Neue Westfälische (Bielefeld): 70 Jahre Vereinte Nationen¶
Die Veto-Geißel¶
Dirk Hautkapp, Washington¶
Geschrieben am 25-06-2015 |
Bielefeld (ots) - Im Herbst kommt der Papst und liest ihnen die
Leviten. In einem voraussichtlich an Eindringlichkeit kaum
steigerbaren Appell wird Franziskus die Vereinten Nationen in New
York an ihre Verantwortung für das Ganze erinnern. Die Strafpredigt
ist bitter nötig. 70 Jahre nach der Gründung zerfasert die auf den
Ruinen des Zweiten Weltkriegs erbaute Weltgemeinschaft in einen
Verein der Einzelkämpfer, in dem sich die größten Egoisten
fortgesetzt am Gründungszweck versündigen: Kriege verhindern, Frieden
schaffen, Sicherheit, Wohlstand und Entwicklung gewährleisten. 60
Millionen Flüchtlinge, die zurzeit auf der Suche nach Zuflucht und
Schutz sind, weil in ihren Heimatländern Chaos herrscht, weit mehr
als nach dem Fall von Hitler-Deutschland, sind der Beweis dafür, dass
die Vereinten Nationen sich immer weiter von ihrem zentralen
Versprechen entfernen. Alle nicht gering zu schätzenden Bemühungen
der UN, dem globalen Flüchtlingselend mit den segensreichen
Unterabteilungen ihres "Weltsozialamtes" (von UNICEF bis WHO)
beizukommen, sind am Ende nur Pflaster auf eine immer größer werdende
Wunde, die nicht zu bluten aufhört. Das Zynische an diesem Befund
ist: Alle Beteiligten kennen ihn. Und alle wissen den Grund. Solange
in der Schaltzentrale der UN, im Sicherheitsrat, der fortgesetzte
Missbrauch des seit 1945 nur fünf Ländern zugestandenen Vetorechts
nicht institutionell eingedämmt wird, so lange wird an den
verheerenden Fronten dieser Erde weiter Stillstand herrschen. In
Syrien hat diese Blockadepolitik nicht unwesentlich dazu beigetragen,
dass mehr als 250.000 Menschen sterben mussten. Eine Schande für die
UN, die sich gerne ihrer moralischen Autorität rühmt. Zum 70.
Geburtstag der Vereinten Nationen müssen sich die großen "Player"
Amerika, Russland, China, Großbritannien und Frankreich den Vorwurf
gefallen lassen, die Welt in Geiselhaft genommen zu haben. Nicht den
Vereinten Nationen gebührt die Kritik. Sondern jenen, die der
Organisation, die man erfinden müsste, würde es sie nicht geben, die
Instrumente vorenthalten, um ein wirksamer globaler Ordnungsfaktor zu
sein.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
570110
weitere Artikel:
- Neue Presse Hannover: Terrorismusforscher Tophoven sieht IS noch lange nicht am Ende Hannover (ots) - Nach den Anschlägen in Lyon, Kuwait und Tunesien
sieht der Terrorismusforscher Rolf Tophoven eine Art Wettbewerb
zwischen konkurrierenden islamistischen Terroristen. "Wir haben zwei
konkurrierende Terrororganisationen, auch wenn sie im selben Geiste
kämpfen: IS und Al Kaida", sagte Tophoven der "Neuen Presse"
(Samstagsausgabe) aus Hannover.
Er fügte hinzu: "Al Kaida hat an Strahlkraft verloren. Die sind
mittlerweile vom IS getoppt, denn der IS hat ein Kalifat, einen
sogenannten Staat, er hat sich in der Fläche mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Doppelinterview mit Michael Groschek und Norbert Walter-Borjans:
NRW will Kosten für Straßensanierung ausgliedern Bielefeld (ots) - Die rot-grüne Landesregierung in
Nordrhein-Westfalen hat sich dafür ausgesprochen, angesichts der
maroden Verkehrsinfrastruktur ein öffentliches Sondervermögen zu
bilden. In einem Doppelinterview mit der in Bielefeld erscheinenden
Neuen Westfälischen (Samstagausgabe) plädierte der
nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD)
dafür, das Mittel "nicht zu verteufeln". Wenn das
bevölkerungsreichste Bundesland den Aufwand für Verkehrsprojekte
"sauber ausgliedert", ließen sich Investitionen besser mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Unesco-Welterbekomitee will mit "Bonner Deklaration" gegen Zerstörung von Welterbestätten protestieren - Böhmer: Zerstörungen in Palmyra übersteigen jede Vorstellungskraft Köln (ots) - Mit einer "Bonner Deklaration" will das
Unesco-Welterbekomitee gegen die Zerstörung von Welterbestätten in
Krisengebieten protestieren. Die am Sonntag beginnende
Welterbesitzung in Bonn solle "ein starkes und klares Zeichen gegen
die Zerstörung von Welterbestätten in Konfliktgebieten geben, wie sie
jetzt im Irak und in Syrien geschehen, wo der Terrorismus wütet",
sagte Maria Böhmer (CDU), Vorsitzende des Welterbe-Komitees, dem
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstagausgabe). Sie äußerte sich entsetzt
über das Vorgehen der mehr...
- Rheinische Post: Experten kritisieren Sparauflagen für Griechenland Düsseldorf (ots) - Wirtschaftsexperten haben Teile des von den
Geldgebern geforderten Spar- und Reformprogramms für Griechenland
kritisiert. Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen seien
"kontraproduktiv für das Wachstum in Griechenland", sagte der
Wirtschaftsweise Peter Bofinger der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Kurzfristig sei die Einigung
zwischen Griechenland und den Geldgebern über das Programm jetzt zwar
notwendig, um die Staatspleite abzuwenden. Aber "danach muss es ein
mittelfristiges Wachstumsprogramm mehr...
- Rheinische Post: Wirtschaftsweisen-Chef sieht Chance für stärkeren Euro Düsseldorf (ots) - Der Euro kann nach Auffassung des Chefs der
Wirtschaftsweisen mittelfristig gestärkt aus dem Schuldenstreit mit
Griechenland hervorgehen. "Wir sind auf die Regeleinhaltung als
grundlegendes Bindeglied der europäischen Einigung dringend
angewiesen", sagte der Chef des Sachverständigenrats, Christoph
Schmidt, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe). "Entsprechend könnte der Verzicht auf eine
politische Lösung und das weitgehende Einhalten von Regeln den Euro
am Ende sogar stärken", sagte mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|