36 Partner demonstrieren das deutsche Verteilnetz der Zukunft / Vorhaben "Designetz" führt innovative Energiewende-Technologien in drei Bundesländern zusammen
Geschrieben am 01-06-2015 |
Essen (ots) - Im Namen von 36 Partnern hat RWE die Projektskizze
zum Vorhaben "Designetz - Baukasten Energiewende - Von Einzellösungen
zum effizienten System der Zukunft" beim Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie (BMWi) eingereicht. Damit bewirbt sich das
Konsortium um die Teilnahme am Demonstrationsprojekt "Schaufenster
intelligente Energie (SINTEG) - Digitale Agenda für die
Energiewende". Das Vorhaben des Konsortiums wäre im Falle der
Realisierung das technisch bislang umfassendste Demonstrationsprojekt
zur Integration erneuerbarer Energien in das Versorgungssystem. Bis
zu 100 Mio. Euro würden in entsprechende Projekte investiert.
Die Bundesländer übergreifende Kooperation mit einem umfassenden,
überregionalen Ansatz ermöglicht es, dass im Rahmen des
Designetz-Vorhabens nahezu alle Einspeisezustände und
Versorgungsaufgaben des Jahres 2035 für das gesamte Bundesgebiet
abgebildet und somit späterhin auch übertragen werden können. Die
Bundesländer bringen sich mit ihren jeweiligen Spezifika bei der
Versorgungsaufgabe ein: In Nordrhein-Westfalen bildet das Ruhrgebiet
mit seiner energieintensiven Industrie und seiner dichten Besiedlung
sowie dem entsprechend großen Strom- und Fernwärmebedarf den
Schwerpunkt des Vorhabens "Designetz". Im Saarland werden die
besonderen Herausforderungen einer stark industriell geprägten Region
untersucht, die von einem beschleunigten Strukturwandel betroffen
ist. In Rheinland-Pfalz wiederum kann die Interaktion eng
zusammenliegender Regionen mit hohen Erzeugungsüberschüssen aus
erneuerbaren Energien mit industriellen und urbanen Lastzentren
untersucht werden.
Angestrebt wird neben einem stabilen Netzbetrieb auch ein
weitgehend lokaler oder regionaler Verbrauch der erneuerbar erzeugten
Energie. Geprüft wird unter anderem die Rolle, die Speicher dabei
spielen können. Ferner soll es möglich sein, im Rahmen von virtuellen
Kraftwerken Systemdienstleistungen anzubieten. Als Ergebnis des
Projektes sollen Musterlösungen für das Massengeschäft erarbeitet
werden, bei denen das Zusammenwirken von Netz und Markt eine
entscheidende Rolle spielt. Erwartet wird eine entsprechend hohe
Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnik. In diesem
Rahmen soll auch ein hochverfügbares Funknetz auf Basis 450 Megahertz
aufgebaut werden. Sofern sich die gefundenen Lösungen als erfolgreich
erweisen, ist mit nennenswerten Folgeinvestitionen der
Privatwirtschaft zu rechnen.
Das Konsortium besteht aus kleinen und großen Energieversorgern,
Stadtwerken, stromintensiven Betrieben sowie
Kommunikationsunternehmen, IT-Startups, Anlagenherstellern und
Hochschulinstituten. Auf diese Weise ist ein umfassender und
integrativer Ansatz gewährleistet, der sowohl technisch, marktbezogen
als auch gesellschaftlich die Herausforderungen der Energiewende
berücksichtigt. Der Förderantrag wurde fristgerecht zum 31. Mai 2015
beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eingereicht.
Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland,
fasst die hohen Erwartungen an das Projekt wie folgt zusammen: "Mit
Designetz soll ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer
erfolgreichen Energiewende realisiert werden. Dafür werden innovative
Systemlösungen gefunden, bei denen ein stabiles und effizientes
Verteilnetz mit neuen Marktmodellen harmonisiert. Die Beteiligung von
Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen sowie Ministerien aus drei
Bundesländern schafft hierfür ideale Voraussetzungen."
Mit dem Einreichen der Projektskizze bewirbt sich der Verbund um
eine Förderung im Rahmen des vom BMWi ausgeschriebenen Wettbewerbs
"Schaufenster intelligente Energie (SINTEG) - Digitale Agenda für die
Energiewende". Dieses Projekt wurde vom BMWi vor dem Hintergrund
ausgeschrieben, dass es für die Integration von erneuerbaren Energien
in das Gesamtsystem zwar zahlreiche Einzellösungen gibt, jedoch
oftmals eine breitere Bündelung und Koordinierung von Maßnahmen
fehlt. Mit dem BMWi-Projekt soll ermittelt werden, wie eine sichere,
effiziente und klimaverträgliche Energieversorgung mit einem Anteil
von zeitweise bis zu 100 Prozent regenerativ erzeugten Stroms
erreicht werden kann. Dies stellt hohe Anforderungen an den Aufbau
und den Betrieb der Verteilnetze sowie an den Energiemarkt, da für
eine sichere Energieversorgung flexibel und schnell auf die
schwankenden Einspeisungen reagiert werden muss. Dr. Joachim
Schneider, Technikvorstand der RWE Deutschland begrüßt das Projekt:
"RWE hat bereits zahlreiche innovative Projekte wie Smart Country,
ein intelligentes Verteilnetz in der Eifel, oder wie AmpaCity, ein
supraleitendes Kabel in Essen, umgesetzt. Mit Designetz wollen wir
weitere wichtige Bausteine für zukunftsfähige Verteilnetze in der
Praxis erproben."
Pressekontakt:
Sebastian Ackermann
Leiterin Kommunikation
T 0201 12-23802
M 0172 202 8979
E sebastian.ackermann@rwe.com
Wolfgang Schley
Externe Kommunikation
T 0201 12-20580
M 0172 20 28943
E wolfgang.schley@rwe.com
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