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Rheinische Post: Dominoeffekt - Made in Wolfsburg

Geschrieben am 01-10-2015

Düsseldorf (ots) - Es gibt Menschen, die halten den VW-Skandal für
eine Ökospinnerei oder Niedersachsen-Posse. Tatsächlich trifft er die
deutsche Wirtschaft ins Mark. Das muss nun ausgerechnet der
Erfolgskonzern Bayer erfahren. Vor drei Wochen galt der Börsengang
seiner Kunststoff-Tochter Covestro als Selbstläufer. China- und
andere Sorgen wischte man selbstbewusst zur Seite. Dann kam
Diesel-Gate, und wachsame Anleger kombinierten schnell: VW bringt die
Zulieferer in Not und diese reißen ihre Zulieferer mit. Um den
Börsengang zu retten, muss Bayer die Tochter nun zum Schnäppchenpreis
feilbieten. Leverkusen zahlt den Preis für Wolfsburgs Betrug.
Schaeffler könnte es als Nächstes treffen. Kein Wunder: Jeder siebte
deutsche Arbeitsplatz hängt am Auto. Folglich löst eine Krise beim
größten Autobauer einen Dominoeffekt aus, der noch manchen Stein mit
sich reißen wird - nicht nur an der Börse, sondern auch in der
Realwirtschaft. VW ist ein Schlüsselkonzern der deutschen Wirtschaft.
Umso weniger überzeugen die jüngsten Personalien: Mit Müller als
Konzern- und Pötsch als Aufsichtsrats-Chef setzt VW auf Männer, die
im System Piëch/Winterkorn groß geworden sind. Ein Neustart wäre
nicht nur für VW eine gute Nachricht gewesen.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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