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Nach den Attentaten von Paris: Frankreichs Vorstädte zwischen Revolte und Religion / ZDF berichtet in "auslandsjournal" und "auslandsjournal - die doku" (FOTO)

Geschrieben am 06-04-2015

Mainz (ots) -

Die Banlieues bleiben Frankreichs offene Wunde. Das gilt nach den
Pariser Attentaten auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" und den
koscheren Supermarkt vor drei Monaten noch verstärkt.
ZDF-Korrespondentin Susanne Freitag berichtet seit zehn Jahren immer
wieder über die schwierige soziale Situation in den vergessenen
Vorstädten und blickt am Mittwoch, 8. April 2015, zunächst ab 22.15
Uhr in einem sechsminütigen Beitrag im "auslandsjournal" ("Leben in
den Banlieues") auf die ungelösten Probleme als Folge einer
verfehlten Integrationspolitik. Ab 0.45 Uhr folgt zum gleichen Thema
eine 45-minütige "auslandsjournal - die doku" mit dem Titel
"Frankreichs Vorstädte zwischen Revolte und Religion".

Die Dokumentation zeigt auf, wie es in den Banlieues anfangs vor
allem um Kriminalität ging, inzwischen aber radikaler Islamismus das
beherrschende Thema ist. Die ZDF-Korrespondentin trifft Protagonisten
wieder, die sie in den zurückliegenden Jahren bereits für ihre
Beiträge und Berichte interviewte. Ihre Gesprächspartner schildern
die Probleme der französischen Gesellschaft aus erster Hand. So
erhält die Autorin Einblicke, die nur aufgrund ihrer kontinuierlichen
Recherche in den französischen Vorstädten möglich sind.

Die verfehlte Integrationspolitik Frankreichs in den vergangenen
fünf Jahrzehnten ist die Ursprungsproblematik: Die Banlieues wurden
nach dem Algerien-Krieg in Windeseile in die Höhe gezogen - mit
entsprechend schlechter Wohnqualität. Zudem wurden dort vor allem
Migranten aus Nordafrika angesiedelt, aber auch Gastarbeiter aus
anderen Ländern. Susanne Freitag sagt dazu: "Als mit der
Weltwirtschaftskrise die große Arbeitslosigkeit hinzukam, wurde
deutlich: Da sind Ghettos entstanden, in denen Jugendliche
aufwachsen, die sich nie integriert gefühlt haben, weil ihre Eltern
schon mit einer Frankreich-Antipathie aus dem Krieg und aus einem
kolonisierten Staat kamen. Die erste Generation wurde schlecht
integriert; die heutige vierte Generation ist immer noch nicht
heimisch geworden. Es wurde versäumt, ein Frankreich-Gefühl zu
erzeugen."

Heute kommt ein Teil der französischen Dschihadisten aus den
Vorstädten. "Es ist schlimmer geworden", sagt ein Gesprächspartner in
der Dokumentation. "Als François Hollande zum Präsidenten gewählt
wurde, hatten viele die Hoffnung, dass sich etwas ändert. Aber seit
klar ist, dass wieder nichts passiert, ziehen sich alle auf ihre
kleine Gruppe oder ihre Religion zurück. Die Stimmung ist nach den
Attentaten so schlecht wie noch nie."

https://presseportal.zdf.de/pm/frankreichs-vorstadtghettos-zwische
n-revolte-und-religion/

http://auslandsjournal.zdf.de

http://twitter.com/ZDF

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100 und über
http://pressefoto.zdf.de/presse/auslandsjournaldiedoku



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121


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