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Heavy Metal mit der Bundeswehr / Interview mit Udo Dirkschneider, Sänger der deutschen Heavy-Metal-Band U.D.O. vom 23.06.2015 (FOTO)

Geschrieben am 24-06-2015

Siegburg / Wacken (ots) -

Udo Dirkschneider ist Kopf und Sänger der deutschen Rock-Band
U.D.O. Die 1987 gegründete Band gilt als Schwergewicht in der Szene.
Gemeinsam mit dem Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg spielen die
Schwermetaller am 30. Juli in Wacken auf dem weltgrößten
Heavy-Metal-Festival. Wir trafen Udo Dirkschneider bei den
gemeinsamen Proben und der Vorpremiere in der Siegburger
Brückberg-Kaserne.

Hallo Udo, Ihr seid extra nach Siegburg gekommen, um mit dem
Musikkorps der Bundeswehr zu proben. Schlaft Ihr eigentlich hier in
der Kaserne? Nee, wir pennen im Hotel. Wir haben aber auch schon in
der Kaserne übernachtet, oben in Wilhelmshaven. Das ist schon in
Ordnung, wir stellen uns da nicht so an.

Wann hattet ihr zum ersten Mal Kontakt mit Bundeswehrmusikern
gehabt? Wir beschäftigen uns schon lange die Idee, Klassik in unsere
Musik einzubauen. Dann haben wir das zwischendurch mal mit einem
Sinfonie-Orchester probiert, aber da kamen mehr oder weniger Balladen
bei raus. In Wilhelmshaven in einer Kirche habe ich dann einen
Auftritt des Marinemusikkorps gesehen und war ganz erstaunt, was die
alles können: von ABBA bis Michael Jackson und das als Blech- und
Blasorchester. Ich war begeistert und habe sofort gedacht, das ist
es. Später haben wir dann ein Musikvideo auf einem Schiff der
Bundeswehr gedreht, ich glaube das war eine Fregatte. Das war der
erste Kontakt und etwa ein Jahr später standen wir gemeinsam auf der
Bühne.

Wann war das genau? Und wo? Das war letztes Jahr im Februar in
Tuttlingen mit dem Marinemusikkorps Nordsee. Wir waren höllennervös,
ob das klappt und nachher waren alle begeistert. Die Leute haben
richtig abgefeiert. Eigentlich sollte das ein einmaliges Erlebnis
werden. Dann kam die Anfrage, ob wir nicht gemeinsam in Wacken
spielen wollen, mit dem Musikkorps der Bundeswehr hier aus Siegburg.
Ich habe mit meiner Band ja schon häufiger in Wacken gespielt, aber
das hier mit dem Orchester wird sicher nochmal ganz anders.

Was sagen eigentlich Deine Bandmitglieder dazu, dass ihr gemeinsam
mit Soldaten der Bundeswehr Musik macht? Wir sind international
besetzt und Berührungsängste gibt es bei uns nicht. Ganz im
Gegenteil, wir finden das gut, nach draußen zu zeigen, dass die
Bundeswehr so weltoffen und vielfältig ist. Es ist für uns eine echte
musikalische Bereicherung und die Zusammenarbeit wird sicher in unser
neues Album einfließen. Man weiß ja nie was noch alles kommt - von
dem Konzert mit der Bundeswehr in Tuttlingen wird jedenfalls bald
eine DVD veröffentlicht. Alles Weitere ist noch offen.

Könntest Du Dir vorstellen, ein Konzert für unsere Soldaten in
einem Einsatzland zu geben? Ja klar. Wir waren auch schon kurz davor,
für ein Konzert nach Afghanistan zu reisen. Das ist aber dann
kurzfristig geplatzt, weil die Sicherheitslage unklar war. Aber
prinzipiell würden wir so was natürlich machen.

Hast Du eigentlich Deinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr
abgeleistet? Ja, ich war Sanitäter. Das muss etwa 1970 oder 1971
gewesen sein. Meine Grundausbildung habe ich im Flensburger
Jägerbataillon gemacht. Dann bin ich nach Hamburg zu den Sanitätern
gekommen. Das war ein guter Job und hat auch Spaß gemacht. Ich habe
ein paar Lehrgänge gemacht und hätte auch als Krankenpfleger anfangen
können.

Nochmal zurück zur Musik. Heute spielt Ihr zum ersten Mal mit dem
Siegburger Musikkorps der Bundeswehr. Reichen die Proben denn aus für
das Konzert in Wacken? Ich habe gehört, dass nach der
Umstrukturierung der Bundeswehr die Musiker jetzt alle zur
Streitkräftebasis gehören. In dieser Form haben wir tatsächlich noch
nie zusammen gespielt. Heute hatten wir schon einen ganz ordentlichen
Einstieg und morgen proben wir ebenfalls noch den ganzen Tag. Im
Großen und Ganzen klappt alles schon recht gut. Vor dem Konzert in
Wacken haben wir nochmal zwei Proben und das reicht dann auf jeden
Fall aus. Wir sind ja alle Profis.

Seit kurzem spielt Dein Sohn Sven als Schlagzeuger in Deiner Band
mit. Wie macht er sich denn so? Wir haben viele Schlagzeuger
ausprobiert und uns dann gedacht: "Warum in die Ferne schweifen?" Der
passt, so wie er ist, gut in die Band und erhält auch keine
Sonderbehandlung. Er ist halt einfach unser Schlagzeuger und alles
andere bleibt außen vor.

Wie lange hast Du eigentlich noch vor, auf Tour zu gehen und
Konzerte zu spielen? Ich habe mir da keinen festen Termin gesetzt und
wir können ja noch ein paar Jahre Musik machen. Schließlich sind wir
ja keine Boy-Band. Bis 2018 steht schon die Planung. Ich mache das
noch so lange, wie ich Spaß daran habe und so lange meine Stimme das
mitmacht. Ein Ende ist da noch nicht in Sicht.

Text: Andreas Beu



Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum der Streitkräftebasis
Oberstleutnant Fonrobert
Telefon: +49 (0)228 / 5504 -1091
Mobil: +49 (151) 14856042
kdoskbpizskbpresse@bundeswehr.org


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