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"Rote Liste" wird länger und länger / Weltnaturschutzunion veröffentlicht Update zur Roten Liste. WWF-Warnung: Klimawandel kann "globaler Arten-Killer" werden.

Geschrieben am 19-11-2015

Berlin (ots) - Der menschenverursachte Klimawandel könnte zu einem
"globalen Arten-Killer" werden. Zu diesem Fazit kommt der WWF
nachdem die Weltnaturschutzunion IUCN im Vorfeld zu der
Klimaschutzkonferenz in Paris ihre aktualisierte Internationale Rote
Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten vorgelegt hat. Dem Update
zufolge finden sich auf der Rote Liste der gefährdeten Arten
insgesamt über 79.800 Tiere und Pflanzen (Stand Juni 2015: 77.340),
von denen 23.250 (Stand Juni 2015: 22.784) in ihrem Bestand akut
bedroht sind.

"Das letzte große Massenaussterben brachte den Untergang für die
Dinosaurier. Noch haben wir es in der Hand, die fatale Spirale zu
durchbrechen. Neben Lebensraumzerstörung und Wilderei wird der
Klimawandel ein entscheidender Faktor für das unwiderrufliche
Verschwinden von Tieren und Pflanzen", warnte Eberhard Brandes,
Geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland.

Exemplarisch für den Klimawandel als Bedrohungsfaktor verweist die
IUCN auf den Schwund des arktischen Meereises, der schneller und
gravierender voranschreite, als von vielen Experten befürchtet.
Ergebnisse neuester wissenschaftlicher Studien bestätigen, dass der
wegschmelzende Lebensraum die globale Eisbär-Population in den
kommenden Jahrzehnten um mehr als ein Drittel einbrechen lassen
könnte. Auch zahlreiche andere Arten und ganze Ökosysteme sind laut
WWF von den rapiden, klimatischen Umwälzungen bedroht. So seien laut
aktueller Studie etwa die Bestände der Schneeleoparden in gerade
einmal 16 Jahren um 20 Prozent eingebrochen.

"Wer den Eisbär retten will, der muss dafür sorgen, dass bei der
Klimaschutzkonferenz in Paris ein gerechtes und ambitioniertes
Klimaschutzabkommen beschlossen wird, dessen Klimaschutzziele in
Zukunft kontinuierlich und schnell verschärft werden müssen", so die
Forderung von WWF-Vorstand Brandes. Ziel muss es sein die globale
Erderwärmung auf weit unter 2°C möglichst aber auf 1,5°C zu
begrenzen. Die Staaten müssten bis spätestens 2050 aus der
Verbrennung von Kohle, Öl und Gas aussteigen und ihre
Energieversorgung umstellen.

Neben dem Klimawandel als Bedrohungsfaktor konzentriert sich das
IUCN-Update zur Roten Liste auf bedrohte Fischarten. Hier zeigt sich
laut WWF, welches erschreckende Ausmaß die Überfischung angenommen
habe. Bisher wurde, etwa bei den Knochenfischenarten, vor allem von
Populationen gesprochen, die aufgrund ihres Zusammenbruchs nicht mehr
kommerziell von der Fischerei-Industrie genutzt werden konnten.
Inzwischen seien einige Fischarten jedoch so stark dezimiert, dass
sie als "vom Aussterben bedroht" gelten. Vor Westafrikas Küste
betrifft dies etwa 3 Prozent der 1400 untersuchten Arten, in der
Karibik 5 Prozent der 1340 Arten.

Gute Nachrichten sind laut WWF im aktuellen Update zur Roten Liste
spärlich. Während seit der vergangenen Aktualisierung etwa der
Iberische Luchs dank umfassender Artenschutzarbeit nur noch als
"stark bedroht" und nicht mehr als "vom Aussterben bedroht" gilt,
finden sich Erfolgsmeldungen diesmal vor allem im Nischenbereich. So
wurde etwa der Hamilton-Frosch aus Neuseeland von "stark gefährdet"
auf "gefährdet" heruntergestuft. Und die Insektenart Phalangacris
alluaudi, die auf Inseln im Indischen Ozean beheimatet ist und als
ausgestorben galt, wurde wiederentdeckt.



Pressekontakt:
Pressekontakt: Roland Gramling, Pressestelle WWF, Tel.: 030-311 777
425, roland.gramling@wwf.de


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