Westfalenpost: Torsten Berninghaus zu den Terror-Anschlägen von Paris
Geschrieben am 15-11-2015 |
Hagen (ots) - Zwei Tage nach der schrecklichen Terrornacht von
Paris steht Europa noch unter Schock. Allerorten herrscht große
Traurigkeit. Die Franzosen haben den Ausnahmezustand ausgerufen,
trotzdem versammeln sich Bürger zum Beispiel am geschichtsträchtigen
Place de la République. Sie trauern. Aber sie wollen zugleich ihren
Widerstand demonstrieren und zeigen, dass sich Frankreich nicht
unterkriegen lässt. Gleichwohl herrscht Furcht vor dem, was noch
kommen wird. Denn seit dem Angriff auf die Redaktionsräume von
Charlie Hebdo vor zehn Monaten herrscht in Paris ohnehin die höchste
Warnstufe. Wie will man das noch steigern?
Nous sommes unis - Wir sind vereint
Aber nicht nur in Paris weinen die Menschen um die Opfer der
feigen Anschläge. Ganz Europa rückt nach diesem Angriff auf die
Freiheit zusammen. "Nous sommes unis" (wir sind vereint) stand auf
einer Leinwand an der französischen Botschaft. Und genau das ist es.
Europa ist vereint. Und wer unsere französischen Freunde angreift,
der greift uns an. Unsere Werte von Freiheit, Toleranz und
Menschlichkeit. Die perfide Choreographie des IS-Terrors hat das
Ziel, die europäische Gesellschaftsordnung zu spalten. Das fühlen
wir, wenn islamistische Terroristen wahllos in die Menge schießen
oder Konzertbesucher niedermetzeln. Wir empfinden ohnmächtige Angst.
Und in uns steigt der Gedanke auf, dass wir uns nicht schützen
können. Der Terror kann überall zuschlagen. Auf jeden Fall fordert er
uns heraus.
Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit
Die Taten von Paris machen deutlich, dass Freiheit keine
Selbstverständlichkeit ist. Entschlossen müssen wir dafür sorgen,
dass Terroristen nicht in der Lage sind, ihr teuflisches Werk zu
verrichten. Dies aber ist keine Angelegenheit, die einzelne Staaten
im Alleingang realisieren können. Es bedarf der Absprachen, des
Austausches und konzertierter Aktionen. Entscheidend wird sein, dass
Europa gemeinsam vorgeht. Das desolate Bild, das Europa in der
Flüchtlingskrise abgibt, muss überwunden werden. Das wäre ein starkes
Zeichen: Wir lassen uns nicht einschüchtern, nicht erpressen und auch
nicht auseinanderdividieren.
Entschlossen, aber besonnen reagieren
Das Gift des blinden Hasses und der Vergeltung darf sich nicht
breit machen in unserem Denken und Handeln. Wir sind es, die beweisen
können, dass unsere Werte auch in Krisen wie dieser Bestand haben.
Wir sind es aber auch, die deutlich machen können, dass wir im Kampf
um unsere freie Gesellschaft keinen Millimeter zurückweichen werden.
Das bedeutet Investitionen in Sicherheit, vor allem aber in mehr
Prävention. Strategisch muss es darum gehen, dass weniger Fälle auf
den Tischen der Sicherheitskräfte landen. Vor diesem Hintergrund
müssen wir uns intensiv auseinandersetzen mit Parallelgesellschaften
sowie der Mobilisierung von potenziellen Kämpfern und Unterstützern
direkt in Europa. Es geht um nicht weniger als um unsere Werte von
Freiheit, Respekt und das Recht des Einzelnen auf ein Leben in
Sicherheit. Null Toleranz gilt daher für jene, die - wo auch immer -
ihr radikales und menschenverachtendes Gedankengut verbreiten, um
unsere Gesellschaft zu untergraben. Wir wollen klar machen, dass es
in dieser Frage innerhalb Europas keine Gleichgültigkeit und keine
zwei Meinungen geben kann. Nous sommes unis, wir sind vereint.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
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