NOZ: Interview mit Heiko Maas, Bundesjustizminister
Geschrieben am 09-05-2015 |
Osnabrück (ots) - Bundesjustizminister weist SPD-Kritik an
Vorratsdaten-Speicherung zurück
"Wir wahren Freiheitsrechte und Datenschutz" - Maas: Ich bin ganz
klar gegen eine Ausweitung der Speicherung
Osnabrück.- Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat die Pläne
der Bundesregierung für die Vorratsdatenspeicherung gegen Kritik auch
aus der eigenen Partei verteidigt. "Wir legen besonderes Augenmerk
darauf, Freiheitsrechte und Datenschutz zu wahren", betonte Maas in
einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Er könne
die Skepsis der Netzpolitiker gegen Datenspeicherung durchaus
nachvollziehen. Aber der jetzt von Union und SPD vorgelegte
Kompromiss sei "nicht die alte Vorratsdatenspeicherung", wie sie sich
viele Sicherheitspolitiker auch der Union gewünscht hätten. "Wir
haben einen guten Mittelweg gefunden", betonte Maas. E-Mails seien
von der Speicherung komplett ausgenommen. Standortdaten würden nur
für vier Wochen gespeichert. Bereits nach zehn Wochen müssten alle
IP-Adressen und Telefondaten wieder gelöscht werden. Der Vorschlag
entspreche höchstrichterlichen Vorgaben. "Ich werde nicht riskieren,
dass er vom Verfassungsgericht kassiert wird. Deswegen bin ich ganz
klar gegen eine Ausweitung der Speicherung", hob der Justizminister
hervor. Ein Mitglied der Medien- und Netzpolitischen Kommission des
SPD-Parteivorstands hatte die Pläne von Maas als "einen Schlag ins
Gesicht" bezeichnet.
______________________________________________________________
Bundesjustizminister: Es darf weder für ausländische noch für
inländische Nachrichtendienste rechtsfreie Räume geben
Maas nennt Vorwürfe gegen Innenminister de Maizière "äußerst
ungerecht" - "Für mich stand seine Glaubwürdigkeit nie in Zweifel"
Osnabrück.- Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat eine Debatte
über eine bessere Kontrolle des Bundesnachrichtendienstes (BND)
gefordert. Dabei müsse auch über die rechtlichen Grundlagen des BND
geredet werden."Einiges spricht dafür, dass die Vorgaben deutlicher
formuliert werden müssen", sagte Maas in einem Interview der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Dies sollte im Bundestag und in der
Bundesregierung "sehr ernsthaft diskutiert" werden."Es darf weder für
ausländische noch für inländische Nachrichtendienste rechtsfreie
Räume geben", sagte der SPD-Politiker. Er nahm Innenminister Thomas
de Maizière (CDU) gegen den Vorwurf in Schutz, dass ihm der sichere
Umgang mit Daten nicht mehr zuzutrauen sei. "Für mich stand die
Glaubwürdigkeit von Thomas de Maizière nie in Zweifel - das gilt ganz
besonders auch heute", sagte Maas. Er habe den Innenminister "in
enger Zusammenarbeit als außerordentlich verlässlich und
verantwortungsbewusst" erlebt. Den gegenwärtigen Umgang mit dem
CDU-Politiker halte er "für äußerst ungerecht". De Maiziére, der 2008
für den Bundesnachrichtendienst (BND) als Kanzleramtsminister
zuständig war, war im Zuge der BND-Ausspähaffäre vor allem aus der
Opposition scharf attackiert worden. Die FDP warf ihm eine
Dienstpflichtverletzung vor. Mit Blick auf das Klima in der
schwarz-roten Koalition im Bund sagte Maas, es gebe " keine Eiszeit
im Kabinett", erst recht nicht zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU)
und ihrem Vize Sigmar Gabriel (SPD).
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
566799
weitere Artikel:
- Focus: BND-Affäre - Stasi-Experte Hubertus Knabe warnt vor Überwachungsstaat München (ots) - Der Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte
Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, warnt deutsche Behörden
davor, unbefugt Bürger auszuspionieren. "Mich beschleicht ein
mulmiges Gefühl, wenn ich höre, dass der Bundesnachrichtendienst
(BND) heimlich E-Mails und Telefonate in Deutschland auswertet - und
dann angeblich die Informationen über deutsche Staatsbürger daraus
wieder entfernt", sagte Knabe dem Nachrichtenmagazin Focus.
Aus Sicht des Stasi-Experten handelt es sich um einen Verstoß
gegen geltendes Recht, mehr...
- NOZ: Interview mit Uwe Beckmeyer, maritimer Koordinator der Bundesregierung Osnabrück (ots) - Bundesregierung kündig Hilfe für Reeder an,
deren Schiffe Mittelmeer-Flüchtlinge retten
Maritimer Koordinator: Intensive Gespräche - Matrosen
"traumatisiert"
Osnabrück.- Die Bundesregierung will Seeleute und Reeder
unterstützen, die Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten. "Dazu laufen
intensive Gespräche", sagte Wirtschafts-Staatssekretär Uwe Beckmeyer
(SPD) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Der maritime
Koordinator der Regierungskoalition sieht Matrosen "traumatisiert und
auch überfordert" angesichts mehr...
- Rheinische Post: CDU fordert Geheimdienstbeauftragten des Bundestags Düsseldorf (ots) - Führende CDU-Politiker haben in der NSA-Affäre
ihre Forderung nach einem Geheimdienstbeauftragten des Bundestags
nach dem Vorbild des Wehrbeauftragten bekräftigt. "Wir brauchen einen
Beauftragten für die Nachrichtendienste, der sich von morgens bis
abends hauptamtlich um die Kontrolle der Geheimdienste kümmert",
sagte Unionsfraktionsvize Thomas Strobl der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). "Er braucht
weitgehende Kompetenzen, muss bei den Diensten ein und aus gehen und
umfassende Zugangsrechte mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Peter Voith zur Linken Bremen (ots) - Die Linken sind (neben der FDP) die eigentlichen
Wahlsieger. Dabei ist der Stimmenzuwachs von rund vier Prozentpunkten
untrennbar mit einem Namen verbunden: Kristina Vogt. Der
alleinerziehenden Mutter ist es nach dem für die Linken desaströsen
Ergebnis der Wahl 2011 (5,6 Prozent) gelungen, Partei und Fraktion
wieder auf den Kurs Politik zu bringen. Denn zuvor waren sie vor
allem durch innerparteiliche Streitereien aufgefallen. Statt
Initiativen etwa für mehr Bildungsgerechtigkeit oder die Stärkung
benachteiligter Stadtteile mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Wigbert Gerling zur CDU Bremen (ots) - Gewonnen, aber Ziel nicht erreicht. So lautet die
Bilanz für die CDU. Mehr als einmal hatte Spitzenkandidatin Elisabeth
Motschmann im Wahlkampf betont, sie könne sich ein Ergebnis für die
CDU von "25 Prozent plus" vorstellen. Das wurde verfehlt. Das zweite
Ziel, wonach die Partei an den Grünen wieder vorbeizieht, erreichte
sie. Am Anfang stand die Notlösung: Der Abgeordnete Thomas vom Bruch
sollte CDU-Spitzenkandidat für die Wahl am 10. Mai werden. Denn der
Partei drohte zuvor eine Zerreißprobe, als Ex-Senator Jens Eckhoff mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|