Weser-Kurier: Kommentar von Joerg Helge Wagner zum Anti-G7-Protest
Geschrieben am 04-06-2015 |
Bremen (ots) - Halleluja - es blieb friedlich in München bei der
großen, bunten Demonstration gegen den G7-Gipfel! Das wird von allen
Seiten so oft betont, dass man kaum noch nach dem Sinn des Protests
zu fragen wagt. Dabei ist diese Frage genauso legitim wir all die
Zweifel am Sinn des Gipfeltreffens. Oder fragen wir doch einmal
anders: Was wäre gewonnen, wenn sich die politischen Führer der
sieben mächtigsten Demokratien der Welt nicht treffen würden? Wäre
der Klimawandel gestoppt, die Armut besiegt? Gäbe es keine Kriege und
keine Ausbeutung mehr? Kontaktverbot der zweifellos Mächtigen als
globales Krisenmanagement? Wer jede Frage mit einem klaren Nein
beantwortet, kommt rasch zu einer weiteren Einsicht: Auch und
ausgerechnet die G7-Gegner brauchen den Gipfel ganz dringend. Aus
welchem sonstigen Anlass kann man schon Zehntausende Leute
zusammentrommeln, um gleichzeitig gegen die EU-Flüchtlingspolitik,
Großkonzerne und Freihandelsabkommen, CO2-Ausstoß, Tierversuche,
Waffenexporte, Gentechnik, Fracking und das Bienensterben zu
protestieren? Eben! Es ist ein bisschen wie Pegida linksrum: Jeder
kann sein persönliches Leiden an der Welt, so wie sie ist, auf sieben
Köpfe projizieren. Dabei hat Jean Ziegler, die greise Galionsfigur
der links-alternativ Bewegten, ja erst einmal Recht: "Jedes Kind, das
heute an Hunger stirbt, wird ermordet!" Aber von wem denn? Von Angela
Merkel? Barack Obama? Abe Shinzo? Oder vielleicht doch eher von
brutalen Warlords, korrupten Potentaten und irren Diktatoren wie
Robert Mugabe und Kim Jong-Un? Wer jetzt ja sagt, sollte nicht
ausgerechnet gegen ein Gipfeltreffen jener sieben Demokratien
protestieren, die die Hälfte des globalen Wirtschaftsprodukts
erarbeiten. Und 70 Prozent der globalen Entwicklungshilfe, soweit sie
offiziell erfasst ist. Nein, die Welt wäre ohne die G7 ganz sicher
kein besserer Ort.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
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