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Weltmeisterin Aline Focken im Interview: "Ich habe Stress pur"

Geschrieben am 30-07-2015

Frankfurt am Main (ots) - Ringerin steht zur Wahl zum
"Sport-Stipendiat des Jahres" / Deutsche Bank und Sporthilfe vergeben
Auszeichnung für Spitzenleistungen in Sport und Studium / Top 5 in
öffentlicher Online-Abstimmung unter sportstipendiat.de

Aline Focken gewann im September 2014 in Usbekistan die
Goldmedaille bei den Ringer-Weltmeisterschaften - eine Leistung, die
zuletzt vor zwölf Jahren einem Athleten des Deutschen Ringer-Bundes
gelungen war. Darüber hinaus führte die sechsfache Deutsche Meisterin
zuletzt acht Monate die Weltrangliste in der Gewichtsklasse bis 69 kg
an. Parallel zum Leistungssport studiert die in Krefeld beheimatete
Ringerin, die bereits im Alter von fünf Jahren mit ihrer Sportart
begann, an der Deutschen Hochschule in Saarbrücken im
Masterstudiengang "Prävention und Gesundheitsmanagement". Bisher hat
die 24-Jährige alle Klausuren im ersten Versuch bestanden und ist -
auch im bereits 2013 abgeschlossenen Bachelorstudium
"Fitnesstraining" - stets in der Regelstudienzeit geblieben. Neben
Sport und Studium arbeitet sie zudem als Sporttherapeutin.

Im vergangenen Jahr wurdest Du überraschend Weltmeisterin. Wirkt
dieser Erfolg heute noch nach?

Nach der WM sind für mich viele schöne Dinge passiert. Ich habe
einige Sponsoren bekommen, regional war das Medieninteresse sehr
groß, in Ringerkreisen sowieso, ich wurde zu vielen Veranstaltungen
und Ehrungen eingeladen. Einerseits ist das eine große Ehre für mich,
andererseits schaffe ich es kaum, allem nachzukommen. Meine Woche ist
von Montag bis Freitag streng durchgetaktet, weitere Termine sind
schwierig, da geht mein Rhythmus verloren. Und ich bin jemand, der
diesen Rhythmus braucht. Aber das darf man jetzt auch nicht falsch
verstehen. Ich bin dankbar für alles, zumal als Athletin aus einer
Randsportart. Aber Zusätzliches in meinen Alltag zu integrieren ist
schwierig.

Wie sieht denn der Alltag aus?

Bevor ich um 9 Uhr mit dem Auto 60 km nach Dormagen zum Training
fahre, lerne ich morgens früh für mein Studium. Nach dem Training
geht es weiter 30 km nach Neuss, wo ich bis nachmittags als
Therapeutin arbeite, anschließend wieder zum Training und abends
steht dann eventuell nochmals Lernen an. Pro Woche trainiere ich
somit zehn Einheiten, arbeite 10 bis 15 Stunden in der Praxis, dazu
kommt das Studium. Zum Glück bin ich aufgrund des Fernstudiengangs
hier ein wenig ortsunabhängiger. Aber auch so kommen durch das
Pendeln zwischen Uni, Training und Arbeit im Schnitt 500 km pro Woche
zusammen. Da bin ich besonders froh, dass mir ein Sponsor gerade ein
Auto zur Verfügung gestellt hat.

Bist Du darauf angewiesen, neben Sport und Studium zu arbeiten?

In der Regel ja. Im März wurde ich jedoch ins ElitePlus-Programm
der Deutschen Sporthilfe aufgenommen, so dass ich seitdem für die
Zeit bis zu den Olympischen Spielen nächstes Jahr die Arbeitszeiten
ein bisschen reduzieren kann. Auch das Deutsche Bank Sport-Stipendium
hilft natürlich. Ganz aufgeben will ich das Arbeiten vor Rio aber
nicht, denn ich brauche das für mich - einerseits will ich weiter
berufliche Erfahrungen sammeln und auch keine zu langen Auszeiten
haben. Zum anderen tut es mir gut, hier auch mit Leuten zu tun zu
haben, die nicht aus dem Sport kommen.

Du sprichst Rio 2016 an, zählst Du Dich als Weltmeisterin zu den
Favoritinnen?

Bei uns ist die Leistungsdichte sehr groß, in meiner
Gewichtsklasse bis 69 kg kämpfen etliche ehemalige Weltmeisterinnen
mit. Für dieses Jahr steht als oberstes Ziel zunächst die
Olympia-Quali an. Dafür muss ich bei den Weltmeisterschaften im
September mindestens Platz sechs erreichen. Natürlich wäre eine
WM-Medaille auch ein Traum, aber dieses Jahr hat die Quali auf jeden
Fall Vorrang. Denn dann hat man ein Jahr Zeit, sich gezielt
vorzubereiten. London 2012 hat gezeigt, dass die Konkurrentinnen, die
früh qualifiziert waren, dann auch bei den Spielen erfolgreich waren,
weil sie sich entspannter vorbereiten konnten. Klappt die Quali bei
der WM nicht, gibt es bei uns Ringern im nächsten Jahr zwei
kontinentale und ein weltweites Quali-Turnier, alle innerhalb von
drei Wochen. Das ist Stress pur.

Wenn Du einen Wunsch frei hättest, damit Du Spitzensport und
Studium auch weiterhin gut vereinbaren kannst, dann...

... würde ich mir wünschen, dass der Tag ein bisschen länger wäre.
Dann hätte ich vielleicht Zeit für eine Stunde Mittagspause und damit
ein bisschen mehr Energie für alles. Und ein bisschen mehr Zeit für
Familie und Freunde. Das ist auch etwas, was mir fehlt.

Bewerbungs-Video von Aline Focken zur Wahl zum Sport-Stipendiat
des Jahres: https://youtu.be/LuX09ejbi64

Steckbrief
Aline Focken (* 10. Mai 1991 in Krefeld)
Sportart: Ringen (Freistil bis 69 kg)
Wohnort: Krefeld
Verein: KSV Germania Krefeld 1891 e.V
Größte Erfolge: Weltmeisterin 2014, Dritte bei den Europaspielen
2015, EM-Dritte 2013, Junioren-WM-Zweite 2011,
Junioren-Europameisterin 2010
Studium: "Master of Arts" Prävention und Gesundheitsmanagement
Universität: Deutsche Hochschule (Fernuniversität) für Prävention und
Gesundheitsmanagement in Saarbrücken

Die Deutsche Bank unterstützt im Rahmen der Sporthilfe-Förderung
studierende Spitzenathleten mit 400 Euro im Monat. Aktuell
profitieren rund 400 Sporthilfe-geförderte Athleten vom Programm, das
mit dem dritten Semester einsetzt und mit einem Zeitbonus über die
Regelstudienzeit hinaus gewährt wird. Die besonderen Leistungen der
studierenden Athleten sollen mit der Wahl zum Sport-Stipendiat des
Jahres zusätzlich herausgestellt und gewürdigt werden. Der
Preisträger erhält für 1 ½ Jahre von der Deutschen Bank den doppelten
Stipendiumsbetrag von 800 Euro pro Monat. Die weiteren vier
Finalisten erhalten für den gleichen Zeitraum eine Zusatzförderung in
Höhe von 200 Euro.

Diese Sporthilfe-Athleten stehen zur Wahl: Aline Focken (Ringen),
Laura Grasemann (Ski Freestyle), Maximilian Hartung (Fechten), Sophia
Saller (Triathlon) und Maike Naomi Schnittger (Schwimmen;
paralympisch). Bis zum 23. August kann jeder unter
www.sportstipendiat.de den Nachfolger von Malaika Mihambo,
Weitspringerin und Sport-Stipendiatin 2014, wählen. Unter allen
Teilnehmern des Online-Votings wird eine Deutsche Bank SparCard mit
einem Guthaben von 500 Euro verlost. Die feierliche Preisverleihung
findet am 22. September 2015 in der Deutschen Bank in Berlin statt.

HINWEIS AN DIE REDAKTIONEN:

Abdruck honorarfrei. Quelle: Deutsche Sporthilfe

Wir bieten sendefertig geschnittene und vertonte Video-Beiträge
an, die die fünf Finalisten sowohl als Sportler als auch als Student
vorstellt. Wir zeigen spektakuläre Einblicke in die Trainingsarbeit
und haben beim Studium über die Schulter geschaut. Die Beiträge sind
kostenlos und rechtefrei.

Zum Download: http://ots.de/yLxtz

Zum Embedden aus dem Sporthilfe youtube-Kanal:
https://youtu.be/kvE-focnWUY

Auf Wunsch stellen wir auch gerne kostenlos Rohmaterial zu den
fünf Athleten zur Verfügung. Bei Bedarf wenden Sie sich bitte an:
redaktion@united-news.de

Selbstgedrehte Bewerber-Videos der fünf Kandidaten:

Aline Focken: https://youtu.be/LuX09ejbi64
Laura Grasemann: https://youtu.be/dYqpA_-kBcs
Max Hartung: https://youtu.be/cZsGYEDO0Yk
Sophia Saller: https://youtu.be/kBqxmMBf3KM
Maike Naomi Schnittger: https://youtu.be/LLt57JueE7o

Rechtefreies Fotomaterial bei der Deutschen Sporthilfe.

"Nationale Förderer" der Deutschen Sporthilfe sind Deutsche
Lufthansa, Mercedes-Benz, Deutsche Bank, Deutsche Telekom und
Deutsche Post.

Sie unterstützen die Deutsche Sporthilfe, die von ihr betreuten
Sportlerinnen und Sportler und die gesellschaftspolitischen Ziele der
Stiftung in herausragender Weise.



Kontakt:
Stiftung Deutsche Sporthilfe
Markus Respondek
Otto Fleck-Schneise 8
60528 Frankfurt am Main
Tel: 069-67803 - 515
Fax: 069-67803 - 599
E-Mail: markus.respondek@sporthilfe.de
Internet: www.sporthilfe.de


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