Börsen-Zeitung: Spiel auf Zeit, Kommentar zur Deutschen Telekom von Heidi Rohde
Geschrieben am 14-05-2015 |
Frankfurt (ots) - Bei der Deutschen Telekom, die sich unter der
Ägide von Konzernchef Tim Höttges gerne ihre "aktive Portfolioarbeit"
zugutehält, ist der angestrebte große Wurf in den USA bisher
ausgeblieben. Im Licht der aktuellen Geschäftsentwicklung könnten
sich die Aktionäre dafür beinahe glücklich schätzen. Das
Portfolio-Schwergewicht T-Mobile USA verhilft dem Bonner Konzern dank
des starken Dollar zu Umsatz- und Ergebnissprüngen, wie sie schon
lange nicht mehr gesehen wurden. Aber auch organisch hat die
zwischenzeitig zum Sanierungsfall verkommene Tochter zu altem Glanz
und ihrer Rolle als Wachstumsmotor des Konzerns zurückgefunden.
Der Vorstand erntet nun die Früchte einer langfristig zunächst auf
Wachstum und dann auf Ertragssteigerung angelegten
Turnaround-Strategie. Er kann bei seinen Verkaufsbemühungen gelassen
bleiben, solange die positive operative Entwicklung der US-Tochter
intakt bleibt, denn sie schmückt nicht nur das Zahlenwerk der
Telekom, sondern gewinnt auch weiter an Wert, wie der Blick auf den
Aktienkurs zeigt. Das an der Nyse notierte Papier hat den
Kursverlust, der der im vergangenen August geplatzten Übernahme durch
Sprint-Nextel folgte, inzwischen wettgemacht.
Dennoch besteht die Gefahr, dass der Kapitalbedarf von T-Mobile
USA in Zukunft die Kräfte der Telekom übersteigt. Der Zeitpunkt naht
womöglich bald, wenn die im nächsten Jahr anstehende Auktion von
Mobilfunkfrequenzen in den USA mehr fordert, als die Telekom stemmen
kann. In Anbetracht der Tatsache, dass die amerikanischen
Kartellbehörden nicht nur die Fusion mit Sprint-Nextel, sondern auch
ein für die Auktion geplantes bloßes Bieter-Joint-Venture untersagt
haben, ist es an der Zeit, dass die Telekom ihre Hoffnungen auf einen
Zusammenschluss mit einem großen Wettbewerber in den USA begräbt und
sich nach anderen Partnern umschaut.
Zwar geht dies dem Vorstand gegen den Strich, da kein anderer Deal
vergleichbar hohe Synergien und damit einen entsprechend hohen
Verkaufspreis verspricht, der einen vollständigen Exit aus dem
US-Markt rechtfertigen würde. Jedoch wäre es womöglich auch unklug,
das Standbein in den USA aufzugeben. Ob die Strategie der Telekom in
Deutschland und Europa aufgeht, ist keineswegs sicher. Vodafone hat
über 10 Mrd. Euro für Kabel Deutschland ausgegeben und muss deshalb
hierzulande angreifen. Auch in anderen europäischen Ländern schläft
die Konkurrenz nicht. Viele Märkte sind übersetzt und
wachstumsschwach. Und eine neue Netztechnik (All-IP-Netz) wird nicht
alles richten.
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