Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Papst Franziskus
Geschrieben am 02-04-2015 |
Bielefeld (ots) - Ostern in Rom - das ist auch für Papst
Franziskus Anlass zum Durchatmen und neuer Erfüllung. Da sind die
zahlreichen religiösen Höhepunkte der Karwoche bis zum Osterfest, die
alle Priester fordern. Da sind die Liturgien, Gesänge und uralten
Gebete, die den Menschen wieder zu sich führen. Auch das braucht
Franziskus. Sein Pontifikat steckt nach der großen Frische des
Aufbruchs möglicherweise in einer tieferen Krise, als es viele von
außen ahnen oder wahrhaben wollen. Wenn am Ostersonntag der
Petersplatz beim Segen urbi et orbi wieder von Gläubigen dicht an
dicht belegt ist, dann darf Franziskus diese Abstimmung mit den Füßen
als persönlichen Rückhalt verstehen. Vielleicht nimmt der Anblick vom
Balkon der Peterskirche aus auch der wachsenden Schar an Kritikern
innerhalb der Kurie den Wind aus den derzeit stark geblähten Segeln.
In den zurückliegenden Monaten war die Zahl der Rompilger
zurückgegangen. Mitunter gab es weite Lücken dort, wo sich sonst auch
in der kälteren Jahreszeit die Massen drängten. Hinter den Mauern des
Vatikans, so wollen zumindest einige der »Vaticanisti« nach eigenen
Angaben oder Dafürhalten wissen, machen schon die schlimmen Worte
»Schisma« (Spaltung/Trennung) und »Häresie« (eine Vorstufe der
Ketzerei) die Runde. Angeblich sollen katholische Amtsträger aus
verschiedenen Teilen der Welt besorgt angefragt haben, wie man auf
die Abweichungen des neuen Papstes von der katholischen Lehre
kirchenrechtlich zu reagieren gedenke. Es mag immer schon Fraktionen
und Mindermeinungen in der vatikanischen Führung und dem durchaus
eigenwilligen Apparat darunter gegeben haben. Gewiss ist, dass die
Unruhe noch nie so groß war. Mit Sorge und Spannung blicken in Rom
viele auf die Synode im Herbst. Der dringende Wunsch gerade der
deutschen Gläubigen und auch einiger ihrer Bischöfe nach Reformen und
einer Öffnung der Kirche für den Zeitgeist irritiert andere Teile der
Weltkirche zutiefst. Die Forderung nach der Zulassung
wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion stößt auf erbitterten
Widerstand etwa einiger afrikanischer Bischöfe. Sollte Franziskus
einlenken, was besonders seine Kritiker erwarten, werden Weiterungen
befürchtet - bis zum Frauenpriestertum. In einem Fernsehinterview
erklärte Franziskus im März, dass er mit einem kurzen Pontifikat
rechne. Er sprach von vier oder fünf Jahren und kündigte an, am 8.
Dezember ein »Heiliges Jahr der Barmherzigkeit« zu eröffnen. Ein
Zeichen des inneren Rückzugs? Über die Ostertage wird der Papst alle
Gefahren für sich und seine ihm anvertraute Kirche hoffentlich
ausblenden können und die Antwort in Meditation und Gebet finden. Das
sollten alle, von der Kurie ganz oben bis zur Herde des Herrn ganz
unten, auch tun.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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