Weser-Kurier: Leitartikel von Stefan Lakeband über VW und Winterkorn
Geschrieben am 22-09-2015 |
Bremen (ots) - Spätestens seit dem Kurssturz am Montag war
Volkswagen-Chef Martin Winterkorn angezählt. Er taumelte wie ein
Boxer kurz vor dem K.o. Denn der VW-Konzern war nicht wirklich Herr
dessen, was gerade in den USA, aber eigentlich auch im Rest der Welt,
passierte. In dieser Situation hatte Winterkorn zwei Möglichkeiten:
aufgeben oder zurückkämpfen. Der Schwabe hat sich für Letzteres
entschieden. Mit Demut ist er vor die Kameras getreten und hat sich
entschuldigt. Und gleichzeitig gezeigt: Ich bleibe. Volkswagen ohne
Winterkorn - das geht derzeit nicht. Wenn der Vorstandsvorsitzende
des weltweit zweitgrößten Autobauers öffentlich Fehlverhalten
eingesteht und sich entschuldigt, kann das Größe sein - oder Ego.
Denn es sollte im Wesen eines Chefs liegen, der Firma zu dienen. Und
in diesem Fall braucht VW gerade einen Neuanfang. Einen sehr
schnellen sogar. Da ist es mit einer Entschuldigung aber nicht getan.
Und sie ist auch keinesfalls eine Garantie dafür, dass Winterkorn
weiter an der Spitze des Konzerns bleiben kann. Im Machtkampf mit
Ferdinand Piëch hat der VW-Chef eine breite Unterstützung erfahren,
Rückendeckung kam auch aus der Politik. Diese Leute dürften sich nun
betrogen fühlen. Und vor allem wollen sie, dass es mit Volkswagen
bald wieder besser läuft. Deshalb ist es fraglich, ob sie Winterkorn
weiter unterstützen. Wenn sie sich gegen ihn entscheiden, kann die
Aufsichtsratssitzung am Freitag zu dem Schlag werden, der den
Vorstandsvorsitzenden endgültig niederstreckt. Denn auch wenn sich
Winterkorn mit seiner Entschuldigung zurückgekämpft hat -
angeschlagen ist er immer noch.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
576055
weitere Artikel:
- Südwest Presse: LEITARTIKEL zu AUTOBRANCHE
Ausgabe vom 23.09.2015 Ulm (ots) - LEITARTIKEL zu AUTOBRANCHE
Ausgabe vom 23.09.2015 Der VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte
in den USA ist weitaus mehr als eine unangenehme PR-Geschichte für
den Wolfsburger Konzern. Diese Affäre trifft ihn finanziell bis ins
Mark, kostet Reputation und Vorstandschef Martin Winterkorn womöglich
den Posten. Doch abgesehen von den Wolfsburger Befindlichkeiten
bedeutet der Skandal einen gewaltigen Imageschaden für die gesamte
Autobranche - und das zu einer Zeit, in der sie sich selbst feiern
wollte. Schließlich pilgern mehr...
- WAZ: Verdi-Basis steht zu Rambo Bsirkse. Kommentar von Frank Meßing zu Gewerkschaften Essen (ots) - Frank Bsirske ist der Rambo unter den deutschen
Gewerkschaftsbossen. Sein Image als robuster und zuweilen
kompromissloser Kämpfer für die Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst
hat der Verdi-Chef in seiner 14-jährigen Amtszeit sorgfältig
gepflegt. Nicht ganz ohne Eigennutz. Denn mit dem wachsenden Einfluss
kleiner Spartengewerkschaften musste er den Schrumpfungsprozess bei
Verdi bremsen. Dagegen versucht sich Bsirske mit einem harten
Konfrontationskurs zu stemmen. Das vergangene Jahr war das
streikreichste seit Langem. mehr...
- WAZ: Regeln durchsetzen. Kommentar von Hannes Koch zur Krise bei VW Essen (ots) - Zu behaupten, der Volkswagen-Konzern sei eine
kriminelle Vereinigung, ginge zu weit. In erster Linie stellt das
Unternehmen Millionen solider Fahrzeuge her. Unsolide Praktiken und
Gesetzesbrüche sind jedoch immer mal wieder Bestandteile der
Geschäftspolitik. Das Problem liegt beim VW-Konzern in der
Führungskultur. Wegen des autokratischen Führungsstils funktioniert
die Kontrolle der Leitung durch das mittlere und höhere Management
nur schlecht. Da ist es kein Wunder, wenn sich das Unternehmen
planmäßig über Gesetze mehr...
- HYCOR Biomedical gibt Erteilung eines Schlüsselpatents auf bahnbrechender Plattform für Allergie- und Autoimmuntests bekannt Garden Grove, Kalifornien (ots/PRNewswire) - HYCOR Biomedical, ein
führender Hersteller und Vermarkter von In-vitro-Diagnostikprodukten
für Allergie- und Autoimmuntests, gab heute bekannt, dass das
Unternehmen das erste entscheidende Patent auf seinen neuen
Immunchemie-Analysator erhalten habe. Das Patent mit der
US-amerikanischen Patent-Nr. 9,075,055 schützt den neuartigen
Optikapparat, der als Teil des Systems entwickelt wurde. Dies ist das
erste der neun von HYCOR beantragten Schlüsselpatente in Verbindung
mit der Plattform.
mehr...
- neues deutschland: Betrogen, nicht geschummelt - zum VW-Abgasskandal Berlin (ots) - VW hat geschummelt wie andere auch, nur hat man
sich dummerweise erwischen lassen. So lautet die landläufige Meinung
zum Abgas-Skandal. Es ist wie beim zu schnell Fahren - der Blitzer
muss ausgetrickst werden. Ein Kavaliersdelikt, und alle haben
mitgemacht oder weggeschaut: Regierung und Kontrollbehörde, die bei
VW einflussreichen Gewerkschaften und Betriebsräte, das Land
Niedersachsen als Anteilseigner, die Chefs und die ach so tollen
deutschen Ingenieure. Doch es geht nicht um ein bisschen Schummelei
wegen Grenzwerten, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|