Börsen-Zeitung: Westfälischer Frieden, Kommentar zu Sparkassen von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 17-06-2015 |
Frankfurt (ots) - Der Spexit findet nicht statt. Spexit? Nein,
nicht Spanien. Sparkassen. Westfalen-Lippe. Der von Rolf Gerlach
geführte Regionalverband hat beigedreht und will weiter im
einheitlichen Sicherungssystem der Sparkassenorganisation mitwirken.
Da ist der Rest der Welt aber dankbar für den am alten Tag der
deutschen Einheit - zur Abwechslung mal in Bielefeld ausgehandelten -
Frieden von Münster, mit dem ein diesmal nicht ganz 30-jähriger Krieg
beendet werden soll.
In Wirklichkeit lachen sich maßgebliche Teile der Sparkassenwelt
kaputt. 145 Stimmen für den Verbleib im Haftungsverbund, 28 dagegen,
sieben Enthaltungen: Das nennt man eingedenk des Theaters, das die
Gerlach-Truppe monatelang veranstaltet hat, und insbesondere
angesichts der "Drohung", zur (teureren) Einlagensicherung des
Bundesverbandes Öffentlicher Banken (VÖB) überzulaufen, eine
Klatsche. Nebenbei: Der kleine VÖB wäre mit 70 zusätzlichen
Sparkassenmitgliedern komplett überfordert gewesen und mit seinen
Strukturen völlig aus den Fugen geraten.
Plan A von Westfalen-Lippe: Erfordernis der Einstimmigkeit statt
des bisherigen Quorums von 75% bei Stützung einer Landesbank -
gescheitert. Plan B: Haftungsdeckel für die Region von 100 Mill. Euro
- gescheitert. Für einen Gerlach ist es nun natürlich nicht denkbar
einzugestehen: "Ja, wir sind in der Organisation isoliert,
akzeptieren das, ziehen die Konsequenzen, bleiben also drin und fügen
uns den von den anderen beschlossenen Regeln." Nein, jetzt muss -
Versuch der Gesichtswahrung - Plan C her: Bedingungen, Nebenabreden,
Geheimabsprachen (die längst nicht mehr geheim sind) über ein mit
anderen Regionalverbänden koordiniertes Abstimmungsverhalten,
Hintertürchen. Und die neuerliche Drohung: Wird Westfalen-Lippe diese
Extrawurst nicht gebraten, kehrt man zum Status quo ante zurück, das
heißt Haftungsdeckel, somit Abweichung von der Rahmensatzung des
Dachverbandes DSGV und in der Konsequenz doch Ausstieg aus dem
gemeinsamen Sicherungssystem.
Geht's nicht eine Nummer kleiner, Herr Gerlach? Alle
Appeasement-Bemühungen mit dem eigens nach Bielefeld angereisten
DSGV-Präsidenten Georg Fahrenschon und auch die Tatsache, dass
einzelne andere Akteure der Gruppe eine ebenfalls nur bedingt
hilfreiche Rolle gespielt haben, ändern nichts daran: Westfalen-Lippe
hat unter Führung des hoch pokernden und krachend gescheiterten
Gerlach die deutsche Sparkassen-Finanzgruppe an den Rand der Spaltung
gebracht. Bei mancher Bank sind Verantwortliche schon für weniger
zurückgetreten.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
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