Weser-Kurier: Über Sal. Oppenheim schreibt Kristina Läsker:
Geschrieben am 09-07-2015 |
Bremen (ots) - In Köln ist einer der längsten Wirtschaftsprozesse
des Landes mit einem Urteil zu Ende gegangen, das aufhorchen lässt.
Die Führungsriege von Europas einst größter Privatkundenbank Sal.
Oppenheim bekommt Haftstrafen auf Bewährung. Ex-Gesellschafter
Friedrich Carl Janssen muss sogar ins Gefängnis. So konsequente
Strafen hat es bisher selten in Bankenprozessen gegeben. Im
Gegenteil: Die jüngsten Verfahren gegen Top-Banker der HSH Nordbank,
Sachsen LB, IKB, LBBW, HRE und WestLB sind weitgehend versandet,
Schuldige für krude Deals vor der Finanzkrise wurden nicht benannt.
Zurück blieb das schale Gefühl, dass Banker in diesem Land ungestraft
zocken dürfen. In Köln hat sich das Gericht nun etwas getraut, das
bisher kaum einer gewagt hat: Es hat den sehr schwammigen Begriff der
schweren Untreue zu Lasten von Spitzenmanagern ausgelegt. Ein
Unterfangen, für das es kaum Maßstäbe gibt. Das Gericht musste
entscheiden, ob die Angeklagten bei der Übertragung einer Immobilie
und der Gewährung von Großkrediten fahrlässig handelten, ob sie also
bloß die Folgen vernachlässigten. Oder aber, ob sie sogar billigend
in Kauf nahmen, dass Geschäfte misslingen. Das ist wichtig: Bedingter
Vorsatz ist strafbar, Fahrlässigkeit nicht. Kurz, das Gericht hat
definiert, wo genau das angemessene Inkaufnehmen wirtschaftlicher
Risiken aufhört. Für die Glaubwürdigkeit des Bankenstandorts
Deutschland ist das gut.
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