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Israelis & Deutsche: Eine Ausstellung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (VIDEO)

Geschrieben am 19-05-2015

Berlin (ots) -

Vor 50 Jahren nahmen Deutschland und Israel diplomatische
Beziehungen auf. Viele Brücken sind seither zwischen den Bürgern
beider Staaten gebaut worden. Doch wer sind die Brückenbauer? Welche
Gedanken und Gefühle bewegten sie? Dem geht die Deutsch-Israelische
Gesellschaft (DIG) in ihrer Wanderausstellung "Israelis & Deutsche:
Die Ausstellung" nach. Sie wird am 15. Oktober 2015 im Paul-Löbe-Haus
des Deutschen Bundestages in Berlin feierlich eröffnet und ist ab dem
16. Oktober dort zu sehen. Eine Preview mit Video-Interviews
ausgewählter Brückenbauer steht ab sofort zur Verfügung.

"Das Jubiläumsjahr ist eine perfekte Gelegenheit, das Engagement
der vielen Akteure in Deutschland und Israel zu würdigen", erklärt
Reinhold Robbe, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.
V.. "Gleichzeitig regt die Ausstellung zum Nachdenken an, wie wir
gemeinsam das Verständnis füreinander vertiefen können - besonders
auf der zwischenmenschlichen Ebene, jenseits der großen Politik."

Aktuelle Interviews, unbekannte historische Fotografien und neue
literarische Quellen zeichnen die bewegte Geschichte der
deutsch-israelischen Beziehungen nach. Besucher können in der
Ausstellung unbekannte Facetten der gemeinsamen Geschichte neu
entdecken oder bekannte Momente in einem neuen Zusammenhang sehen.
Die Foto-, Text- und Videodokumente lassen die zaghafte Annäherung in
den 1950er- und 1960er-Jahren ebenso fassbar werden wie die fast
schon alltäglichen Kontakte auf kultureller, wirtschaftlicher oder
sportlicher Ebene heute.

Eigens für die Ausstellung gestaltete Raum-Skulpturen machen die
Geschichte visuell und akustisch erlebbar. Zur Visualisierung tragen
historische Fotografien namhafter Chronisten bei. Aufnahmen des
israelischen Magnum-Fotografen Micha Bar-Am, David Rubinger und Vardi
Kahana werden zum Teil erstmals in Deutschland zu sehen sein. Bisher
unveröffentlichte private literarische Quellen wie Briefe eröffnen
den Besuchern zusätzlich neue Perspektiven und gewähren Einblicke in
die Gefühls- und Gedankenwelt israelischer und deutscher Akteure. Sie
rücken die Geschichten hinter der offiziellen Diplomatie-Geschichte
stärker in den Vordergrund. Und sie geben den Blick frei für die
vielschichtigen zwischenmenschlichen Beziehungen von Israelis und
Deutschen - beginnend mit dem Kriegsende bis in die Gegenwart hinein.
In zwölf Video-Interviews kommen des Weiteren Brückenbauer
verschiedener Generationen aus Kultur und Politik zu Wort.

"Auch wenn wir miteinander schlafen, die Geschichte ist immer da"*

Preview mit sieben Video-Stimmen zum deutsch-israelischen
Verhältnis

Bereits im Vorfeld der Ausstellung machen Auszüge mit Kernaussagen
von sieben Brückenbauern unterschiedlicher Herkunft und verschiedenen
Alters auf der Website unter www.israelis-und-deutsche.de neugierig.
Sie schildern ihre Empfindungen, Erfahrungen und Gedanken zum
deutsch-israelischen Verhältnis - wie die 1968 in Deutschland
geborene israelische Schauspielerin Sara von Schwarze: "Wenn ein
Israeli und ein Deutscher sich treffen, ist die Geschichte immer da.
Auch wenn wir miteinander schlafen, die Geschichte ist immer da." Die
1954 in Israel geborene Schriftstellerin Nava Semel betont, wie
sensibel die beidseitigen Beziehungen noch heute seien. Deutsche und
Israelis müssten wie Zirkusjongleure vorsichtig die Beziehungsbälle
in der Luft behalten und sorgsam darauf achten, dass sie nicht zu
Boden fielen.

Entspannter fällt das Urteil des jungen, israelischen DJs Dan Yoel
(Lt. Dan, Jahrgang 1978) aus. Nach seiner Meinung schätzten die
Deutschen den Freigeist, die Spontaneität, den Schweiß und sogar die
Lautstärke der Israelis, während die Israelis einfach glücklich
wären, wenn ihre Busse mal pünktlich fahren könnten wie in
Deutschland. Für den deutschen Politiker Dr. Hans-Jochen Vogel (1926)
ist der unmittelbare menschliche Kontakt wichtig für das zukünftige
Verhältnis - nicht nur der Kontakt zwischen den Repräsentanten. Genau
das jedoch sei anfangs sehr schwer gewesen, meint die 1923 in
Deutschland geborene Avital Ben-Chorin. Sie hatte bereits in den
1950er Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Shalom Ben-Chorin den
Grundstein für den deutsch-israelischen Jugendaustausch gelegt.
Deshalb - so glaubt der israelische Dramaturg Joschua Sobol (1939) -
gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder man verharrte in
Ressentiments oder startete einen sehr intensiven Dialog zwischen
beiden Völkern. Ein dritter Weg - sich mit Gleichgültigkeit zu
begegnen - stand nie zur Debatte. Und aus Sicht von Chaim Noll (1954)
würde eine Beziehung, die in ewiger Betroffenheit an der Schoah
erstarre, auch "keinen Spaß" machen. Der in Berlin geborene
Schriftsteller zog 1983 von Ost- nach Westberlin und wanderte Anfang
der 1990er-Jahre nach Israel aus.

Tournee durch Deutschland und Israel

Die Wanderausstellung wird am 15. Oktober 2015 feierlich im
Paul-Löbe-Haus eröffnet und ist dort bis zum 13. November 2015 zu
Gast. Anschließend wird sie bis Ende 2016 in 13 weiteren Städten
Deutschlands gezeigt. Eine hebräischsprachige Version der Ausstellung
wird ab Oktober 2015 in vier israelischen Städten zu sehen sein. Ihre
Premiere feiert sie Ende Oktober in Tel Aviv. Die Ausstellung wird
maßgeblich vom Auswärtigen Amt aufgrund eines Beschlusses des
Deutschen Bundestages gefördert. Informationen rund um "Israelis &
Deutsche: Die Ausstellung" erhalten Interessierte auf der Website
www.israelis-und-deutsche.de, deren Inhalte regelmäßig ergänzt
werden.

*Sara von Schwarze, 1968 in Deutschland geborene israelische
Schauspielerin

An die Redaktionen

Den Trailer zur Ausstellung mit dem Zusammenschnitt der
Interview-Auszüge finden Sie auf der Website und auf Youtube unter
dem Link https://www.youtube.com/watch?v=zEewiK36VJA und auf Vimeo
unter dem Link https://vimeo.com/127853758. Trailer und Fotos können
auf Anfrage für die Berichterstattung zur Verfügung gestellt werden.

Über die Deutsch-Israelische Gesellschaft

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V. (DIG) mit Sitz in Berlin
wurde 1966, ein Jahr nach der Aufnahme der diplomatischen
Beziehungen, gegründet. Die Gesellschaft vereint heute 50
Regionalgruppen mit knapp 5.000 Mitgliedern. Als überparteiliche
Organisation will sie dazu beitragen, die menschlichen, kulturellen
und wirtschaftlichen Verbindungen zwischen den Bürgern in Israel und
Deutschland zu festigen und weiterzuentwickeln.



Pressekontakt:
Ruth Justen
Freie Journalistin im Auftrag der Deutsch-Israelischen Gesellschaft
e.V.
Krokerstr. 5
04157 Leipzig
phone +49 341 5911482
mobile +49 152 33647983
email presse.ausstellung@digev.de
web www.israelis-und-deutsche.de


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