Börsen-Zeitung: Anker in Sicht, Kommentar zu Daimler von Isabel Gomez
Geschrieben am 27-08-2015 |
Frankfurt (ots) - Es gibt gute und sehr gute Zeitpunkte. Das
staatliche chinesische Autokonglomerat BAIC hat sich für seinen
geplanten Einstieg beim schwäbischen Autokonzern Daimler ohne Zweifel
den perfekten Zeitpunkt ausgesucht. Wegen der Marktturbulenzen im
Zusammenhang mit den Sorgen um die chinesische Konjunktur und der
Kursverluste bei Aktien von Autoherstellern sind die Daimler-Scheine
derzeit günstig zu haben. Doch auch ganz abgesehen von der Höhe oder
dem Preis einer Beteiligung hätte eine noch engere Zusammenarbeit der
beiden Konzerne zahlreiche Vorteile. Vor allem für Daimler.
Seit Jahren ist der Konzern auf der Suche nach einem
Ankeraktionär, der ihn in stürmischen Zeiten unterstützt und vor
Übernahmen beschützt. Bereits 2011 wurde über einen Einstieg des
chinesischen Staatsfonds CIC gesprochen, der sich aber in Luft
auflöste. Volkswagen und BMW haben mit den Familien Piëch und Porsche
sowie dem Land Niedersachsen im einen, und den Quandts im anderen
Fall solchen Stützen. Die Aktien von Daimler dagegen sind überwiegend
im Streubesitz, abgesehen von den kleineren Paketen der Partner
Renault und Nissan sowie des bisher größten und treuen
Einzelaktionärs Kuwait.
In dieser Situation einen beliebigen Investor zu suchen wäre
einfach, aber nicht sinnvoll. BAIC und Daimler arbeiten dagegen seit
Jahren erfolgreich zusammen. Die Milliardeninvestitionen der
Stuttgarter in die Joint Ventures mit BAIC haben sich gelohnt und
spiegeln sich in den Ergebnissen wider.
Beide Gruppen haben außerdem bereits eine Kapitalverflechtung,
denn Daimler hält 10% am börsennotierten Pkw-Arm der Gruppe, BAIC
Motor. Als erster ausländischer Autohersteller erhielt Daimler 2013
grünes Licht aus Peking für den Einstieg bei einem Staatskonzern.
Eine so enge Verflechtung mit einem westlichen Konzern ist bis heute
unüblich. BAIC aber kennt Daimlers Ziele und Strategie in China und
unterstützt beides seit Jahren kräftig.
Während Audi und BMW sich zuletzt verhalten über ihre weiteren
Wachstumschancen in China äußerten, geht Daimler nach wie vor von
zweistelligen Wachstumsraten auf dem wichtigsten Pkw-Markt der Welt
aus. Damit das auch in Zukunft so bleibt, ist ein direkter Draht nach
Peking, den die BAIC-Spitze ohne Zweifel hat, nicht das schlechteste
Kommunikationsmittel.
"Nichts wird uns jemals trennen können", jubelte BAIC-Chef Xu Heyi
nach Daimlers Einstieg bei BAIC Motor. Und wenn, so scheint es heute,
reicht nicht BAIC die Scheidung ein.
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