Westfalen-Blatt: zum Machtkampf bei VW
Geschrieben am 13-04-2015 |
Bielefeld (ots) - Gemeinsam hatten sie Großes vor: den
Volkswagen-Konzern mit seinen inzwischen zwölf Marken an die Spitze
der Automobilhersteller zu führen. Bis spätestens 2018 wollten der
Vorstandschef Marin Winterkorn und der Aufsichtsratsvorsitzende
Ferdinand Piëch mit den Produkten aus ihren Werkshallen General
Motors und Toyota überholen. Das Ziel ist fast erreicht. Zumindest,
was die Verkaufszahlen betrifft. VW hat 2014 erstmals mehr als zehn
Millionen Fahrzeuge weltweit abgesetzt, damit fast zu den Japanern
aufgeschlossen. Doch den Schlussspurt wird das langjährige Erfolgsduo
Piëch/Winterkorn wohl nicht mehr Seite an Seite durchziehen. »Ich bin
auf Distanz zu Winterkorn.« Wenige Worte - die aber sind von enormer
Tragweite. Schließlich war es Patriarch Piëch, der diesen Satz einem
Journalisten in den Block diktierte. Und damit Erinnerungen weckte:
Schließlich hat es der begnadete Ingenieur und nicht minder begabte
Stratege schon immer bestens verstanden, die Medien für seine Zwecke
einzuspannen. Zuletzt war es Wendelin Wiedeking, dem auf diesem Wege
mitgeteilt wurde, dass er als Porsche-Chef keine Zukunft mehr habe:
»Herr Wiedeking war ein guter Vorstand...« Ähnlich erging es zuvor
VW-Vorstand Bernd Pischetsrieder oder Audi-Chef Franz Josef Paefgen,
die ebenfalls in den Medien lesen mussten, was Großaktionär Piëch
über ihre Zukunft dachte. Dass es jetzt Winterkorn trifft, mag
aufgrund der Rekorde bei den Verkaufszahlen zunächst überraschen. Auf
der anderen Seite läuft VW seit Jahren der Rendite Toyotas hinterher.
Analysten haben errechnet, dass die Japaner pro Mitarbeiter um die 38
000 Euro verdienen - was in etwa doppelt so viel ist wie bei VW. Das
hat Piëch schon mehrfach angemahnt. Ebenso die katastrophal falsche
Einschätzung des US-Marktes, auf dem Volkswagen noch immer keinen Fuß
vor den anderen bekommt. Frühestens 2017 ist hier mit neuen Produkten
Besserung zu erwarten. Eine lange Durststrecke. Die muss so oder so
überstanden werden - auch ohne Winterkorn, wenn es denn tatsächlich
zu dessen Abschied kommt. Viel spricht dafür, dass es so sein wird.
Auch wenn sich Betriebsrat, das Land Niedersachsen und auch die
Familie Porsche eindeutig auf die Seite Winterkorns geschlagen haben,
ist kaum damit zu rechnen, dass er 2017 die Nachfolge von Piëch als
Aufsichtsratschef antreten wird. Machtkämpfe solcher Art, eben auch
zwischen Piëch und der Porsche-Familie mit Wolfgang an der Spitze,
haben trotz des oftmals lauten Säbelrasselns der Gegenseite bislang
immer nur einen Sieger gekannt: Ferdinand Piëch. Ob der als solcher
schon am 4. Mai bei der VW-Aufsichtsratssitzung feststeht, bleibt
abzuwarten. Winterkorn selbst sagt im Hinblick auf seine Zukunft nur
einen Satz: »Es gibt eine.« Bei VW aber dürfte die nicht zu finden
sein. Das Verhältnis des Erfolgsduos Piëch/Winterkorn ist dafür zu
zerrüttet.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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