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Herzmedizin in der Asklepios Klinik St. Georg (Hamburg): Trend zu schonender, fachübergreifender Behandlung (VIDEO)

Geschrieben am 12-11-2015

Hamburg (ots) -

Immer mehr Eingriffe am Herzen wie z.B. der Aortenklappenersatz
können heute minimalinvasiv per Katheter durchgeführt werden. Diese
moderne, für den Patienten schonende Behandlungsmethode wird aktuell
noch überwiegend bei Patienten mit einem hohen operativen Risiko
eingesetzt. Ob Patienten mit mittlerem Risiko auch davon profitieren,
wird derzeit in Studien geprüft. Gleichzeitig arbeiten Kardiologen
und Herzchirurgen immer öfter zum Wohle der Patienten zusammen. Das
wurde heute bei einem Pressegespräch der Asklepios Kliniken in
Hamburg deutlich. Anlass des Gesprächs war das 25-jährige Jubiläum
der Herzchirurgie der Asklepios Klinik St. Georg. Prof. Dr. Michael
Schmoeckel, Chefarzt der Abteilung, verwies auf die im Laufe des
Vierteljahrhunderts durchgeführten 25.000 Operationen und die
Fortschritte in der Medizin, die den Patienten eine höhere
Lebenserwartung und eine höhere Lebensqualität ermöglichen. Dr.
Christian Frerker, Oberarzt der Kardiologie, ebenfalls aus St. Georg,
hob auf die Besonderheit des "Heart Teams" der Klinik hervor. In
dieser fachübergreifenden Konferenz besprechen die Mediziner aus der
Kardiologie und der Herzchirurgie gemeinsam alle Fälle der
Herzpatienten und legen die beste Behandlungsmethode fest. Nicht
selten stehen die Kollegen aus beiden Abteilungen dann auch gemeinsam
am Operationstisch. So führten sie erst kürzlich zum ersten Mal in
Norddeutschland einen Eingriff durch, bei dem eine Aussackung
(Aneurysma) der Herzwand verschlossen werden konnte. Während die
Kardiologen über einen Katheter aus der Leiste sich von der einen
Seite dem Operationsgebiet näherten, kamen die Herzchirurgen
minimalinvasiv über die Herzspitze, also auch schonend, aus der
anderen Richtung. Nur durch diese erfolgreiche gemeinsame Operation
konnte dem Patienten ein weitaus riskanterer, "klassischer" Eingriff
erspart werden.

"Wir stehen immer öfter gemeinsam am Tisch", sagte der Kardiologe
Dr. Frerker. "Selbst bei dem Aortenklappenersatz per Kathether
mittels der sogenannten TAVI-Technik ist immer ein Kollege von der
Herzchirurgie vor Ort dabei. Zwar kommt es praktisch fast nie vor,
dass aus dem Kathetereingriff eine offene Operation gemacht werden
muss, aber die Kollegen haben mit Klappenoperationen so viel
Erfahrung, dass ich immer von ihnen lerne." Zur Erläuterung: Nachdem
sich immer mehr Kliniken an dieser TAVI-Technik versucht hatten, die
über gar keine eigene herzchirurgische Abteilung verfügen, hat der
Gemeinsame Bundesausschuss beschlossen, dass dies zukünftig nicht
mehr erlaubt ist. Das Organ der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen
befand die Praxis mancher Kliniken ohne eigene Fachabteilung für
Kardiologie und für Herzchirurgie nicht für sicher genug. "Wir sind
froh, dass wir mit zwei hochmodernen Hybrid- Operationssälen und
durch die Zusammenarbeit auch mit den Kollegen der Herzanästhesie ein
so hohes Level an Behandlungsqualität anbieten können", so Dr.
Frerker weiter. Diesbezüglich wurde die Asklepios Klinik St. Georg
als eine der ersten acht Kliniken in Deutschland im April diesen
Jahres von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als
TAVI-Zentrum zertifiziert. Als weiteres Beispiel für die gute
Zusammenarbeit von Kardiologen und Herzchirurgen nannte Dr. Frerker
"Koronarpatienten", also Menschen mit Verengungen oder Verschlüssen
der Herzkranzgefäße, mit denen sich der Herzmuskel selbst mit
Nährstoffen versorgt. "Bei einem akuten Herzinfarkt oder wenn nur bis
zu zwei der drei großen Gefäße betroffen sind, machen wir das in der
Regel per Katheter, dehnen es auf und platzieren einen Stent, der den
Durchfluss freihält", erklärte Dr. Frerker. "Wenn eine schwere
Erkrankung von drei Gefäßen und noch eine Zusatzerkrankung wie
Diabetes dazukommt ist das eine Domäne der Herzchirurgie." Dann
werden Brustwandarterien verwendet, um die Engstellen mit Bypässen zu
umgehen. Aber nicht jeder Fall ist eindeutig, daher gibt es das Heart
Team, um sie zu besprechen."

"Generell kann man sagen, dass herzchirurgische Operationen in den
vergangenen 25 Jahren immer schonender geworden sind", erklärte Prof.
Schmoeckel. "Wenn wir heute eine Aortenklappe ersetzen, benötigen wir
in vielen Fällen nur noch einen kleinen Hautschnitt und durchtrennen
das Brustbein auch nur noch im oberen Anteil. Früher war der Eingriff
größer und damit auch für den Patienten belastender." Ähnlich ist es
bei der Mitralklappe: Auch hier gehen die Herzmediziner immer öfter
minimalinvasiv vor ("Schlüssellochchirurgie"). Bei Risikopatienten,
für die selbst ein solcher Eingriff zu gefährlich wäre, übergeben die
Herzchirurgen an die Kollegen aus der Kardiologie, die dann einen so
genannten Clip einsetzen. Die fachübergreifende Zusammenarbeit der
Spezialisten geht sogar noch weiter, zum Beispiel in der
Aortenchirurgie. Hier kooperieren die Herzchirurgen und Kardiologen
eng mit den Kollegen aus der Angiologie und der Gefäßchirurgie in der
Klinik. Wenn z. B. die Hauptschlagader unmittelbar nach dem Abgang
des Herzens chronisch erweitert ist, wird eine Rohr- oder
Endoprothese eingesetzt. Kommt es dagegen plötzlich zu einem Einriss,
muss sofort operiert werden, weil sonst lebensgefährliche Blutungen
drohen.

Ein knappes Drittel der Herzpatienten kommt von außerhalb Hamburgs

"In Deutschland werden etwa 100.000 herzchirurgische Eingriffe pro
Jahr vorgenommen", so Prof. Schmoeckel. "In Hamburg sind es über
4000, also etwas mehr, als es dem Bevölkerungsanteil entspricht. Das
passt auch zu unserer Beobachtung, dass 70 Prozent der Patienten aus
Hamburg kommen und 30 Prozent von auswärts, zumeist aus Niedersachsen
und Schleswig-Holstein." Am häufigsten sind die Eingriffe an den
Herzkranzgefäßen; sie machen etwa die Hälfte aller Operationen aus.
Der Aortenklappenersatz macht etwa ein Viertel aller Eingriffe aus,
dann folgen mit weitem Abstand Mitralklappeneingriffe und weitere,
seltenere Operationen. Prof. Schmoeckel zur Frage wie er sich die
Zukunft der Herzchirurgie vorstellt: "Die Eingriffe werden immer
schonender und die interdisziplinäre Zusammenarbeit immer enger
werden. Außerdem wird sich die Miniaturisierung der Medizintechnik,
wie beispielsweise bei den Herzunterstützungssystemen, fortsetzen."
Dass die Eingriffe immer schonender werden, ist nicht nur sinnvoll,
sondern auch notwendig, denn die Patienten werden immer älter. 1990
war das Durchschnittsalter der Operierten 60 Jahre, heute liegt es
bei über 70 Jahren. Auf dem Jubiläumssymposium, das am 21. November
2015 stattfinden wird, steht der Wandel der Herzchirurgie ganz im
Fokus.

Video-Interviews mit Herzspezialisten der Asklepios Kliniken zum
Thema Herzmedizin:

Priv.-Doz. Dr. Alexander Ghanem von der Asklepios Klinik St. Georg
spricht über Schlaganfallvorsorge in der Kardiologie:
https://www.youtube.com/watch?v=FJ-t5IeQ_Fs

Prof. Dr. Michael Schmoeckel, Chefarzt der Herzchirurgie der
Asklepios Klinik St. Georg, erklärt Innovationen in der
Herzchirurgie: https://www.youtube.com/watch?v=gX7WIegdWIs

Priv.-Doz. Dr. Michael Laß von der Asklepios CardioClinik Harburg
erläutert die Möglichkeiten der modernen Herzchirurgie:
https://www.youtube.com/watch?v=8EA2kkNNQ0A



Pressekontakt:
Asklepios Kliniken
Konzernbereich Unternehmenskommunikation & Marketing
Tel.: (0 40) 18 18-82 66 36
E-Mail: presse@asklepios.com
24-Stunden-Rufbereitschaft der Pressestelle: (040) 1818-82 8888.

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