Weser-Kurier: Zum Thema Einbruchsstatistiken schreibt Ralf Michel:
Geschrieben am 01-05-2015 |
Bremen (ots) - So so, die Polizei schönt also ihre Statistiken bei
der Aufklärungsquote von Einbrüchen. Beim Blick auf die Bremer Zahlen
möchte man angesichts dieser Behauptung des Kriminologischen
Instituts Hannover laut auflachen. 6,9 Prozent lautete die
Aufklärungsquote bei Einbrüchen 2014 in Bremen, im Jahr zuvor waren
es 6,8 Prozent. Da hätten die Bremer Ermittler bei ihren
Manipulationen fürwahr Großes geleistet. Zahlen frisieren, um auf
eine Quote von 6,9 Prozent zu kommen? Wo selbst der
Bundesdurchschnitt bei der Aufklärung von Einbrüchen bei 16 Prozent
liegt? Nein, das ist Unsinn. Wenn Wissenschaftler als Beleg für ihre
Studie anführen müssen, dass irgendwo in Deutschland einzelne
Polizisten im vertraulichen Gespräch davon geredet hätten, dass "die
da oben" geschönte Zahlen für die Politik nach außen bräuchten, ist
das eher ein Problem der Wissenschaftler als eines der Polizei. Im
Wesentlichen sagt die Studie ohnehin nur aus, was längst bekannt und
wenig überraschend ist - dass ein für die Polizei aufgeklärter Fall
noch lange nicht bedeutet, dass der Tatverdächtige auch vor Gericht
verurteilt wird. Aber das hat nichts mit Manipulation zu tun, sondern
schlicht und einfach mit dem Prinzip der Gewaltenteilung, also den
unterschiedlichen Aufgaben von Exekutive und Judikative. Diese Studie
sollte deshalb so schnell wie möglich in der Schublade verschwinden,
versperrt sie doch den Blick auf Wesentliches. Denn die Frage, warum
die Aufklärungsquote bei Einbrüchen so niedrig ist, die muss sich die
Polizei in Bremen sehr wohl gefallen lassen. Zumal sie
Wohnungseinbrüche nur ein Jahr zuvor zu einem ihrer Schwerpunktthemen
gemacht hatte. Sicher, der Aussagewert gerade dieser Statistik ist
überschaubar. Aber das gilt für alle Bundesländer. Und in denen liegt
die Aufklärungsquote bei durchschnittlich 16 Prozent und nicht bei
6,9 wie in Bremen.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
566215
weitere Artikel:
- Weser-Kurier: Zum Verhältnis USA-Japan schreibt Jens Schmitz: Bremen (ots) - Es ist neun Jahre her, dass ein japanischer Premier
den USA offiziell seine Visite abgestattet hat. Der Besuch von Shinzo
Abe markiert 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur eine
beeindruckende Versöhnungsleistung. US-Präsident Barack Obama und
sein Gast feiern eine enge Zusammenarbeit, die beiden nützt. Für den
zum zweiten Mal amtierenden Abe bringt der Staatsbesuch neben
Prestige Sicherheitsgarantien und die Hoffnung auf Wachstum. Obama
wiederum hat in Asien keinen Partner, der ökonomisch so potent und
gleichzeitig mehr...
- Weser-Kurier: Über den Bremer Bausenator Lohse schreibt Peter Voith: Bremen (ots) - Pardauz, was für ein Kerl, der grüne Bausenator
Lohse. Macht er doch jetzt den - vorerst gescheiterten - Umbau des
Bahnhofs Blumenthal zur Chefsache. Und per Pressedienst ließ er sogar
wörtlich übermitteln: "Lohse widersprach damit Äußerungen seines
Staatsrates Wolfgang Golasowski, der die Probleme beim Bauvorhaben
auf Seiten des Bauunternehmers Jan-Gerd Kröger gesehen hatte, der
zugleich Präses der Bremer Handwerkskammer ist." Dass Konflikte eines
Senators mit seinem eigenen Staatsrat derart offen ausgetragen
werden, mehr...
- Westfalenpost: Solide Polizeiarbeit
Von Torsten Berninghaus Hagen (ots) - Natürlich haben wir angesichts der Berichte aus
Oberursel sofort die schrecklichen Bilder des feigen Bombenattentats
von Boston und die Sauerlandterroristen vor Augen. Noch aber ist
unklar, ob das festgenommene Paar mit salafistischem Hintergrund
tatsächlich ein Attentat in Frankfurt plante. Und vor allem, ob die
beiden Verdächtigen allein handelten oder weitere Komplizen hatten.
Trotzdem: Was bislang bekannt wurde, macht einmal mehr deutlich,
dass es keine absolute Sicherheit gibt. Nicht durch mehr Personal bei mehr...
- Westfalenpost: Von wegen gute Freunde
Von Martin Korte Hagen (ots) - Wer glaubt, Staaten könnten miteinander befreundet
sein, unterliegt einer romantischen Wirklichkeitsverzerrung. Romantik
spielt keine Rolle in der Welt der Geheimdienste. Die Behauptung
"Abhören unter Freunden, das geht gar nicht" ist also Staatsräson,
Taktik oder eine Folge von Angst.
Wir sollten einfach davon ausgehen, dass alle Staaten, also auch
unser, alles und jeden abhören. Die einen stellen sich dabei nur
etwas schlauer an als die anderen.
Und sie gehen anders mit der Wahrheit um. Innenminister Thomas mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Die CDU versteckt sich
= Von Thomas Reisener Düsseldorf (ots) - Mit ihren Kehrtwenden beim Tariftreuegesetz,
beim Landesentwicklungsplan und beim Klimaschutz nimmt die SPD der
CDU den Wind aus den Segeln. Denn die lebte mangels eigener
Politik-Projekte bislang fast nur von ihrer Kritik an der rot-grünen
Wirtschaftspolitik. Und jetzt gehen den Konservativen die Themen aus.
Beim Klimaschutz ist die Rolle von CDU-Landeschef Armin Laschet
besonders unglücklich: Er will von den Ökozielen seiner Parteifreunde
im Bund nicht abrücken. Gleichzeitig will er als "Kumpel-Beschützer"
in mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|