Drei Auszeichnungen für MDR beim Bremer Fernsehpreis 2015 (FOTO)
Geschrieben am 21-11-2015 |
Leipzig (ots) -
Die Jury um Frank Plasberg zeichnete beim Regionalwettbewerb der
ARD auch in diesem Jahr wieder die besten Leistungen im
deutschsprachigen Regionalfernsehen aus. Der MDR gewann gestern Abend
in den Kategorien "Die beste Sendung", Der einzelne Beitrag vom Tag
für den Tag" und "Worauf wir besonders stolz sind".
In der Kategorie "Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag" hat
die Jury ein MDR-Bericht bei "MDR um 4" über die Feuerwehr Auerbach
(Sachsen) am 16. April dieses Jahres überzeugt, die ein neu
angeschafftes Einsatzfahrzeug nicht nutzen darf, da ein
reflektierender Klebestreifen an den Seiten kein Prüfsiegel aufweist.
Kurioserweise ist die gleiche Folie am Heck des Fahrzeugs sowie bei
Feuerwehrautos in anderen Bundesländern kein Hinderungsgrund...
Zur Begründung:
"Im Grunde genommen müsste sich der MDR den Preis für den besten
Beitrag mit den Beamten des sächsischen Ministeriums für Wirtschaft,
Arbeit und Verkehr teilen. Denn die liefern die Vorlage für einen
kleinen Film über ein offenbar großes bürokratisches Problem: Bei der
Feuerwehr im vogtländischen Auerbach fehlt das Prüfzeichen auf dem
reflektierenden Klebeband! Ein Skandal in den Augen sächsischer
Bürokraten! Autor Stefan Ganß erzählt auf liebevoll-ironische Weise
von einem Problem, das keines ist, an dem sich aber die armen
Auerbacher Feuerwehrmänner abarbeiten müssen. Dabei nutzen er und
sein Kameramann alle Mittel, die Fernsehmachern zur Verfügung stehen.
Dazu gehört auch der perfekte Einsatz von Musik, der die
Bürokratenmentalität hörbar macht."
Über den Bremer Fernsehpreis in der Kategorie "Die beste Sendung"
konnte sich der MDR SACHSENSPIEGEL für seine Sendung vom 13. Januar
freuen. Zum Zeitpunkt der Sendung berichtete der MDR Sachsenspiegel
bereits seit drei Monaten über die steigende Zahl der Pegida- und
Legida-Demonstranten sowie über die Menschen und Initiativen, die
sich ihnen entgegen stellten. Am Montag, dem 12.Januar 2015, gab es
zwei sehr große Demonstrationen mit allein 25.000 Pegida-Anhängern in
Dresden. Die Berichterstattung war seit Wochen erschwert durch
Übergriffe auf Fahrzeuge, Beschimpfungen und Tätlichkeiten gegen
Reporter. Trotzdem gelang es in der Sendung am Folgetag, 13. Januar,
die wichtigsten Ereignisse des Vortages abzubilden und alle wichtigen
Aspekte zu beleuchten.
Die Begründung der Jury: "Lügenpresse - wohl kaum ein Wort hat
Journalisten so in ihrem Selbstverständnis in Frage gestellt wie
dieser Begriff. Gerade Reporterinnen und Reporter, die regelmäßig von
Pegida und Co berichten, bekommen ihn wütend entgegengeschleudert. Da
fällt es schwer, kühlen Kopf zu bewahren. Genau das ist in
hervorragender Weise der Redaktion des "Sachsenspiegel" gelungen. Ein
Pfund dabei: der Moderator Tino Böttcher. Unaufgeregt, klar,
sympathisch gelingt es ihm, der Sendung Struktur und Halt zu geben.
Ein weiteres Pfund: die Autorinnen und Autoren. Sie widerstehen der
Versuchung, larmoyant oder betroffen über die Anfeindungen und
Hassmails zu berichten: Mutig ist das. Das dritte Pfund: die Planung.
Der Schwerpunkt über Lügenpresse, klar strukturiert. Die Idee, Frauen
mit Kopftuch in Dresden ein Gesicht und Stimme zu geben, ist stark,
auch die anderen Beiträge bestechen durch klare Erzählstruktur und
Ideenreichtum. Der "Sachsenspiegel": eine starke Teamleistung."
In der Kategorie "Worauf wir besonders stolz sind" wurde MDR
SACHSEN ANHALT HEUTE geehrt. Reporter Stefan Bernschein fragte sich
im April 2015, wie sich der demografische Wandel anfühlt. Für das
Fernsehexperiment "Expedition Zukunft: Demografie hautnah" packte der
Reporter, der im Alltag die Vorzüge des Großstadtlebens genießt,
seinen Koffer und zog für eine Woche nach Molmerswende, einem
Ortsteil der Stadt Mansfeld mit knapp 200 Einwohnern. Was bedeutet
es, wenn man nicht spontan in den nächsten Ort fahren kann, wenn
keine Schule, kein Supermarkt, kein Arzt vor Ort ist? In fünf Folgen
berichtete er über seine Erlebnisse und fragte nach, welche
Lösungsbeispiele für die dargestellten Probleme es in Sachsen-Anhalt
schon gibt. Eine umfangreiche Internetseite begleitet(e) das Projekt:
www.mdr.de/sachsen-anhalt/expedition-zukunft/index.html.
In der Jurybegründung heißt es: "Sachsen-Anhalt hat ein
demografisches Problem. Das klingt erstmal nicht so sexy für einen
Journalisten. Das klingt nach Zahlen, Daten, Statements. Reporter
Stefan Bernschein und die Redaktion von "Sachsen-Anhalt heute" lassen
die Zuschauer miterleben, was die Abwanderung von Menschen aus ihrer
Heimat konkret bedeutet - vor allem für die, die bleiben. Bernschein
fährt durchs Land, quartiert sich bei den Menschen ein, stellt
Fragen, zeigt ihren Alltag. Die Redaktion benennt die Probleme eines
Landes, ohne dessen Stärken zu verschweigen. Mehr noch: Sie zeigt,
welche Lösungen es geben könnte, macht den Menschen Mut. Begeistert
war die Jury auch von der optischen Umsetzung: Besonders die
Kameraarbeit und der Einsatz von Grafik machen die Serie zu einem
emotionalen und informativen Erlebnis."
Insgesamt 19 deutschsprachige Beiträge waren in vier Kategorien
für den Bremer Fernsehpreis nominiert.
Radio Bremen verleiht den Fernsehpreis seit 1974. Der Preis gilt
heute als maßgebliche Auszeichnung für regionale Fernsehprogramme.
Weitere Informationen finden Sie unter unter
www.bremerfernsehpreis.de
Pressekontakt:
MDR, Hauptabteilung Kommunikation,
Bianca Richter,
Tel.: (0341) 3 00 64 32,
E-Mail: presse@mdr.de;
Twitter: @MDRpresse
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