Vorarlberger Plattform Kultur & Tourismus mit anregenden Projekten - BILD
Geschrieben am 22-11-2015 |
Kulturschaffende und Touristiker bemühen sich um Diversivität
– eine wertschätzende Haltung, die beide verbindet.
Dornbirn (ots) - Zum fünften Mal trafen sich Touristiker und
Kulturschaffende bei der vom Vorarlberger Kulturamtsleiter Winfried
Nußbaummüller und Landestourismusdirektor Christian Schützinger
initiierten Plattform Kultur & Tourismus. Nach dem Montafon und
Lech-Zürs im April und im Juni machte man am vergangenen Freitag im
Montforthaus in Feldkirch Station. Gastgeber Edgar Eller,
Geschäftsführer des Feldkircher Stadtmarketings, empfing die Gäste im
Feldhotel – ein Architekturprojekt der besonderen Art – und führte
die Besucher damit gleich in medias res: „Ort und Kultur“, oder „Was
verändert Kultur an einem Ort, kann sie ihm ein neues Gesicht geben
oder etwa sein wahres Gesicht hervorkehren?“
Wenn beispielsweise das Vorarlberger VolksLiedWerk einmal im Jahr
Lech am Arlberg in ein klingendes und singendes Stück Erde
verwandelt, treten ganz bestimmte Facetten dieses Ortes hervor –
vielleicht spürt der Besucher an diesem besonderen Tag die alten
Walser Wurzeln von Lech und das archaische Leben in den Bergen. Wenn
hingegen das klassische Musikfestival Lege Artis seinen Konzertreigen
am selben Ort abhält, tritt die internationale, mondäne und auch
elitäre Seite in Erscheinung. Beides gibt dem Ort eine gewisse Kraft
oder auch einen Glanz und prägt seine Außenwirkung. Diese wiederum
ist für jeden Touristiker, der am internationalen Reisemarkt tätig
ist, entscheidend.
Doch wo ist die Grenze? Darf Kultur für Marketingzwecke
herangezogen werden oder wäre das Missbrauch? Moderator Hans-Joachim
Gögl brachte dieses sensible Thema zur Diskussion.
„Kultur muss einerseits unabhängig funktionieren, einfach um ihrer
selbst willen. Andererseits kann Kultur Energie an einen Ort bringen
und ihm so eine neue Bedeutung geben“, lautete beispielsweise die
Antwort von Edgar Eller. Mit den „Potentialen“ thematisiert das
Feldkircher Stadtmarketing genau diesen Ansatz.
Auch Verena Konrad, Geschäftsführerin des Vorarlberger
Architekturinstituts, griff Gögls Frage auf. „Natur, Kultur,
Wirtschaft, Tourismus – das sind keine Gegensätze, es geht immer ums
Gemeinsame“, so Konrad. Für sie hat Baukultur stets mit
Gesprächskultur zu tun. Anhand von internationalen Beispielen zum
Thema „Gemeinschaftliches Wohnen“ zeigte sie den Zuhörern wie tief
die Art und Weise des Bauens mit allen Aspekten des Lebens
zusammenhängt. Nicht nur das touristische Bauen habe für sie deshalb
immer auch mit Verantwortung zu tun.
Eine besonders befruchtende Partnerschaft zwischen Kultur und
Tourismus stellte Michael Kasper, Geschäftsführer der Montafoner
Museen, vor. In frühherbstlichen Spaziergängen durch die Kultur- und
Erinnerungslandschaft Montafon füllen Historiker bekannte Orte des
Tales mit dem Wissen um Herkunft und Entstehung quasi mit neuer
Energie auf. Diese Geschichten seien in jüngster Zeit immer mehr
gefragt, berichtet Kasper. Sie verleihen einem Ort seine ganz
spezielle Eigenheit, er wird dadurch von ähnlichen Gegenden besser
unterscheidbar und erhält eine eigene Bedeutung oder Diversivität.
Diversivität braucht nicht nur der Touristiker, der profilierte
Angebote auf die Beine stellen möchte, Verschiedenheit wünscht auch
der Gast, der nach Vorarlberg kommt! Die Eigenheiten jeder Region
sichtbar und spürbar machen, das ist eine wertschätzende Haltung, die
Touristiker und Kulturschaffende auf dieser Plattform verbindet.
Dazu hat etwa die Alpenregion Bludenz mit dem
Architektenwettbewerb „wohl.raum – das besondere Gästezimmer“ einen
interessanten Beitrag geleistet. Das typisch Walserische im
Großwalsertal soll damit erlebbar gemacht werden.
„Berge hören“ und „Shakespeare am Berg“ sind innovative und
engagierte Ansätze von Bludenz Kultur und Stadtmarketing Bludenz.
Ulrike Dirnbauer präsentierte, wie die Berge rund um Bludenz als
Schauplatz für Konzerte bzw. Theaterstücke genutzt werden.
Mit „Literatur im Schwärzler“ gelingt es Katharina Leissing,
Geschäftsführerin der IG Kultur Vorarlberg, dem Bregenzer Hotel zur
neuen Positionierung zu verhelfen. Hoteldirektorin Susanne Denk freut
sich über neue Möglichkeiten, ihre Zielgruppe zu erreichen.
Sie interessieren sich für die Plattform Kultur & Tourismus
und möchten bei der nächsten Veranstaltung gerne eingeladen werden?
Melden sie sich bitte unter [info@vorarlberg.travel]
(mailto:info@vorarlberg.travel)
Bild: Kulturschaffende und Touristiker präsentierten am Freitag im
Pecha-Kucha-Format. Von links nach rechts, hintere Reihe: Winfried
Nußbaummüller, Hans-Joachim Gögl, Christian Schützinger, Michael
Kasper, Edgar Eller. Vordere Reihe: Andrea Ruckendorfer, Katharina
Leissing, Anita Frühwirth, Asya Sorshneva, Verena Konrad und Ulrike
Dirnbauer. (Foto: Dietmar Mathis)
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM /
Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Christina Meusburger
Vorarlberg Tourismus
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/4016/aom
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