Rheinische Post: Kommentar /
Deutsche Bank in Not
= Von Georg Winters
Geschrieben am 26-10-2015 |
Düsseldorf (ots) - Wenn sich die Vorwürfe der amerikanischen
Behörden bewahrheiten, dann steht der Deutschen Bank neben allen
Milliardenlasten der jüngeren Vergangenheit Ärger der besonderen Art
ins Haus. Ein Verstoß gegen Russland-Sanktionen der USA würde die
Bank in einen geopolitischen Konflikt hineinziehen - eine neue
Dimension von Streit, die für die Bank bei ihrem Geschäft jenseits
des Atlantiks ungeahnte Folgen haben kann. Vor drei Jahren machte das
Führungsduo Anshu Jain und Jürgen Fitschen auf Kulturwandel. Der
erschien damals glaubhaft. Selbst bei den Skandalen, die danach
öffentlich wurden, konnten Fitschen und Jain immer auf ihre Vorgänger
zeigen. In der Causa Russland geht das nicht, weil diese Fälle in
großen Teilen in die Amtszeit der beiden Manager gehören. Der
Kulturwandel, nach dem es keine windigen Finanzgeschäfte mehr geben
sollte, war also entweder nur eine hohle Manager-Phrase, oder Teile
der Belegschaft haben die Unternehmensführung nicht ernstgenommen.
Man weiß nicht, was man schlimmer finden soll.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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