen die Feiertagsruhe der übrigen kaum stören.

Das "Tanzverbot" betreffe auch andere öffentliche Veranstaltungen
wie beispielsweise Sportveranstaltungen, kritisierte Landsberg
weiter. Hier müssten die "Spielräume vor Ort erhöht werden". Stärker
zu beachten seien auch regionale Besonderheiten. Der Karfreitag werde
in einem katholischen Dorf in Bayern anders begangen als in einem
multikulturellen Stadtteil von Berlin oder einer anderen Großstadt.
So gelte beispielsweise in Bayern am Karfreitag über das allgemeine
Tanzverbot hinaus ein generelles Verbot musikalischer Darbietungen
jeglicher Art in Räumen mit Schankbetrieb. Im Gegensatz dazu beginne
in Berlin alljährlich am Karfreitag ein großes Tanzturnier.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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