Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Polen/Präsidentenwahl
Geschrieben am 11-05-2015 |
Stuttgart (ots) - Es zeigt sich, dass in Polen zwei Gesellschaften
nebeneinander existieren. Den pro-europäischen Politikern ist es in
den vergangenen Jahren nicht gelungen, das Land zu einen. Trotz des
wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem EU-Beitritt fühlen sich viele
Menschen im Osten Polens als Verlierer und bangen um ihre nationale
Identität. So gesehen ist das Ergebnis ein Warnschuss - nicht nur für
die Regierung, sondern für alle Politiker in Polen.
Doch die Volksvertreter haben noch ein weit größeres Problem.
Nicht einmal die Hälfte der Wahlberechtigten hat sich bei dieser
wichtigen Abstimmung überhaupt die Mühe gemacht, an die Urnen zu
gehen. Deutlicher könnten die Menschen ihre Zweifel an der Demokratie
kaum ausdrücken.
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