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Rheinische Post: Kommentar: Putins Alleingang

Geschrieben am 01-10-2015

Düsseldorf (ots) - Der Macher blamiert die Zauderer: Während der
Westen kein wirkungsvolles Rezept gegen den Bürgerkrieg in Syrien
findet, greift Russland jetzt demonstrativ militärisch ein. Moskau
präsentiert sich damit als entschlossener Kämpfer gegen den
Terrorismus und als ernstzunehmende Ordnungsmacht, die den USA
ebenbürtig ist, so wie es Präsident Wladimir Putin gern sieht.
Unabhängig davon, welche Ziele er in Syrien wirklich verfolgt, ist
festzustellen: Der Kreml-Chef führt den Westen zurzeit am Nasenring
durch die internationale Manege und kann in diesem taktischen Spiel
nur gewinnen. Nebenbei lenkt er erfolgreich von Russlands
unrühmlicher Rolle im Ukraine-Konflikt ab. Auffällig ist die
Zurückhaltung der USA. Vielleicht hofft Washington, doch noch mit
Moskau eine Art Allianz zur Beendigung des Bürgerkrieges schmieden zu
können. Die russischen Angriffe auf die syrische Opposition, die von
den USA unterstützt wird, sind allerdings für die Lösung der Krise
nicht hilfreich. Sie drohen die Kämpfe sogar noch zu verlängern - mit
allen negativen Folgen auch für Europa.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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