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"Unnötiger politischer Aktionismus": Deutsche Putenwirtschaft kritisiert nationalen Alleingang und fordert EU-Regelungen zur Putenhaltung

Geschrieben am 06-11-2015

Berlin (ots) - Als "unnötigen politischen Aktionismus" kritisiert
die deutsche Putenwirtschaft die heute im Bundesrat gefallene
Entscheidung, den Entwurf des Landes Nordrhein-Westfalen zur Änderung
der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung der Bundesregierung
zuzuleiten und damit gesetzliche Regelungen zur Putenhaltung im Sinne
einer deutschen "Putenhaltungs-Verordnung" auf den Weg zu bringen.

Damit missachtet die Politik offenbar bewusst den Umstand, dass es
mit den "Bundeseinheitlichen Eckwerten für eine freiwillige
Vereinbarung zur Haltung von Mastputen" bereits heute ein umfassendes
Regelwerk mit zahlreichen tierwohlrelevanten Vorgaben gibt, das
aufgrund der verpflichtenden Geltung für alle deutschen Putenhalter
rechtsähnlichen Charakter hat und nachweislich zur Anhebung des
Tierwohls in der Putenhaltung beigetragen hat. "Wir sind hier
Vorreiter und setzen mit dem Gesundheitskontrollprogramm und seinen
tierwohlbezogenen Eigenkontrollen heute schon das um, was gefordert
wird", betont Thomas Storck, Vizepräsident des Zentralverbandes der
Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) und Vorsitzender des Verbandes
Deutscher Putenerzeuger (VDP). Entsprechend seien die deutschen
Puten-Eckwerte ein mögliches Vorbild für die Etablierung EU-weit
geltender Regelungen für die Putenhaltung, welche die deutsche
Putenwirtschaft mit Nachdruck fordere und unterstütze, so Storck:
"Wenn der Bundesrat wirklich wie heute dargelegt ,mehr Tierschutz in
der Geflügelhaltung' will, sollte er besser den Blick nach Brüssel
richten." Eine rein nationale Regelung bringe mit einer weiteren
Verschärfung der ohnehin schon hohen deutschen Haltungsstandards die
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Putenwirtschaft in Gefahr und
begünstige so eine Verlagerung der Produktion ins Ausland, kritisiert
Storck: "Die heutige Entscheidung im Bundesrat schlägt den falschen
Weg ein. Für eine tiergerechte Putenhaltung braucht es keine
nationale Putenhaltungs-Verordnung. Wir wollen eine europäische
Regelung."



Pressekontakt:
ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Christiane von Alemann
Claire-Waldoff-Str. 7 | 10117 Berlin
Tel. 030 288831-40 | Fax 030 288831-50
E-Mail: c.von-alemann@zdg-online.de | Internet: www.zdg-online.de


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