Schwäbische Zeitung: Allein schafft sie es nicht - Leitartikel zum Umgang Merkels mit der Flüchtlingskrise
Geschrieben am 07-10-2015 |
Ravensburg (ots) - Kein Zweifel, die Bundesregierung mit Angela
Merkel an der Spitze sitzt in einer Bredouille, aus der sie aus
eigener Kraft nicht herauskommt. Fragen nach dem "Hätte, Sollte,
Könnte" führen nicht weiter. Sicherlich waren die Selfies Angela
Merkels mit Flüchtlingen in Zeiten globaler Facebook-Aktivitäten dazu
angetan, noch mehr Flüchtlinge zum Kommen zu ermuntern. Doch diese
Erkenntnis hilft jetzt nicht weiter.
Europäische Grenzen können nicht von heute auf morgen dicht
gemacht werden, zumal viele Flüchtlinge über die grünen Grenzen
kommen. Zahlreiche Asylsuchende vom Balkan können nicht sofort
abgeschoben werden, weil sie Hindernisse wie ein krankes
Familienmitglied ins Feld führen. Und so bleibt manchen
Bürgermeistern in Deutschland derzeit nur die Hoffnung, dass der
Winter die Zahl der Flüchtlinge weniger werden lässt.
Deutschland war unzulänglich vorbereitet auf die Flüchtlinge. Die
Schuldzuweisung wurde jetzt dezent vorgenommen. Innenminister de
Maizière wurde degradiert, Peter Altmaier ist ihm übergeordnet. Doch
auch Altmaier kann das Blatt nicht von heute auf morgen wenden. Nach
der ersten Welle der großen Hilfsbereitschaft im Land droht jetzt die
zweite Welle der Skepsis und auch des Unmuts. Oft sind es gerade die
Helfer, die ernüchtert sind. Merkel muss derzeit alles tun, um am
Ende nicht allein dazustehen.
Längst ist klar: National kann Deutschland das Problem gar nicht
lösen. Deshalb verhandelt Steinmeier mit der Türkei, deshalb bittet
Merkel die europäischen Nachbarn um Hilfe, deshalb wird Obama
einbezogen, deshalb wird Geld in türkische Flüchtlingslager geschickt
und fieberhaft eine Lösung für Syrien gesucht. Innenpolitisch aber
muss Merkel die Bevölkerung überzeugen. Das schafft sie nicht, wenn
sie weiter beschönigt. Nach wie vor reagiert die Bundesregierung zu
verhalten auf Nachfragen, wie viele Flüchtlinge unterwegs sind, wie
viele Familiennachzügler zu erwarten sind. Man muss möglichst viele
Fakten kennen, um sich gut vorbereiten zu können.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
577081
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Gauck in den USA Bielefeld (ots) - Für Bundespräsident Joachim Gauck ging mit dem
Besuch im Weißen Haus ein Lebenstraum in Erfüllung. Seine
Wertschätzung der Vereinigten Staaten teilt der Pfarrer aus Rostock
mit der Pfarrerstochter aus Templin. Weil Gauck und Merkel das Fehlen
von Freiheit am eigenen Leib kennengelernt haben, wissen sie deren
Wert anders zu schätzen. Zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung
hätte es kaum einen besseren Botschafter geben können, US-Präsident
Obama den Dank der Deutschen für die Hilfe der Amerikaner bei der
Überwindung mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Merkel und Hollande Bielefeld (ots) - Das Bild erscheint längst gewohnt - und doch ist
es ein Beleg für eine historische Entwicklung, die untrennbar mit
Europa verbunden bleibt: die deutsche Kanzlerin und der französische
Staatspräsident, nebeneinander in dem Parlament, in dem die Vertreter
von 508 Millionen Europäern aus 28 Mitgliedstaaten sitzen. Man mag
über den Inhalt der beiden Reden streiten.
Aber der geschichtliche Rückblick macht aus der
Selbstverständlichkeit eine Errungenschaft, deren große Bedeutung
beim Blick über die Grenzen wieder auffällt. mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Wie ein Erdbeben - Weltfußballverband am Tiefpunkt / Kommentar von Axel Lukacsek zur aktuellen Entwicklung beim Weltfußballverband Fifa Weimar (ots) - Der Chef? Gesperrt. Der wohl heißeste Kandidat auf
dessen Nachfolge? Aus dem Verkehr gezogen. Der Generalsekretär?
Ebenfalls gesperrt. Chung Mong Joon war auch ein Kandidat für das
Präsidentenamt. Er bekam gleich sechs Jahre aufgebrummt. Über dem
Weltfußball-Verband sind keine Gewitterwolken aufgezogen, er ist von
einem Beben erschüttert worden.
Überrascht ist indes niemand. Jahrelang nämlich hatte der
Seismograph verdächtige Aktivitäten aufgezeichnet. Überraschend ist -
wenn überhaupt - die Tatsache, dass tatsächlich mehr...
- rbb-Inforadio: Berliner Sportmanager Niroomand fordert: "Finger weg von den Sportstätten!" Berlin (ots) - Der Sprecher der Initiative "Sportmetrople Berlin",
Kaweh Niroomand, hat vom Senat gefordert, keine weiteren Sporthallen
zu schließen, um Flüchtlinge unterzubringen.
Entscheidend sei, "dass die Rolle Berlins als Sportstadt Nummer 1
in Deutschland nicht verloren geht", sagte der Manager der BR Volleys
am Freitag im rbb-Inforadio: "Ich würde mir sogar wünschen, da wir ja
die Sportstadt Nummer 1 sind, das ist mein großer Wunsch, dass ein
offizielles Bekenntnis vom Senat kommt, dass man sagt: Sporthallen
werden nicht mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Merkel ohne Plan - Kanzlerin lässt permanenten Rechtsbruch zu / Leitartikel von Bernd Hilder zum TV-Auftritt der Kanzlerin in Sachen Flüchtlinge Weimar (ots) - Hilflos, planlos, machtlos. So kann man den
ungewohnt redseligen und angesichts der ausufernden Flüchtlingskrise
seltsam gut gelaunten, von kritischen Nachfragen weitgehend
ungestörten Monolog von Angela Merkel bei Anne Will zusammenfassen.
Zunehmender Realitätsverlust und überstarke Ichbezogenheit kann man
der Kanzlerin ebenfalls attestieren, deren Fernsehauftritt erneut wie
ein globaler Aufruf an Flüchtlinge wirkte, nach Deutschland zu
kommen.
Eine Kanzlerin, die sich selbst als machtlos bezeichnet, wenn es mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|