Trotz Krisenstimmung: Europa hat Chance auf mehr als zwei Prozent Wachstum
Geschrieben am 18-06-2015 |
Düsseldorf/Washington (ots) -
- McKinsey-Studie: Durch gegenseitiges Lernen und gezielte
Investitionen 20 Millionen neue Arbeitsplätze in der EU möglich
- In Deutschland Verbesserungen am Arbeitsmarkt und bei Infrastruktur
nötig
- Umfrage: Bürger sind zu Veränderungen bereit
Trotz der weit verbreiteten Krisenstimmung hat Europa aktuell
beste Aussichten auf ein langfristiges Wirtschaftswachstum von mehr
als zwei Prozent. Voraussetzung dafür sind konsequente Reformen,
gezielte staatliche Investitionen sowie maßvolle Lohnerhöhungen und
Anpassungen im Steuerrecht. Bis 2025 könnten dadurch in der EU bis zu
20 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. Dies sind die Ergebnisse
einer aktuellen Studie des McKinsey Global Instituts (MGI) mit dem
Titel "A window of opportunity for Europe".
Eckart Windhagen, McKinsey-Direktor in Frankfurt und Co-Autor der
Studie: "Manche Beobachter haben Europa schon abgeschrieben. Das ist
ein Fehler." Europas Wirtschaft habe weit mehr Wachstumspotenzial,
als man ihr gegenwärtig zutraue. Die McKinsey-Analyse zeigt: Die
EU-Länder können das Wachstum wesentlich beschleunigen und
Arbeitsplätze schaffen, wenn sie voneinander lernen. Konzepte, Ideen
und "Best Practices" innerhalb der EU zu übernehmen, würde drei
Viertel der möglichen Dynamisierung freisetzen. Für die Studie hat
das MGI die wirtschaftliche Entwicklung in den EU-28-Ländern, der
Schweiz und Norwegen untersucht.
Gründe für die insgesamt positive Ausgangslage in Europa sind der
McKinsey-Studie zufolge der stark gesunkene Ölpreis, die extrem
niedrigen Zinsen und der schwache Euro, der europäische Produkte im
Ausland billiger gemacht hat. "Diese drei Effekte werden allerdings
nicht dauerhaft anhalten", warnt Windhagen. Die Dynamik müsse jetzt
genutzt werden, um mit Reformen die Konjunktur und den Arbeitsmarkt
zu unterstützen. Regierungen sollten darüber hinaus gezielte Anreize
setzen und Investitionen vornehmen.
Konkret untersucht und in ihrer Auswirkung auf das
Wirtschaftswachstum bewertet hat das MGI elf bereits in einigen
EU-Ländern erfolgreich durchgeführte Reformen. Den größten positiven
Einfluss auf das Wirtschaftswachstum haben danach Maßnahmen, die den
grenzüberschreitenden Markt von Dienstleistungen und Digitalangeboten
fördern. Fast ebenso wirksam sei es, den Zugang von älteren Menschen,
Frauen und Zuwanderern zu den nationalen Arbeitsmärkten zu
verbessern. Weitere Punkte auf der Reformagenda: eine bessere
Abstimmung von Bildung und Ausbildung auf die Bedürfnisse des
Arbeitsmarktes, eine flankierend zugeschnittene Zuwanderungspolitik
sowie gezielte Investitionen in Infrastruktur, Wissenschaft und
Forschung. Darüber hinaus müsse in jedem Land individuell geprüft
werden, ob Veränderungen in der Tarifpolitik und damit in der Regel
höhere Löhne und niedrigere Steuern helfen, die Nachfrage zu stärken
und so das Wachstum anzukurbeln.
Eine ergänzende Umfrage des MGI zeigt: Auch die Bürger sind
bereit, für mehr Wachstum und die Chance auf persönlichen Wohlstand
Reformen in Kauf zu nehmen. Das MGI hatte 16.000 Europäer in acht
Ländern, darunter auch Deutschland, befragt.
Deutschland schneidet der Studie zufolge im EU-Vergleich sehr gut
ab. Als vorbildlich werden u.a. die Höhe der Investitionen in
Forschung und Entwicklung genannt sowie das gute Ausbildungssystem
und die damit einhergehende geringe Jugendarbeitslosigkeit.
Deutschland sei optimal in den EU-Binnenmarkt integriert und
gleichzeitig stark als Exportnation. Doch die Studie benennt auch
deutsche Schwächen: Die Investitionen in Infrastruktur sind im
EU-Vergleich zu gering, der Arbeitsmarkt ist wenig flexibel, mit
immer noch zu wenig Zugang von älteren Menschen, Frauen und
Zuwanderern. Hohe Energiekosten wirken sich negativ auf das
Wirtschaftswachstum aus, ebenso die vergleichsweise ungünstigen
Finanzierungs- und Rahmenbedingungen für Firmengründer.
Hintergrund
Das McKinsey Global Institute (MGI) erstellt als
Forschungseinrichtung von McKinsey & Company regelmäßig Studien zu
ökonomischen Fragen und Trends. Gegründet wurde der Think Tank 1990
in Washington D.C.
Die vollständige Studie finden Sie zum Download auf
www.mckinsey.de/a-window-of-opportunity-for-europe
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Kai Peter Rath, Telefon: 0211 136-4204,
E-Mail: Kai_Peter_Rath@mckinsey.com
www.mckinsey.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
569610
weitere Artikel:
- Netmarble enthüllt spannenden "Guardians of the Galaxy"-Update für MARVEL Future Fight - Acht neue Figuren aus Guardians of the Galaxy sowie zwei neue
Spielfunktionen herausgekommen
Seoul, Südkorea (ots/PRNewswire) - Netmarble Games hat heute die
Veröffentlichung des ersten großen Updates für sein MARVEL Future
Fight, den Blockbuster unter den mobilen Action-Rollenspielen, in dem
Figuren aus Guardians of the Galaxy vorkommen, herausgegeben. Im
Update werden neue Helden und Schurken eingeführt sowie eine neue
Missionsstufe und zusätzliche integrierte Spielfunktionen.
Photo - http://photos.prnewswire.com/prnh/20150616/223335 mehr...
- Expansion und Wachstum in den Werken von Sysmex Europe (FOTO) Norderstedt (ots) -
Sysmex Europe GmbH - international führender Anbieter von
Analysengeräten und Serviceleistungen in der Hämatologie - erlebte
dieses Jahr einen erneuten Wachstumsschub. Die Reagenzienproduktion
des Unternehmens in Neumünster, Schleswig-Holstein, wurde um ein
neues Mehrzweckgebäude und ein hochmodernes Solar-Ice-Klimasystem
erweitert.
Das neue Gebäude, das am 6. Juli 2015 offiziell feierlich seiner
Bestimmung übergeben werden soll, bietet ein Dach für Büroräume, ein
Labor und für Bereiche zur Reagenzienproduktion mehr...
- Eine neue Ära beginnt: Gigaset betritt den Smartphone-Markt London And München (ots/PRNewswire) -
Gigaset, führender Anbieter im Bereich Telekommunikation und
Verbraucherelektronik, erweitert sein Portfolio, um sich künftig auf
die wichtigen Wachstumsmärkte für Smart Home-Lösungen und Mobilgeräte
zu konzentrieren. Dies gab das Unternehmen kürzlich bekannt.
Als wichtigsten Schritt führt Gigaset voraussichtlich Ende 2015
ein neues Smartphone ein. Das elegante und zeitlose Design, das im
Laufe der Jahrzehnte charakteristisch für die Traditionsmarke
geworden ist, sowie deutsche Ingenieurskunst mehr...
- Der neueste P3 Netztest zeigt: VoLTE bringt erhebliche Verbesserungen Aachen/Morristown, N.J. (ots) - Der erste unabhängige Test von
Voice-over-LTE-Diensten in den USA zeigt, dass VoLTE hält was es
verspricht.
Bereits gestern hat P3 communications den ersten unabhängigen
Mobilfunknetztest von Voice-over-LTE-Diensten in den USA
veröffentlicht. Er zeigt eindrucksvoll, dass VoLTE enorme
Verbesserungen für Anwender bringt. Für den ersten Netztest dieser
Art wurde Washington, D.C. von den P3 Spezialisten als Testregion
ausgewählt.
Mit der Einführung von VoLTE bieten Mobilfunknetzbetreiber ihren mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Wirtschaft/Lebensmittel
Finanzaufsicht prüft Aktienhandel bei Schoko-Hersteller Halloren Halle (ots) - Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(Bafin) prüft, ob es beim halleschen Schokohersteller Halloren
Verstöße gegen Kapitalmarktrichtlinien gegeben hat. "Wir sehen uns
den Handel in den Wertpapieren der Halloren Schokoladenfabrik AG
derzeit im Hinblick auf mögliche Marktmanipulation an", sagte eine
Bafin-Sprecherin der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Samstag-Ausgabe). Das bedeute jedoch keinen Vorwurf gegen das
Unternehmen als solches. Hintergrund dürfte sein, dass Firmenchef
Klaus mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|