Studie der Universität Potsdam belegt: Viele Banken und Versicherungen arbeiten zu konservativ (FOTO)
Geschrieben am 14-10-2015 |
Heidelberg (ots) -
Studie "Wettbewerbsfaktor Analytics" in Kooperation mit SAS zeigt
Möglichkeiten Bestandskunden zu halten und neue Kunden zu gewinnen /
Banken und Versicherungen analysieren weniger als die Hälfte ihrer
verfügbaren Daten
Nur 30 Prozent der befragten Banken- und Versicherungsunternehmen
beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Big Data. Zudem nutzen
weniger als die Hälfte die zur Verfügung stehenden Daten für
Analysen. Das ist ein Ergebnis der laufenden Studie
"Wettbewerbsfaktor Analytics", die der Lehrstuhl für
Wirtschaftsinformatik und Electronic Government der Universität
Potsdam 2015/2016 zum dritten Mal in Zusammenarbeit mit dem
Softwarehersteller SAS durchführt.
"Banken und Versicherungen im deutschsprachigen Raum befinden sich
in einem harten Wettbewerb. Die Preise für Versicherungsnehmer und
Bankkunden sinken kontinuierlich, die Renditen gehen zurück. Dennoch
arbeiten Versicherungen und auch einige Banken nach wie vor noch viel
zu konservativ. Sie halten an althergebrachten Methoden,
beispielsweise bei der Analyse von Risiken oder Erstellung von
Zukunftsprognosen, fest. Damit riskieren sie, von innovativeren
Unternehmen abgehängt zu werden", erläutert Professor Dr. Norbert
Gronau, Leiter der Studie und Lehrstuhlinhaber für
Wirtschaftsinformatik an der Universität Potsdam.
Wolf Lichtenstein, CEO DACH-Region bei SAS, ergänzt: "Zwar werden
Big-Data-Analysen noch nicht in ausreichendem Maße genutzt, aber es
gibt wirkliche Leuchtturmprojekte, die sehr vielversprechend sind.
Zudem sehen wir bei vielen unserer Kunden aus dem Finanz- und
Versicherungssektor, dass Analytics als zentraler Baustein für eine
erfolgreiche Digitalisierung von Geschäftsprozessen immer stärker
nachgefragt wird. Aus der Praxis heraus empfehle ich eine intensive
Beschäftigung mit guten Use Cases und - noch wichtiger - einen
schnellen Einstieg in die Welt der effektiven Big-Data-Nutzung. Das
richtige Know-how und die richtige Technologie dafür sind verfügbar."
Daten aus Social Media werden zu wenig genutzt
Big Data Analytics wird derzeit hauptsächlich in den Bereichen
CRM/Kundenmanagement, Marketing, F&E und Risikomanagement verwendet.
Die Daten für diese Analysen stammen zum Großteil aus externer
Marktforschung, CRM-Software sowie Transaktionssystemen. Daten aus
sozialen Netzwerken oder Standortinformationen werden bisher nur in
geringem Umfang verwendet. Auch eigene Webseiten sowie ERP-Systeme
sind als Datenlieferanten von untergeordneter Bedeutung.
"Ein Grund für die gering ausgeprägte Datennutzung ist der
fehlende Zugriff oder die unzureichende Datenaufbereitung", sagt
Gronau. "Die Studie zeigt, dass 70 Prozent der Befragten Probleme bei
der Interpretation haben und eine starke Abhängigkeit von
Spezialisten bei der Versorgung mit Informationen besteht."
Investitionsbremsen lösen - Know-how aufbauen
Die Initiative für die Nutzung von Big Data Analytics geht bei der
Hälfte der Unternehmen von einzelnen Abteilungen aus.
Unternehmensweite Initiativen gibt es sehr selten, Schulungen finden
bei den meisten Befragten nicht statt. Zudem liegt die Verantwortung
für die Anwendung von analytischen Methoden bei der Hälfte der
Unternehmen außerhalb der Fachabteilung. "Das führt zu einer
Diskrepanz zwischen Anforderungen an die Datennutzung und der
organisatorischen Betreuung", erklärt Gronau. "Wie in vielen Studien
davor sehen wir hier auch wieder, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern
Tools an die Hand geben müssen, um die verfügbaren Daten einfach zu
interpretieren. Gerade die Ausbildung spielt hier eine essenzielle
Rolle. Denn fehlendes Know-how ist der häufigste Grund dafür, weshalb
Big Data Analytics nicht eingesetzt wird. Daher müssen Unternehmen
insgesamt den Fuß von der Bremse nehmen und in
Weiterbildungsmaßnahmen investieren."
Hoher Nutzen durch Einsatz von Analytics für Banken und
Versicherungen
Ein Vorteil für Versicherungen liegt in der individuellen
Ansprache von Bestands- und potenziellen Kunden. Bei Banken sind die
Einsatzmöglichkeiten sowohl im Privatkunden- als auch im
Geschäftskundenbereich sehr vielfältig. Für sie ist das Potenzial im
Bereich des Risikomanagements, insbesondere des
Liquiditätsmanagements, am größten. Denn durch gezielte Analysen
können zum Beispiel Kosten für kurzfristige Kredite eingespart
werden. Wie die Studie weiter zeigt, sind Banken und Versicherungen,
auch bedingt durch gesetzliche Vorgaben und Regeln, etwa im Vergleich
zur Fertigungsindustrie deutlich zukunftsorientierter ausgerichtet.
Die Befragten würden künftige Analysen aus den verfügbaren Daten vor
allem für Zukunftsprognosen (80 Prozent), für die Aufdeckung von
Optimierungspotenzialen (70 Prozent) sowie für die Identifikation von
Schwachstellen (60 Prozent) und für eine höhere Wertschöpfung (60
Prozent) nutzen.
Befragt wurden Manager der ersten und zweiten Führungsebene von
mehr als 1.000 Unternehmen der Banken- und Versicherungsbranche in
Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die "Executive Summary
Banken und Versicherungen" steht hier zum Download bereit:
http://www.sas.com/gms/redirect.jsp?detail=GMS20579_31381.
Pressekontakt:
SAS Institute GmbH
Thomas Maier
Tel. +49 6221 415-1214
thomas.maier@sas.com
Dr. Haffa & Partner GmbH
Anja Klauck, Ingo Weber
Tel. +49 89 993191-0
sas@haffapartner.de
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