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"Gemeinsam in die mobile Zukunft": ADAC-Hauptversammlung in Bochum / Ab 2016 neue Organisationsstruktur / Verbindliche Verhaltensregeln in ADAC-Satzung aufgenommen

Geschrieben am 09-05-2015

München (ots) - Die 221 Stimmberechtigen der Hauptversammlung des
ADAC e.V. , darunter 197 Delegierte der 18 Regionalclubs, haben heute
in Bochum weitere Meilensteine der im vergangenen Jahr angestoßenen
"Reform für Vertrauen" zur umfassenden Neuausrichtung des Clubs
bestätigt. Zugestimmt wurde beispielsweise der Aufnahme von
verbindlichen Verhaltensregeln und Richtlinien (Compliance) in die
ADAC Satzung. Schwerpunkt des Reformprogramms bleibt die klare
strukturelle Trennung der wirtschaftlichen Aktivitäten von
gesamtgesellschaftlichen und originären Vereins-Aufgaben - die
entsprechenden Vorbereitungen laufen bereits. ADAC Präsident Dr.
August Markl kündigte in diesem Zusammenhang die Umsetzung der neuen,
dreiteiligen Organisationsstruktur aus Idealverein (e.V.),
gemeinnütziger Stiftung und nicht-börsennotierter Aktiengesellschaft
(AG) für das Jahr 2016 an. Er verwies in seiner Rede darauf, dass
"Sorgfalt vor Aktionismus, Qualität vor Zeit" gehe. Die grundlegende
Reform einer über 110 Jahre lang gewachsenen Organisation habe ihre
eigene Dynamik; der ADAC stelle nicht nur die Weichen für die
Zukunft, sondern "verlege zusätzlich auch noch völlig neue Schienen".

Mit der "Reform für Vertrauen" hat es sich der ADAC zur Aufgabe
gemacht, bei den Mitgliedern, den Mitarbeitern und der Öffentlichkeit
verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Das Reformprogramm
umfasst in diesem Jahr sechs Projekte, in denen intensiv an konkreten
Maßnahmenpaketen gearbeitet wird.

Organisation: Klare Strukturen schafft der ADAC mit einem
3-Säulen-Modell. Die wesentlichen Aktivitäten des bisherigen ADAC
werden in einen Verein, eine Aktien-gesellschaft und eine
gemeinnützige Stiftung aufgeteilt. Personelle Verflechtungen gibt es
aus Gründen einer umfassenden Aufsicht und Transparenz nicht mehr.
Die endgültige Organisationsstruktur soll Ende 2015 verabschiedet und
ab 2016 umgesetzt werden.

ADAC Strategie: Eine neu entwickelte Dachstrategie wird ein
konsistentes Zielbild für den gesamten ADAC enthalten und den
konkreten Veränderungsbedarf für funktionale Strategien (z.B. Marke
und Vertrieb) ableiten, um so eine langfristige Perspektive für den
ADAC festzulegen.

Compliance: Zum 1. Mai 2015 ist die neue Compliance-Richtlinie für
den ADAC e.V. in Kraft getreten - sie löst u.a. die bisherige
Ethik-Richtlinie ab und definiert die Einhaltung von Verhaltensregeln
auf haupt- und ehrenamtlicher Ebene. Die erwei-terte Ausgestaltung
der Richtlinie zur Regelung von Einzelsachverhalten ist derzeit in
Arbeit. Darüber hinaus hat sich der ADAC einen Verhaltenskodex für
verantwortungsvolle Interessenvertretung gegeben.

Mitgliedereinbindung: Mit einer Reihe von Maßnahmen - wie dem
vereinfachten Zugang zu Mitgliederversammlungen - bindet der ADAC
schon seit einigen Monaten seine knapp 19 Millionen Mitglieder besser
als früher in das Clubleben ein. Hinzu kommt, dass verkehrspolitische
Aussagen künftig noch stärker auf Umfragen unter den Mitglieder
basieren werden. Der intensive Austausch der Mitglieder untereinander
soll u.a. mithilfe von geeigneten Dialogplattformen verbessert
werden.

Leistungen & Produkte: Die bisher rund 360 Leistungen und Produkte
stellt der ADAC auf einen umfassenden Prüfstand, um das Portfolio
besser auf den tatsäch-lichen Mitgliedernutzen zu fokussieren. Der
Ausstieg aus dem Fernbus-Projekt "ADAC Postbus", die Aufgabe der
ADAC-Werkstattpläne, der Gewinnspiel-Mailings (zum Jahresende 2015),
die Neugestaltung des Batterieservice, die Überarbeitung des
Vorteilsprogramms und ein Relaunch der Mitgliederzeitschrift "ADAC
Motorwelt" sind bereits umgesetzte bzw. in der Umsetzung befindliche
Meilensteine im Rahmen des Reformprogramms.

Verbraucherschutz: Der ADAC regelt seine
Verbraucherschutz-Aktivitäten neu und vermeidet mögliche
Interessenkonflikte damit bereits im Vorfeld. Er hat sich der
Initiative "Regeln der guten fachlichen Praxis des Testens" des
Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz
angeschlossen, und das Test-und Technikzentrum Landsberg
ISO-zertifiziert. Derzeit ist ein Verbraucherschutzbeirat für die
Testaktivitäten in Vorbereitung.

Wirtschaftlich blickt der ADAC e.V. auf ein relativ stabiles
Geschäftsjahr 2014 zurück. Am Stichtag 31. Dezember 2014 hatte der
ADAC 18,92 Millionen Mitglieder. Das entspricht annähernd dem Stand
des Vorjahres (-0,1 Prozent). Dieser stabile Trend spiegelt sich auch
in der Zufriedenheit der ADAC-Mitglieder mit ihrem Club wieder. Mit
der Kernleistung "Pannenhilfe" sind nach wie vor mehr als 95 Prozent
der Mitglieder vollkommen oder sehr zufrieden - ein ähnlich hoher
Wert wie 2013.

Die Mitgliederbeiträge des ADAC e.V., München, beliefen sich im
Jahr 2014 auf 463,4 Millionen Euro (Vorjahr: 434,3 Millionen Euro).
Sie wurden wie folgt verwendet:

- Hilfeleistungen: 290,5 Millionen Euro (2013: 269,2 Millionen
Euro)
- Mitgliederservice: 53,4 Millionen Euro (2013: 61,6 Millionen
Euro)
- Verbraucherinformationen: 86,4 Millionen Euro (2013: 79,5
Millionen Euro)
- Sport: 6,3 Millionen Euro (2013: 5,8 Millionen Euro)
- Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit: 25,6 Millionen Euro (2013:
14,6 Millionen Euro) Aus dem Mitgliederbereich ergibt sich ein
Überschuss in Höhe von 1,2 Millionen Euro (2013: 3,7 Millionen
Euro), der den Rücklagen zugeführt wurde.

Eine Ausschüttung aus der ADAC Beteiligungs- und Wirtschaftsdienst
GmbH (BuW) an den ADAC e.V. in Höhe von 16 Millionen Euro diente 2014
vor allem dazu, neben den erhöhten Kosten für die Krise auch die
Kosten der "Reform für Vertrauen" abzudecken. Der ADAC hatte
frühzeitig zugesagt, dass für die Krisenaufarbeitung keine
Mitgliedsbeiträge verwendet werden. Krisenbedingt höhere Aufwendungen
bzw. geringere Erlöse gab es 2014 unter anderem für das Clubmagazin
"Motorwelt", das ADAC Vorteilsprogramm, Kooperationen oder Kosten für
externe Berater (9,1 Millionen Euro).

Auch im Reformjahr 2014 hat der ADAC sein gesellschaftliches
Engagement zugunsten der ADAC Stiftung "Gelber Engel", der
gemeinnützigen ADAC Luftrettung und der ADAC Stiftung Sport
fortgesetzt.



Pressekontakt:
Christian Garrels
Tel.: (089) 7676-2052
christian.garrels@adac.de


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