Mitteldeutsche Zeitung: Datensicherheit
BSI wird der Cyberattacke auf den Bundestag allein nicht Herr
Geschrieben am 13-06-2015 |
Halle (ots) - Das Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) ist personell nicht in der Lage, der
Cyberattacke auf den Bundestag allein Herr zu werden. Das ergibt sich
nach einem Bericht der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen
Zeitung" (Samstag-Ausgabe) aus dem Protokoll der Sitzung der
Bundestags-Kommission für den Einsatz neuer Informations- und
Kommunikationstechniken (IuK-Kommission) vom 21. Mai. In dem
Protokoll, das dem Blatt vorliegt, wird BSI-Präsident Michael Hange
mit den Worten zitiert, "im BSI gebe es etwa 15 Personen mit
Expertise für solche Analysen, die für den Schutz des
Regierungsnetzes eingesetzt würden". Aus Erfahrung wisse man
freilich, "dass die Bearbeitung von Angriffen dieser Qualität über
Wochen, wenn nicht Monate andauere. Deshalb habe das BSI auch eine
Fachfirma, die unter Geheimschutzbetreuung stehe, hinzugezogen." Das
halte sie "aus Ressourcengründen" bei Angriffen außerhalb der
Bundesverwaltung ähnlich. Hange hielt es überdies in der Sitzung für
denkbar, dass im Zuge des Angriffs sensible Daten abhanden gekommen
seien. So gebe es zwar "keinerlei konkrete Hinweise darauf, dass
Daten des NSA-Untersuchungsausschusses abgeflossen seien. Man könne
dies zurzeit aber auch nicht ausschließen. Durch die Tatsache, dass
man am Internet teilhabe, seien Informationsflüsse nach außen
(generell) nicht grundsätzlich auszuschließen." Für ausgeschlossen
hält der BSI-Präsident hingegen ausweislich des Protokolls der
Sitzung vom 21. Mai den Nachweis, von wem die Cyberattacke ausgeht.
Die Täter zu identifizieren, sei "grundsätzlich schwierig, da es
selbst in der professionell arbeitenden kriminellen Szene
Verschleierungstechniken gebe". Zuletzt war spekuliert worden,
Russland stecke hinter dem Angriff. Die IuK-Kommission ist dem
Ältestenrat zugeordnet. Vorsitzende ist Bundestagsvizepräsidentin
Petra Pau (Linke).
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
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