Rheinische Post: Kommentar /
Verdribbelt
= Von Martin Beils
Geschrieben am 22-10-2015 |
Düsseldorf (ots) - Mein Name ist Wolfgang, ich weiß von nichts.
Unter diesem unausgesprochenen Leitspruch stand die kurzfristig
anberaumte Pressekonferenz, in der DFB-Präsident Wolfgang Niersbach
gestern zu den Ungereimtheiten um eine 6,7-Millionen-Euro-Zahlung der
deutschen WM-Organisatoren an die Fifa Stellung bezog. Doch dem
sichtlich angeschlagenen Verbandschef gelang der Befreiungsschlag
nicht. Er hat sich verdribbelt. Warum muss man als WM-Ausrichter 6,7
Millionen Euro an den Weltverband zahlen, um später einen Zuschuss
von 170 Millionen zu erhalten? Warum ist das durchaus kreditwürdige
Organisationskomitee nicht zu seiner Bank gegangen und hat sich ein
übliches Darlehen besorgt? Der Erkenntnisgewinn aus Niersbachs
Ausführungen beschränkt sich darauf, dass alle Welt nun weiß: Im
großen Fußball sind virtuose Finanzoperationen wichtiger als feine
Pässe und stramme Schüsse. Die Zweifel daran, dass rund um die WM
2006 alles mit rechten Dingen abgelaufen ist, konnte Niersbach nicht
aus der Welt räumen. Im Gegenteil.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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